KlassenredaktionReportagen, Glosse, Filmkritiken und Interviews – die Klasse 8c des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums arbeitet an einer eigenen Zeitung. Jetzt gab es Besuch in und aus der Redaktion.

Lena und Karla sind die Chefredakteurinnen. Sie entscheiden, welche Themen den Weg in die Klassenzeitung finden. Seit eineinhalb Wochen sind sie im Amt, seitdem Deutschlehrerin Stefanie Leuthner mit den Achtklässlern das Thema „Zeitung“ behandelt.

Die Schüler bilden Ressorts, schreiben in kleinen Gruppen, oder auch allein, ihre Artikel. Am Ende soll eine ebenso unterhaltsame wie informative Klassenzeitung entstehen.

Aber woher die Themen nehmen? Da erhofften sich Schüler und Lehrerin ein paar Tipps vom Profi – und luden Redakteurin Beate Rottgardt zu sich ins Klassenzimmer ein. Fragen hatten die Schüler reichlich vorbereitet. „Sind Sie eigentlich nur in Lünen unterwegs oder auch mal in anderen Städten?“, wollte ein Schüler wissen. Der Hauptteil der Recherchen findet in Lünen statt. Einzige Ausnahme immer im Februar – der Berlinale-Empfang des Lüner Kinofestes. Da fährt die Redakteurin dann für einen Tag in die Hauptstadt, um zu berichten.

Erstaunt reagierte eine Schülerin, als sie erfuhr, dass die Redaktion Lünen sieben Redakteure (davon zwei halbe Stellen) hat: „Ich dachte echt, da säßen so 15 bis 20 Redakteure“, meinte die Achtklässlerin.

Die geplanten Themen
Zwei Schülerinnen überlegen derzeit, ob sie auch mal Journalistinnen werden wollen. Erste Gehversuche unternehmen sie derzeit.  Dann wollte die Redakteurin wissen, welche Themen denn Gnade vor den Augen der Chefredakteurinnen und den Weg in die Klassenzeitung gefunden haben. „Ich schreib über unseren Austausch mit Etampes. Wir waren gerade in Frankreich“, erzählte eine Schülerin. Eine Jugendliche hat sich eine Glosse über Berufsvorbereitung vorgenommen. Zwei Schüler schreiben eine Reportage und einen Artikel über ihren eigenen Sportverein. Auch die eigene Schule ist natürlich ein Thema und dazu wird es vielleicht auch noch ein Interview mit Rektor Heinrich Kröger geben.

Zum Start des Unterrichtsthemas präsentierte Stefanie Leuthner ihren Schülern den Unterschied zwischen Regional- und Boulevardzeitungen und auch die verschiedenen Textsorten in einer Zeitung standen auf dem Stundenplan.

Und dann eben der Besuch aus der Redaktion, bei dem die Klasse auch wissen wollte, woher die Journalisten eigentlich ihre Themen bekommen. „Einige Sachen überlegen wir uns natürlich selbst. Termine kommen auch von der Stadt, von Vereinen oder Institutionen“, so die Antwort.

Auf Papier oder nicht
Fazit der Jugendlichen nach der Fragestunde: „Ich hätte mir den Job stressiger vorgestellt.“ Und zur Frage der Lehrerin, ob sie sich vorstellen, könnten, dass es in ein paar Jahren vielleicht keine gedruckte Zeitung, sondern nur noch Internet-Ausgaben geben könnte, gab es unterschiedliche Meinungen. „Das wäre für die Umwelt gut, weil dann weniger Bäume gefällt werden müssen“, meinte eine Schülerin. Gegenargument der Redakteurin: Die Zeitung wird schon lange auf Altpapier gedruckt.

Oskar und Karla waren sich einig: „Ich finde, es muss weiter eine echte Zeitung auf Papier geben. Ich fände es schade, wenn man sie nicht mehr wie eine Art großes Buch in der Hand halten kann.“