Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium führt am kommenden Montag, 10. November, eine Aktion unter dem Motto „Steinis trommeln für Erziehung zu Achtung und Respekt“ durch. Die Schüler des Gymnasiums wollen in den Abendstunden laut und vernehmlich gegen Intoleranz und Rassismus protestieren und sich klar für Toleranz und Respekt engagieren, heißt es am Gymnasium.

 

Im Unterricht stellen Schüler und Lehrer immer wieder die Frage, ob solch eine Brutalität wie damals in der Pogromnacht in Lünen mit der Ermordung jüdischer Mitbürger in der Lippe und der schonungslosen Zerstörung des jüdischen Friedhofes an der Münsterstraße hätte verhindert werden können.

Das Gute im Menschen

Unsere gemeinsame Überzeugung: Erwachsene müssen von Anfang an das Gute im Menschen fördern und nicht Manipulation und Ausgrenzung, wie es leider auch Lehrer am Steingymnasium unter dem Nationalsozialismus gelehrt haben. Nur ein pädagogisches Handeln im Sinne der gegenseitigen Toleranz und des Respektes voreinander kann moralisches Handeln der Kinder und Jugendlichen fördern, um so Respekt vor Menschen auch spürbar und erfahrbar zu machen.

Dafür wollen die Steinschüler die Lüner Bürger zusammentrommeln, um direkt am Mahnmal unmissverständlich lautstark an sie zu appellieren: Nie wieder Mord und Zerstörung durch Rassismus und Menschenfeindlichkeit.

In diesem Zusammenhang soll an das Leben und die Taten des jüdischen Pädagogen Janusz Korczak erinnert werden, dessen Gedanken maßgeblich zur Abfassung der UN-Kinderrechte geführt haben. Oberstufenschüler wollen dies in einem Text-Theater darstellen und haben außerdem für die Lüner Bürger als kleine Erinnerung Karten mit Zitaten von Korczak gestaltet.

Wiegenlied

Ein gelungener Erziehungsprozess basiert immer auf einem Zusammenwirken von Kindern und Eltern bzw. Lehrern. Deshalb unterstützt der Schüler-Eltern-Lehrer-Chor unter Leitung des Musiklehrers Thomas Fischer mit einem Wiegenlied Korczaks Leitgedanken nach einem Recht des Kindes auf Achtung.

„Ringen um Frieden“

„Das Ringen um Frieden ist nicht nur allein Aufgabe der Politik und von Politikern, sondern zu allererst eine dauerhafte menschliche Aufgabe für Eltern, Erzieher und Lehrer“, ist Martin Loer, Religions- und Pädagogiklehrer am Stein-Gymnasium der festen Überzeugung.