MahnwacheAus der Lokalpresse haben wir erfahren, dass der ehemalige Judenfriedhof (Ecke Münster- /Goethestraße) durch einen Diebstahl nachhaltig geschändet wurde. Gerade weil die „bronzene Sichtsperre mit dem Davidstern“ zwischen den beiden Gedenksteinen entwendet wurde, bedeutet dies eine schwerwiegende Verunstaltung des Denkmals.

Egal ob dreister Diebstahl, ob Vandalismus unter Alkoholeinfluss oder gar politische Absichten (Stichworte Auseinandersetzung um Jerusalem oder das Erstarken des Rechtsradikalismus) die einzelnen Motive der Täter sind, möchten wir als Kurs energisch protestieren. Wir fordern einen respektvollem Umgang mit Denkmälern und eine baldige Wiederherstellung des Denkmals am Judenfriedhof. Nicht nur das alljährliche Gedenken am 9. November an die Reichspogromacht inmitten der Stadt am Mahnmal an der Lippe fordert eine aktive Erinnerungsarbeit heraus. Auch die aktuelle Denkmalsschändung des ehemaligen Friedhofes bedarf nicht nur im Klassenzimmer unserer eindeutigen Stellungnahme, sondern auch in der Stadtöffentlichkeit. Nicht zuletzt haben vergangene Schülergenerationen am Steingymnasium in den 90er Jahren mitgeholfen, durch unzählige Aktionen das Denkmal würdig in der Stadt Lünen zur Geltung zu bringen.

Das Entwenden der bronzenen Sichtgrenze mit dem zentralen jüdischen Symbol des Davidsternes macht uns als Religionskurs nachdenklich. „Gerade angesichts des Erstarkens von Antisemitismus müssen alle wachsam sein, um mögliche Taten anzuprangern und einzudämmen“, so die feste Überzeugung von Lehrer Loer.

Daher veranstaltete der Religionskurs am Donnerstag, den 25.1.2017, in der Zeit zwischen 14.45 – 15.45 Uhr eine Mahnwache am ehemaligen jüdischen Friedhof (Ecke Münster- /Goethestraße).