| Am Dienstag dem 11. September 2001 besuchten wir das Panorama von Raclawice in Breslau. Das Rundgemälde, dass von Wojciech Kossak und Jan Styka erstellt wurde, ist ca. 120 m lang und 15 m hoch. Da sich die Besucherplattform genau im Zentrum des Kuppelraumes befindet, scheint der Betrachter direkt in die Szenen des Bildes miteinbezogen zu sein. Außerdem wird durch das Aufstellen typischer Requsisiten, wie Sträucher und Bäume, die eine Weiterführung des Bildes darstellen, eine Illusion von Räumlichkeit geschaffen. Das Panorama entstand im Jahre 1894 in Erinnerung an die Schlacht von Raclawice, die 100 Jahre zuvor stattfand. In dieser Schlacht, die gleichzeitig den letzten Sieg Polens vor dem langfristigen Verlust dessen Souveränität darstellte, ging es um den Widerstand polnischer Bauern gegen russische und preußische Soldaten zur Verhinderung der endgültigen Teilung des Landes. Polen gewann die Schlacht, die eine Antwort auf dessen zweite Teilung war, unter der Führung Tadeusz A. B. Kosciuszkos, der ebenfalls am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg aktiv beteiligt gewesen war. Die Schlacht von Raclawice wurde zu einem Symbol der Ungebrochenheit der Polen. So lautet auch die Botschaft des Bildes: »Nur wenn die ganze Nation zusammenhält, wird der Gegner bezwungen.« Die Idee zum Bild entstand entstand 1892, und nur zwei Jahre später kam es zur Ersteröffnung in Lemberg. Im Jahre 1946 verschenkte dann die CSSR das Gemälde an Polen. Nachdem es jahrzehntelang verboten war, das Werk öffentlich auszustellen, da die Botschaft des Bildes im Widerspruch zur polnisch-sowjetischen Freundschaft stand, wurde es schließlich am 14. Juni 1985 in Breslau wiedereröffnet. Claudia Lersch und Sabrina Sievers |