| Ungefähr 1,9 Zloty zu 1 DM war der Umtauschkurs, zu dem wir am Montag einen Teil unseres Geldes umtauschten. In einem ähnlichen Verhältnis waren auch die Preise für Speis und Trank in Polnischen Restaurants. Bei gleicher Qualität waren die Preise halb so hoch. Kurz bevor wir am Montag die norwegische Stabskirche auf der Schneekoppe besichtigten, durften wir uns in den Restaurants des touristisch erschlossenen Skiortes Karpacz stärken. In unterschiedlich großen Gruppen zogen wir los. An der Hauptstrasse waren auch einige Restaurants, jedoch waren die meisten schon sehr gut gefüllt und für unsere Gruppe waren nicht mehr genügend freie Plätze zur Verfügung. Der Hunger und der Zeitdruck verhinderten auch ein weiteres erforschen des Ortes, sodass wir schließlich in das erste Restaurant gingen, das für alle Platz bot. Nicht nur bot es Platz für unsere ganze Gruppe, wir waren die einzigen Gäste überhaupt. Wirklich stutzig wurde trotzdem niemand. Mit Hilfe der Bilingualen unserer Gruppe überwältigten wir Sprachbarrieren und bestellten die Gerichte. Mittlerweile war auch Herr Leismann zu uns gestoßen. Das Essen war mehr schlecht als recht, jedoch wurden wir einigermaßen satt. Es gab aufgewärmte Pizza mit reichlich Ketchup, Pressfleischkotlet und Pressfleisch Cordon Bleu, Hamburger und Cheeseburger; alles mit Pommes als Beilage. Bei der Bezahlung bewiesen wir dann Teamgeist und Problemlösungsfähigkeit. Schon nach kurzer Zeit gab es in der Kasse des Restaurants kein Kleingeld mehr, um Wechselgeld zahlen zu können. Daraufhin schmissen wir alle unsere gesamten Kleingeldreserven zusammen und konnten so passend bezahlen. Andere Gruppen fanden Platz in einer Pizzeria oder einem anderen Restaurant. Hauptprogrammpunkt des nächsten Tages war die Stadtführung mit Kirchenbesuch in Breslau. Vor dem Rathaus im Zentrum Breslaus angekommen, verabschiedeten wir uns von der Stadtführerin und es gab wieder Zeit für uns zum Mittagessen. Sofort strömte die Mehrheit ins nahe McDonalds. Andere gingen zu Pizza Hut. Mal etwas gehobener wollte unsere und eine weitere Gruppe »dinieren«. Wir gingen ins Lwowska. Diesmal waren die Gerichte erster Klasse. Zu empfehlen sicherlich die Schlesischen Knödel mit jungen Pfifferlingen in Sahnesauce. Auch das Bier ist nicht zu verachten. Einigen war dann der Appetit auf das Abendessen auf dem Gut vergangen, weil kurz zuvor die Türme des WTC durch die gekaperten Flugzeuge zum Einsturz gebracht worden waren. Unterschiedlich viel Appetit auf das Mittagessen am Mittwoch hatten wir auch nach der Besichtigung des KZ Groß-Rosen. Anzumerken bleibt, dass nur zwei von uns vegetarische Gerichte bekamen, obwohl Frau Rösch am Ankunftstag für zehn Leute solche diese bestellte. Donnerstag war sicherlich der beste Tag, weil die Gegenwart und die Zukunft nicht die Vergangenheit Breslaus kennen lernten. Ungefähr die Hälfte ging mit den Breslauer Schülern und Schülerinnen ins Pizza Hut, wo wir 2 Pizzen zum Preis von einer erhielten. Danach verteilten wir uns in kleinere Gruppen. Insgesamt kann man resümieren, dass man sich nach gutem Essen genau wie in Deutschland umschauen muss. Jedoch ist hier alles etwa nur halb so teuer. Marius Hempel |