Steinis reden Klartext
Erinnern, Aufklären und Denkanstöße geben das war unser Ziel des Projektes Tacheles.
Anlässlich der Reichspogromnacht, die auch in Lünen ihre Spuren hinterlassen hat, planten und organisierten drei Religionskurse unter der Leitung von Herrn Loer die Aktion Tacheles.
Klartext reden so war das Motto der Aktion. Wir wollten die Menschen daran erinnern, was am 9. November 1938 geschehen ist. Sie dazu aufrufen nicht die Augen vor den Morden, die sich in der Vergangenheit zugetragen haben, zu verschließen, und sich auch heute nicht wegzudrehen, wenn Ungerechtigkeit oder Fremdenfeindlichkeit geschieht.
Aus diesem Grund bauten wir zwei Informationsstände auf, an denen die Bürger Lünens die Möglichkeit hatten Näheres zu erfahren und mit uns persönliche in Kontakt zu treten.
Dieser persönliche Kontakt lag uns besonders am Herzen, da wir der Meinung sind, dass die Botschaft gegen Rassismus, für Toleranz und Frieden so besser vermittelt werden können. Die Informationsstände befanden sich auf der Lippebrücke und am Judenfriedhof, wobei die Lippebrücke eine Verbindung zwischen Menschen und Religionen darstellte.
An dieser Stelle setzte sich besonders der Religionskurs der 6. Klasse ein, denn sie scheuten keine Mühen und spielten unentwegt ein einstudiertes Theaterstück vor, das die Zuschauer begeisterte.
Der Informationsstand am Judenfriedhof war besonders zum Abend hin eine Attraktion.
Der ehemalige Friedhof, der an der Münsterstraße gelegen ist, war von vielen Lampen beleuchtet und bot daher eine tolle Atmosphäre.
Hinzu kam, dass wir eine Kreidespur quer durch die Innenstadt Lünens laufen ließen, die die Gedenkstätten der Juden verband und gleichzeitig Zusammenhalt symbolisierte.
Alles in allem war die Aktion Tacheles ein voller Erfolg, denn neben Informationen und Denkanstößen, die wir den Menschen mit auf den Weg gaben, sammelten wir 200€ Spenden.
Diese Spenden gehen zu einem Viertel an die katholische Gemeinde Herz Jesu und zwei weitere Viertel gehen an die evangelische Gemeinde St. Georg und die muslimische Gemeinde in der Roonstraße.
Natürlich geht das letzte Viertel an die jüdische Gemeinde in Dortmund.
Anne Manten, überprüft und abgetippt von Christian Lohoff