Vom 15.9.08 bis 18.9.08 waren wir, die Lateinklassen von Frau Volmer und Herrn Neuhaus, in Trier.
Trier, das vor über 2000 Jahren unter dem Namen Augusta Treverorum/Treveris (Augustus-Stadt im Land der Treverer) gegründet wurde, ist die älteste Stadt Deutschlands. Es liegt im Westen von Rheinland-Pfalz und hat viele Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Porta Nigra, das Amphitheater, die Barbarathermen, die Kaiserthermen, die Konstantinbasilika, die Römerbrücke, den Dom, die Liebfrauenkirche und die Igeler Säule.
Im Folgenden wird nun erklärt, was diese Sehenswürdigkeiten so besonders macht und warum es sich lohnt, Trier mal zu besuchen.
Darüber hinaus werden wir noch kurz unseren Ausflug nach Luxemburg beschreiben.
1 Tag:
Am 15.9.08 um 8.15 Uhr ging es für 29 Schüler ins rund 300km entfernte Trier. Nach etwa drei Stunden kamen wir an und bezogen unsere Unterkunft, den Warsberger Hof, der allerdings unter dem Niveau einer Jugendherberge war.
Anschließend stand unsere erste Führung an.
Zuerst ging es zur Porta Nigra (lat. Schwarzes Tor), dem Wahrzeichen Triers, das 180 n. Chr. als nördlicher Zugang zur Stadt erbaut wurde.
Das aus Sandstein bestehende Tor ist 36m breit; der Westturm noch knapp 30m hoch. Ursprünglich noch hell, wird es, wegen der Verwitterung, seit etwa 1041 n.Chr. Porta Nigra genannt.
Sie hatte hauptsächlich eine Schutzfunktion. Es gab nämlich sowohl einen Innenhof, den Zwinger, als auch Fallgatter, die das Eindringen von Feinden verhinderten.
Zudem stellte sie die Wohlhabenheit der Stadt dar.
1030 n. Chr. schloss sich der griechische Mönch Simeon in der Porta Nigra ein. Nach seinem Tod wurde sie, ihm zu Ehren, zwischen 1036 und 1042 n. Chr. zum Simeonstift umgebaut und damals als Doppelkirche genutzt.
Porta Nigra
Anschließend gingen wir noch durch die Altstadt von Trier. Wir kamen an der Judengasse vorbei, die in der Nähe des Hauptmarktes war. Sie symbolisiert die Unterdrückung der Juden.
Juden durften nämlich nur zu bestimmten Uhrzeiten ihr Viertel verlassen, um auf dem Markt einzukaufen.
Auf diesem Markt gibt es auch ein Marktkreuz.
Es wurde 958 n. Chr. von Erzbischof Heinrich I als Hoheitszeichen errichtet und mit der Inschrift »Henricus archiepiscopus Treverensis me erexit« (dt. Der Trierer Erzbischof Heinrich hat mich errichtet) versehen. Einige Zeit diente dieses Kreuz, das als Friedens-, und Rechtsmal von großer Bedeutung war, auch als Pranger.
Marktkreuz
Schließlich besuchten wir den altehrwürdigen Dom. Er wurde um 326 n. Chr. in der Herrschaftszeit Konstantin des Großen als Doppelkirche erbaut. Im Laufe der Zeit wurde er mehrmals zerstört und wieder aufgebaut, sodass er erst im 11. bis 12. Jahrhundert die für den Dom heute charakteristischen Merkmale erhielt.
Links: Dom ; Rechts:Liebfrauenkirche
Uns fiel sofort der lateinische Text über der Kirchturmuhr auf: Nescitis qua hora Dominus veniet; dt.: Ihr wisst nicht, zu welcher Stunde der Herr kommen wird.
Dann wurde uns erklärt, dass es im Mittelalter äußere Veränderungen am Dom gab. Erst wurden die Osttürme erhöht, dann wurde auch der Nordwestturm erhöht, weil der Turm der Pfarrkirche St. Gangolf die Domtürme überragte. Zudem liegt vor dem Dom ein Domstein, der, so sagt man, vom Teufel dort hin getragen wurde und auf dem früher die Kinder gerutscht sind. Wichtig zu erwähnen ist auch noch der „Heilige Rock“, eine alte Reliquie, der im 4. Jahrhundert von Helena nach Trier gebracht worden sein soll. Auf Grund dessen pilgern jährlich viele Menschen nach Trier. Außerdem gibt es dort noch die Schwalbennestorgel, die in der Mitte der Kirche angebracht ist, weil von da aus der Klang am besten ist.
Zurück in unserer Unterkunft trugen unsere Mitschüler noch Referate vor, die bestimmte Sehenswürdigkeiten von Trier beinhalteten.
2. Tag:
Nach dem Frühstück ging es für uns zur Konstantinbasilika von Trier. Sie ist ein einzigartiges römisches Bauwerk nördlich der Alpen. (67m Länge; 27,5m Breite; 30m Höhe)
Besonders beeindruckend war die an der Nordseite gelegene Apsis (Wölbung) und die Tatsache, dass der Klang sieben Sekunden braucht, um sich in der Kirche zu verbreiten. Sie stellte also auch die Wohlhabenheit dar. Anschließend besuchten wir die Liebfrauenkirche (um 1260 erbaut), die früheste gotische Kirche Deutschlands, die direkt neben dem Dom steht.
Konstantinbasilika
Dann ging es zu den Kaiserthermen. Sie sind die jüngsten der drei Badeanlagen Triers. Sie gehören mit den Barbarathermen (das zweitgrößte Badegebäude in ganzen Imperium Romanum) zu den größten Badeanlagen. Die Mauern des Warmbades (Caldarium), von dem man auch ins Kaltbad (Frigidarium) herabsteigen konnte, gehören zu den städtischen Wahrzeichen.
Die Anlage bot für 800-1000 Menschen Platz; allerdings war das Baden dort i.d.R. nur höher gestellten Leuten (z.B. der kaiserlichen Leibgarde, dem Stadtadel) gestattet. Zudem war unter dem Kaltwasserbad ein Wartungsgang, in dem man sich leicht verirren konnte, weil es viele Gänge gab, die in verschiedene Baderäume führten.
Zurück zu unserer Herberge kamen wir dann noch am kurfürstlichen Palais vorbei, das die Residenz der Trierer Kurfürsten war und mit vielen Ornamenten und Reliefs verziert ist und deshalb sehr eindrucksvoll wirkt.
Am Nachmittag besuchten wir schließlich noch das Amphitheater von Trier.
Nach der Fertigstellung um 100 n. Chr. bot es etwa 20.000 Menschen Platz.
Es ist vergleichbar mit einem Fußballstadion. Es gab nämlich auf der einen Seite Sitzplätze, die für höher gestellte Zuschauer (heute: VIPs) vorgesehen waren; auf der anderen Seite waren Stehplätze für das einfache Volk (heute: Hooligans).
Amphitheater
Zudem gab es in dem Theater, in dem neben den üblichen Gladiatorenkämpfen auch wichtige Ankündigungen (Versammlungsort) gemacht wurden, einen Keller. Dort gab es Aufzüge, um die Akteure auftreten zu lassen, sowie eine Pumpe, um die Arena zu entwässern, vielleicht aber auch um das vergossene Blut wegzuspülen.
3. Tag:
Um 9.30 Uhr gingen wir zur Igeler Säule. Sie ist ein 23m hohes Denkmal, das um 250 n. Chr. von den Brüdern Lucius Secundinius Aventinus und Lucius Secundinius Securus für sich und ihre verstorbenen Angehörigen errichtet wurde. Sie ist mit vielen Reliefs und Ornamenten geschmückt, die Szenen aus dem Alltag-, und Berufsleben der Tuchhändler zeigen.
Anschließend sind wir zur Villa Borg, einem originalgetreu wieder aufgebauten, prachtvollen römischen Gutshof gefahren. Drinnen konnten wir das Villenbad (mit Kalt- und Warmbad), die Taverne, das Herrenhaus mit Museum und den Wohn- und Wirtschaftsbereich besichtigen. Es wirkte alles sehr realistisch, sodass man nachvollziehen konnte, wie die Römer früher lebten.
Um 13 Uhr fuhren wir dann nach Luxemburg. Auf unserer Fahrt kamen wir an der Römerbrücke vorbei, der ältesten Brücke Deutschlands.
Zuerst haben wir in Luxemburg einen Soldatenfriedhof besichtigt, auf dem 5.076 amerikanische Gefallene des Zweiten Weltkrieges (u.a. General George Patten) liegen.
Es sah sehr beeindruckend aus, wie tausende weiße Kreuze dort standen.
Anschließend sind wir durch die Stadt Luxemburg gezogen
Wir kamen am großherzoglichen Palais von Luxemburg, der Residenz des Großherzoges vorbei, vor dem eine Wache patrouillierte.
Am Fluss Alzette vorbei, kamen wir schließlich zum Bockfelsen, an dem eine Burg angeschlossen war, die als Festung in Kriegen diente.
Es gab dort ein Netz von unterirdischen Gängen, den so genannten Kasematten.
Um ca. 18 Uhr waren wir wieder in Trier. Der Tag endete wieder mit Referaten unserer Mitschüler.
4. Tag:
Am letzten Tag haben wir morgens unsere Sachen gepackt.
Dann hatten wir noch eine kurze Führung im Dom. Uns wurde noch einmal näher erläutert, was es mit dem Domstein auf sich hat. (Zitat der Führerin (lachend): „Man kann nur ein echter Trierer sein, wenn man mal auf dem Domstein gerutscht ist und wenn man noch nie auf der Porta Nigra war.“)
Um 12 Uhr schließlich war unser Ausflug beendet.
Ich persönlich kann nur sagen, dass es sehr interessant war und Spaß gemacht hat. Auch wenn es sehr viele Informationen waren und es schwierig war, sich alles zu merken, ist doch etwas bei mir „hängen geblieben“, sodass ich sagen kann, dass diese Fahrt sehr viel Wissenswertes gebracht hat.
Wer sich also besonders für die Römerzeit, römische Sehenswürdigkeiten und alte Gebäude interessiert, dem kann ich nur empfehlen, Trier mal zu besuchen.
Felix Schulte, 10d
|