LK-Bericht Erziehungswissenschaft

Von Peter Gehrmann, Kathrin Kottek, Alice Niegel und Christine Weber

Im Rahmen der Aktivitäten der LK-2-Schiene besuchten wir mit dem EW-Kurs das Freud Museum, welches 1986 eröffnet wurde. Bis Anfang der 80er Jahre lebte in diesem Haus die Familie Freuds, bzw. nach seinem Tod 1939 seine Tochter Anna, die die Anwendung der Psychoanalyse in der Kinderheilkunde etablierte. Freud war mit seiner Familie 1938 vor den Nazis aus Wien geflohen.

Mit großen Erwartungen gingen wir ins Museum hinein, doch leicht enttäuscht kamen wir später heraus, denn nur ein Zimmer (Freuds Arbeits- und Behandlungszimmer) erweckte den Eindruck, so geblieben zu sein, wie Freud darin gelebt hatte. In diesem Zimmer befand sich die für die Psychoanalyse berühmte Couch, auf der die Patienten lagen, während Freud – für sie unsichtbar – in seinem grünen Sessel ihren freien Assoziationen lauschte.

Auch die für Freud äußerst wichtigen ägyptischen, griechischen und römischen Antiquitäten fanden in diesem Zimmer ihren Platz und sorgten für eine mystische Atmosphäre. Das wurde auch von den meisten seiner Patienten so gesehen, die häufig äußerten, daß sie sich wie in einem Museum fühlten. Die Bedeutung der Antiquitäten für Freud wird klarer, wenn man weiß, daß er den Ausdruck »Archäologie« als Metapher für »Psychoanalyse« benutzte – ganz abgesehen von Freuds psychoanalytischer Begriffsbildung wie dem Ausdruck vom »Ödipus«-Komplex, um nur den vielleicht berühmtesten zu nennen.

Andere Zimmer wurden genutzt für eine Bilderausstellung und eine Videovorführung. Darin kommt auch Freud selbst zu Wort mit Ausschnitten aus einem BBC-Interview. Ansonsten werden private Filmaufnahmen gezeigt mit einer Kommentierung von Anna Freud. Auch ihr Zimmer ist unverändert erhalten geblieben.

Viel Neues über Freuds Theorie konnte man in diesem Museum nicht erfahren, aber es war schön die wohnliche Atmosphäre des Hauses zu erleben. Vielleicht wäre es aufschlußreicher gewesen, das Haus mittels einer Führung zu erkunden, was leider nicht möglich war.


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