Lehrreich, aber nicht ungefährlich
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Der »Tag der Chemie« bei Schering

Von Dominik Wied, Jahrgangsstufe 13

Chemieunterricht, der sich nur innerhalb der Klassenräume abspielt? Nein, das muss nicht sein. Es lohnt sich immer, auch einmal über den Tellerrand hinauszuschauen. So zum Beispiel beim jährlich stattfindenden »Tag der Chemie« bei der Firma Schering in Bergkamen.

Beim »Tag der Chemie« handelt es sich um einen Chemiewettbewerb für Schüler der Klassen 10 und 13, bei dem gleichzeitig das Unternehmen und die chemische Industrie allgemein vorgestellt werden sollen. Unter Betreuung von Herrn Haverkamp nahmen fünf Schüler der Chemie-Grundkurse der Stufe 13 in diesem Jahr daran teil. Wir wurden nach einer Begrüßung in zwei Gruppen aufgeteilt. Meine Gruppe, zusätzlich bestehend aus Roland Frach und Simon Radtke, sollte an verschiedenen Stationen unter Zeitdruck Aufgaben aus dem Bereich der Chemie lösen und sich darin mit anderen Teilnehmern messen. Betreut wurden wir von bei Schering beschäftigten Auszubildenden.

Die erste Aufgabe bestand darin, im Labor Proben von Bakterien zu untersuchen. Hier kam es besonders darauf an, genau und sorgfältig zu arbeiten, da die Proben sehr klein waren.

Die nächste Aufgabe war eher technisch und physikalisch orientiert. Wir sollten elektronische Schaltungen aufbauen und Ströme, Widerstände und dergleichen messen.

Weiter ging es mit einer Titration, bei der wir Natronlauge mit Essigsäure neutralisieren sollten. Diese Aufgabe kannten wir bereits aus dem Schulunterricht.

Die vierte Station war völlig anders; hier bekamen wir Informationen zu Studienmöglichkeiten im Bereich der Chemie und konnten uns Vorträge zu verschiedenen Themen anhören.

Schließlich hatten wir eine Laboraufgabe: In einem Labor waren verschiedene Dinge fehlerhaft, wie zum Beispiel ein fehlendes Abflussrohr, und wir sollten die Fehler ermitteln.

Die anderen beiden unseres Fünferteams, Michael Bombeck und Frederik Mischke, waren für die länger dauernde Herstellung eines Präparates zuständig, wobei es um aromatische Stoffe ging. Dies war nicht ungefährlich, da teilweise explosive Stoffe an der Herstellung beteiligt waren. Die Sicherheitsvorkehrungen waren entsprechend hoch, aber trotzdem nicht hoch genug, da es zu zwei Unfällen kam. Als eine Schülerin einer anderen Schule Stoffe mischte, kam es zu einer Explosion, wodurch sie verletzt wurde. Ein Notarzt musste kommen und es herrschte allgemeine Verunsicherung und Chaos. Daraufhin wurde die Herstellung des Präparates abgebrochen.

Glücklicherweise stellte sich hinterher heraus, dass die Verletzungen nur leicht waren und die Schülerin keine bleibenden Schäden bekommen würde. Die Verantwortlichen bei Schering versicherten, dass es so einen Unfall noch nie gegeben habe.

Nachdem die anderen Gruppen mit ihren Aufgaben fertig waren, wurden die Ergebnisse ausgewertet und die Sieger ermittelt. Wir hofften auf einen Sieg, wurden aber enttäuscht. Obwohl wir einige Aufgaben wie die Titration sehr gut bewältigen konnten, waren wir anscheinend in Aufgabenbereichen wie den elektronischen Schaltungen zu schlecht, um gewinnen zu können. Eine Platzierung unter den ersten drei blieb uns verwehrt, aber immerhin bekamen wir als Preis 250 Euro für den Fachbereich Chemie. Dieses Geld wird für Unterrichtszwecke verwendet und wir gehen davon zur Belohnung gemeinsam essen.

Resümierend können wir sagen, dass der Wettbewerb sehr interessant war und uns gute Einblicke in die chemische Industrie gab. Allerdings wurde auch der Werbecharakter dieser Veranstaltung sehr deutlich, da besonders viel über Ausbildungsplätze und Studienmöglichkeiten erzählt wurde. Wer weiß, vielleicht entscheidet sich ja der eine oder andere für einen beruflichen Weg in diesem Gebiet?

   

Stand: 30.11.2004
Artur Weinhold

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