Warum so traurig? Man muss es lesen, um es zu verstehen! Von Jessica Vogt"Liebling, ich werde mein GedŠchtnis verlieren!" Vielleicht ist dasdie einzige Mšglichkeit zu vergessen, was man in Warum so traurig? vonAlexa Hennig von Lange alles lesen musste. Dabei verspricht der Einband eigentlich nur positives, so kommentiertJulia Eneke den Roman sogar, als den Schšnsten den Alexa Hennig vonLange bisher geschrieben habe. Doch mal ganz im Ernst. Wie langweiligmŸssen erst die vorigen Romane gewesen sein, wenn dieser der Schšnstevon allen sei? Die Geschichte lŠsst sich in wenigen Worten zusammenfassen, auch wennAlexa Hennig von Lange 124 Seiten gebraucht hat. Auf der einen Seite ist Lizzy. Eine psychisch labile Person, welchedie SŸnden ihrer Jugend, wie den jahrelangen Drogenkonsum und denVerlust ihres Kindes noch immer nicht verkraftet hat. Auf der anderen Seite der 8 Jahre Šltere Philipp, ein ehergefŸhlskalter Mensch, bei dem der Leser schnell das GefŸhl bekommt,dass Lizzy ihm eher lŠstig als lieb sei. Schnell stellt sich der Leser wohl die Frage, warum Lizzy, welche dentiefen Wunsch hat Mutter zu werden, und Philipp, der eher eine Frauverlassen wŸrde, als ein Kind mit ihr zu bekommen, Ÿberhauptverheiratet sind, denn von einer glŸcklichen Ehe wie sie im Einbandbeschrieben wird, fehlt jede Spur. Dieser Eindruck wird zusŠtzlich durch die besonders "einfallsreichenãDialoge zwischen dem Paar bestŠrkt. So beschrŠnken sich die GesprŠchenŠmlich nur auf: "Komm, Lizzy!""Liebling, ich werde mein GedŠchtnis verlieren!" und"Mšchtest du mit einer anderen Frau schlafen?" Die stŠndigen SprŸnge in die Vergangenheit rauben der Geschichte denletzten Funken Spannung. So wei§ der Leser oftmals gar nicht, ob die Handlung nun in derVergangenheit oder in der Gegenwart stattfindet. Die zahlreichen Neurosen und verdrehten Ansichten Lizzys wecken imLeser eher Depressionen als Neugierde. Auch ist die Geschichte ein Tick Frauenfeindlich. Wird doch einePerson dargestellt, die sich von ihrem Mann wirklich alles gefallenlŠsst, so nahm sie es ihm nicht einmal Ÿbel, dass er sie meinerMeinung nach vergewaltigte. Schon bald wird der Leser wohl einsehen mŸssen, dass der Roman wederProtagonisten noch Hšhepunkte hat. Stattdessen plŠtschert dieGeschichte langsam dem schon von der ersten Seite absehbaren Ende zu. Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass der Roman nur fŸr Leutegeeignet ist, die sich mit einer Person wie Lizzy identifizierenkšnnen und somit VerstŠndnis fŸr sie haben. Den anderen kann man nur raten das Geld von 14,90¥ besser anzulegen.