Vorrangiges Ziel des Kunstheftes in der Sekundarstufe I ist es, die Prozesshaftigkeit eines Gestaltungsvorgangs deutlich zu machen und zu dokumentieren. Zu einem Produkt werden Vorzeichnungen, Überlegungen, Stichwortsammlungen, Texte et cetera gesammelt.

Das unlinierte Heft stellt an sich eine Gestaltungsmöglichkeit dar. Im Hinblick auf das Methodencurriculum »Lernen lernen« können hier grundsetzte der Seiten Gestaltung und Heftführung erprobt werden und mit eigenen Gestaltungsmitteln individualisiert werden.

Eine eigene Reflexion der SuS ist durch »Tagebucheinträge« zu den jeweiligen Kunststunden beziehungsweise Hausaufgaben zu fördern. Die Kompetenzen müssen sukzessiv Klasse 5 und 6 mit passenden Beispielen im Unterricht eingeführt werden.

Das Kunstheft muss als ein Teil der Prozessorientierung regelmäßig überprüft werden und angemessen in die Bewertung einfließen.

Das Kunstheft...

• hält einzelne Lernphasen und Lernergebnisse fest (wie jedes andere Schulheft auch)
• alles wird in dem Heft/Buch gesammelt (Aufgaben, Texte, Zeichnungen, Kopien, Erlebnisse, Fotos...)
• es wird gezeichnet, geschrieben, gekrickelt, gemalt, geklebt
• man kommt über Heft ins Gespräch, tauscht sich aus über Erfolge und Schwierigkeiten
• bekommt durch die eigene Gestaltung (außen und innen) einen besonderen Wert
• dient zur Leistungsbewertung des Lernprozesses
• das Heft hat keine Lineatur oder ähnliches, auf dem leeren Blatt wird gezeichnet und geschrieben, auch das gerade schreiben wird geübt, man kann aber auch bewusst schief schreiben oder in kurzen und schmalen Blöcken Texte verfassen – gestalterische Merkmale von Schrift
• dafür bietet das leere Blatt keine denkeinschränkende Rasterung
• Seitenzahlen und Inhaltsverzeichnis sind anzulegen
• Verweise im Buch und nach Außen (zum Beispiel auf Seiten aus anderen Büchern, oder aus dem Internet)
• ist die methodische Vorstufe zum Kunstbuch in der Oberstufe