|
Passend zum Titel der Ausstellung ist in einem kleine Projektensemble (2 Querflöten, Panflöte, Harfe, Cello, Violine, Metallophon und Xylophon) ein Stück entstanden, das das Lied »O du lieber Augustin« systematisch auflöst (dekonstruiert) und durch die Anordnung von Versatzstücken eine Neukonstruktion gestaltet. Jeder hat dabei seine ihm zugedachte Stimme zunächst selber aufgelöst, um sie dann in einer gemeinsamen »Komponierprobe« aufeinander abzustimmen.
Angelehnt ist dieses Verfahren an Arnold Schönbergs zweites Streichquartett fis-Moll op. 10 (1907/08). Dort verwendet er im zweiten Satz die Melodie des «Oh du lieber Augustin, alles ist hin» aus dem 17. Jahrhundert. Man kann in diesem »Kinderlied« auch das erste Walzerzeugnis der Musikwelt sehen. Mit dieser Melodie vollzieht Schönberg den Schritt in die Atonalität und widerspricht damit der seligen Welt des Walzers zu Anfang unseres Jahrhunderts der Aufbruch in die Moderne.
|