„Vier Schulen wollen iPads anschaffen“, lautete Anfang Oktober die Überschrift eines unserer Artikel. Dem vorausgegangen war eine Sitzung des Ausschusses für Bildung und Sport. Darin ging es um den von der Stadt geplanten Kauf solcher Tablets – also flacher Computer mit berührungsempfindlichem Bildschirm – für die zwei Lüner Gymnasien und die beiden Gesamtschulen. Für 400 Geräte samt Transportkoffern, Schulungen und weiterer Technik veranschlagte die Stadt rund 283 000 Euro.

 

Nun sieht es jedoch so aus, als ob die Stadt zunächst gar kein Geld hat, um die iPads aus der sogenannten Bildungspauschale zu finanzieren. „Bei der derzeitigen Haushaltslage ist es schwierig“, sagte Jürgen Grundmann (Foto), Leiter der Abteilung Schulverwaltung bei der Stadt, auf Anfrage dieser Zeitung. Anfang Januar zeige sich endgültig, was aus der Bildungspauschale noch übrig ist.

Wenn eine der vier Schulen dennoch schnell iPads einsetzen möchte, müsse sie die Geräte „zunächst einmal selbst aus dem eigenen Budget vorfinanzieren“, so Grundmann.

Der Plan, iPads für die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, das Gymnasium Altlünen sowie die Geschwister-Scholl-Gesamtschule anzuschaffen, hat eine längere Vorgeschichte. Wie der Wunsch entstand, Tablets zu kaufen, was die Schulen mit diesen machen wollen und warum das so ein komplexes Thema ist, lesen Sie auf unserer heute erstmals erscheinenden neuen Hintergrundseite:

Realschule ist Vorreiter

Der Einsatz von iPads an Schulen ist derweil in Lünen kein neues Thema. Die Realschule Altlünen ist auf diesem Gebiet schon Vorreiter: Sie hat aus ihrem Budget bereits vor etwa eineinhalb Jahren 16 der Geräte angeschafft, wie Schulleiter Hermann-Josef Wittmann unlängst erklärte. Die iPads werden in einem Transportkoffer aufbewahrt, den die Lehrer jeweils mit in die Klassen hineinnehmen können.

Einsetzen möchten Wittmann und seine Kollegen die Geräte in allen Fächern und über alle Jahrgangsstufen hinweg. Englischlehrerin Claudia Fellowes lässt ihre Schüler beispielsweise Sprachübungen damit machen – ebenso suchen die Schüler mit Hilfe der Tablets nach Informationen im Internet. Gerade diese Möglichkeit zur schnellen Recherche ziehen die Lehrer mehr und mehr dem zeitaufwendigeren Gang in den Computerraum vor.