Denktag PreisverleihungNo01 – so die Laudatio des Leiters der Konrad-Adenauer-Stiftung, Andreas Kleine-Kraneburg.
Beim bundesweiten Wettbewerb „DenkT@g“ der Konrad-Adenauer-Stiftung überzeugen unsere Steinis unter 50 Mitstreiter-Projekten mit ihrem Projekt „Lüner Turnstunde, 1932“. Sie erhalten im Rahmen der Auszeichnungsveranstaltung in Berlin für ihre beeindruckende Arbeit einen Anerkennungspreis. Insgesamt erhalten 13 der 50 Wettbewerbsbeiträge hier eine Auszeichnung, die sich insbesondere durch eine hohe Qualität der Projekte die Reise nach Berlin verdient gemacht haben, so Herr Kleine-Kraneburg.

Interessierte können sich über die facettenreichen Beiträge – von Zeitzeugeninterviews, der Geschichte eines Lagerorchesters, Begegnungen im Flüchtlingslager, Interview mit einem NDP-Politiker, der filmischen Umsetzung einer Schulstunde aus der NS-Zeit oder auch einer medialen Stadtführung – unter http://www.denktag.de/beitraege-20162017/ informieren.
Das Rahmenprogramm der Preisverleihung hinterlässt auf alle nicht nur durch die Vorstellungen der einzelnen Projekte und deren Auszeichnungen, sondern auch durch ganz besondere Gäste einen nachhaltigen Eindruck.
Lala Süsskind, Kind von Holocaust-Überlebenden in Berlin und Vorsitzende des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA), berichtet von ihren eigenen Erfahrungen mit Antisemitismus und ihrem Umgang damit. Als Mitglied der Jury hebt sie noch einmal ganz besonders den Freiwilligkeits-Charakter des Wettbewerbs hervor und lobt so umso mehr das Engagement der Schülerinnen und Schüler.
Denktag PreisverleihungNo02Prof. Dr. Lammert, der Schirmherr, erkennt vor allem an, dass sich die junge Generation lebendig mit der Vergangenheit auseinandersetzt und kritisch-reflektiert danach fragt: Was bedeutet das für uns heute? Die Demokratie sei kein Normalzustand, das müssten wir uns in der Erinnerung immer vor Augen halten.
Die Redner ziehen das Fazit, Bildung und Herz sind zusammen genommen der Schlüssel gegen Antisemitismus. Wie es funktioniert und dass es funktioniert, beweisen die Preisträger schon heute …
Das Programm schließt mit der Begegnung einer Auschwitzüberlebenden – Eva Schloss. Ihre Mutter heiratet nach dem Krieg den Vater Anne Franks, was sie zur Stiefschwester von Anne macht, die sie selbst als Kind gekannt hatte. Die Zeitzeugin (vor zwei Tagen noch bei Markus Lanz) berichtet im Gespräch mit Herrn Kleine-Kraneburg mitreißend aus ihrem Leben und der Biographie ihres ermordeten Bruders. Die Lesung aus ihrem Buch wird authentisch inszeniert, da sie von der Gewinnerin des Vorlesewettbewerbs vorgetragen wird, die 9 Jahre alt ist, ebenso wie Frau Schloss zum Zeitpunkt der niedergeschriebenen Geschehnisse.
Denktag PreisverleihungNo03Der nächste Tag in Berlin beginnt mit der Teilnahme an der Feierstunde anlässlich des 72. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Deutschen Bundestag. Hier sprechen neben Prof. Dr. Lammert Angehörige von Opfern und setzen sich so aktiv für eine Erinnerungskultur ein. Nach der offiziellen Gedenkstunde treffen wir erneut Prof. Dr. Lammert. Nachhaltig in Erinnerung bleibt sein Appell, dass die Gestaltung der Zukunft in den Händen der jungen Generation liegt, die nun in der Verantwortung steht, aktiv Demokratie zu leben und zu gestalten – eine Demokratie, die unvereinbar ist mit Antisemitismus bzw. jeder Form der Ausgrenzung.

Denktag PreisverleihungNo04

Von „oben“ sagen wir: Tschüss Berlin! Wir werden diese zwei Tage nicht vergessen…