MetinTolanNo14Doppelstunde zur Physik des Doppelnull-Agenten

Am 10. März waren naturwissenschaftliche Oberstufenkurse des Gymnasiums Altlünen und des Stein-Gymnasiums sowie einige Differenzierungskurse der Jahrgangsstufe 9 zu einem ganz besonderen Ereignis geladen: Das Multikulturelle Forum Lünen hatte einen „Erlebnisvortrag“ von Prof. Metin Tolan organisiert, und zwar mit dem Thema: „Geschüttelt, nicht gerührt“ - James Bond im Visier der Physik

Als der stellvertretende Schulleiter und Physiklehrer Herr Böhm zu Beginn der dritten Stunde den bekannten Professor für Experimentelle Physik aus Dortmund begrüßte, war die Aula mit über 200 Gästen gut gefüllt.

Schon zu Beginn zerstreute der erfahrene Dozent alle Befürchtungen über einen zu hohen Wissenschaftsanteil mit den Worten: „Die Hälfte meines 60-minütigen Vortrags besteht aus Filmszenen.“

Damit fiel vor allem den anwesenden Physiklehrern, die befürchtet hatten, dass ein zu hoher Theorieanteil das Interesse der Anwesenden auf eine harte Probe stellen könnte, ein Stein vom Herzen.

Nach wenigen Minuten war endgültig klar, dass alle Sorgen unbegründet waren:

Der „Wissenschaftskabarettist“ (Wikipedia) langweilte die Schülerinnen und Schüler nicht wie ein Physiklehrer mit endlosen unverständlichen Rechnungen, sondern analysierte anhand von berechneten Graphen, ob es physikalisch überhaupt möglich ist, dass James Bond nach einer Motorradjagd von einer Klippe stürzend das unter und vor ihm befindliche führerlose Flugzeug einholen kann. Nach einer Reihe aberwitziger Annahmen kam der bekennende Bond-Fan zu dem Ergebnis, dass Superheld und Flugzeug zur gleichen Zeit am gleichen Ort sein können. Allerdings könnte der Agent nicht, wie im Film, problemlos durch die Seitentür einsteigen, sondern er träfe mit einer Relativgeschwindigkeit von 80 km/h auf die Seitenwand der Maschine, ein Aufprall, bei dem James Bond nur mit einem in seinen Maßanzug eingebauten Mikro-Airbag eine Überlebenschance hätte…

Bei den anderen beiden Themen „James Bond Uhren“ und „Der Agent mit Durchblick“ erklärte der Physikprofessor allgemeinverständlich und vor allem sehr amüsant , warum gewisse Filmszenen – wer hätte das gedacht – absolut unrealistisch sind.

Der kurzweilige und lehrreiche Vortrag war für alle Interessierten ein intellektueller Hochgenuss. Herr Böhm dankte dem Hochschuldozenten mit den Worten: „Wenn die Schülerinnen und Schüler so lange so ruhig sind, dann muss der Vortrag richtig gut sein, das weiß man als Lehrer aus leidvoller Erfahrung.“

Ein besonderer Dank gilt dem Multikulturellen Forum, das diese überaus gelungene Veranstaltung organisiert und ermöglicht hat.