2017AbiturfeierNo032Sehr geehrte Festgäste, sehr geehrter Herr Kröger, liebe Abiturientinnen und Abiturienten,

wo ist nur die Zeit geblieben? Das fragen sich nicht nur die Eltern, sondern auch viele von euch. Im Rückblick erscheinen die vergangenen 8 Jahre wie im Fluge vergangen.

Seit eurem ersten Tag am FSG ist eine Menge passiert. Niemand von uns ahnte damals, welche Neuerungen euch und uns erwarten.

Am Anfang standen andere Probleme … Wer wird mein neuer Klassenlehrer? Wie sind meine Mitschüler und werde ich das schaffen? Das Schulgebäude, das einem am Anfang sehr unübersichtlich erscheinen kann, die vielen Unterrichtsstunden und viel mehr Hausaufgaben ...all das habt ihr gemeistert, wie man sehen kann.
Probleme mit Lehrern, Mitschülern und dem Unterrichtsstoff wurden besprochen und oftmals auch ausgeräumt. Mal in direktem Gespräch mit den Betroffenen, mal bei den Elternabenden, die in der 5. Klasse ja noch gut besucht waren. Wer sich bei den Elternabenden traute etwas zu fragen, wurde sofort gewählt – zur Pflegschaftsvorsitzenden. Ja und so kommt man dann zu einem Amt, das man mit bestem Wissen und Gewissen ausübt und meist auch die ganze Schulzeit behält.

Eltern2Dann kamen die vielen Neuerungen, von denen wir ein paar aufzählen möchten.
Das erste große Highlight in der 6.Klasse: eure Stufenfahrt ging nicht wie in den zig Jahren zuvor nach Glücksburg, sondern jetzt stand Schönhagen auf dem Programm.

Ihr habt mit eurer Begeisterung dazu beigetragen, dass dieser Ort ab da ins Fahrtenprogramm aufgenommen wurde.

Erwähnenswert finden wir auch den fast kompletten Wechsel des Lehrerkollegiums. Viele der „alten“ Lehrer sind während eurer Schulzeit in Pension gegangen: „Kalle“ Graas, Dr. Czischke, Herr Suckrau und Frau Möllmann-Schmidt, um nur einige zu nennen. Wie man unschwer erkennen kann die „alte“ Leitung der Schule.

Der Wechsel ist nun vollzogen und wir sind sehr froh, mit Herrn Kröger und Herrn Böhm kompetente und sehr engagierte Lehrer in der Chefetage zu wissen.

Die Unter- und Mittelstufenleitungen sind mit Herrn Varga und Herrn Fischer gut besetzt. Die Oberstufe mit Herrn Dr. Nitsche natürlich ebenso.

Man sieht dieses Engagement oft an beleuchteten Fenstern der Schule weit nach Unterrichtsende.

Ein großes Thema Eurer Stufe war bis zuletzt auch der Unterrichtsausfall, der uns Eltern so krass wie nie vorkam.

Nicht nur darüber haben wir in Endlosdiskussionen in allen Gremien gesprochen.

Eltern3Wir wollen hier nur an die Einführung des iPads bzw. des grafikfähigen Taschenrechners erinnern. Von der 7. Klasse bis zur EPH war es immer wieder Thema bei Elternversammlungen und Konferenzen.

Zum Abschluss dann die Abiturprüfungen nach neuen Richtlinien.

Hier ist die Umsetzung an der Schule noch nicht abgeschlossen. Wir wünschen den zukünftigen Abiturienten dabei viel Glück.

Das waren nur einige Beispiele für die Neuerungen, die ihr mitmachen musstet.

Das hat euch für eure Zukunft gestärkt.


Abi Potter und das Stein der Weisen

Nun, liebe Steinis, sind wir heute hier zusammen und euer Motto „Abi Potter und das Stein der Weisen“ lässt uns etwas nachdenklich werden.

So intensiv wie die Harry Potter-Werke befasst sich kaum eine Buchreihe mit dem Thema Schule. Welche Schüler möchten nicht an einer solchen Schule wie Hogwarts unterrichtet werden:

Hogwarts - ein verwunschenes Schloss, das nur über ein bestimmtes Gleis an einem bestimmten Bahnhof, mit einem eigenen Zug, erreichbar ist. Alles ohne Verkehrschaos und Parkplatzprobleme!

Hogwarts - eine Schule mit Unterrichtsfächern, die im vermeintlich „richtigen Leben“ nicht wirklich gebraucht werden. Kommt uns das nicht bekannt vor?
Dennoch werden scheinbar unwichtige Unterrichtsinhalte wichtig für das Leben insgesamt, für das große Ganze also – aber das weiß man halt auch immer erst viel später…

Welche Schüler wünschen sich nicht einen Direktor wie Albus Dumbledore?
Gütig und klug, immer freundlich und voller Vertrauen zu den Schülern.

2017AbiturfeierNo035Wer hätte nicht gerne mal so manchen Lehrer mit einem Zauber belegt und ihn damit, wenn auch nur zeitweise, außer Gefecht gesetzt?
Wer hätte nicht gerne Mitschüler wie die Weasley-Zwillinge gehabt, die z. B. mit Kotzpastillen für Unterrichtsausfall sorgen oder mit einem Riesenfeuerwerk eine Prüfung sprengen.

Wer wäre nicht gerne manchmal aus dem Unterricht mit einem „Plopp“-Geräusch disappariert oder hätte den Tarnumhang genutzt, um unsichtbar zu sein?

Wem kam der ein oder andere an dieser Schule nicht vor wie ein Bergtroll?

Wer hatte nicht das Gefühl, dass der ein oder andere Lehrer manchmal so ätzend ist wie Severus Snape, so mies wie Dolores Umbridge oder mindestens so alt wie Professor McGonagall?

Die Eltern spielen in den Harry Potter Büchern nur eine Nebenrolle.

So ging es uns nach und nach ebenfalls.

Für uns Eltern war es in den letzten Jahren durchaus genauso spannend eure Entwicklung zu beobachten, wie für euch die von Harry Potter & Co. in Hogwarts: von den kleinen, niedlichen Kindern hin zu den großen, durchaus erwachsenen Jugendlichen.

Wir hoffen, dass eure Schule für euch, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, nicht die Kammer des Schreckens oder gar das Gefängnis von Askaban war, sondern, dass ihr hier vielleicht tatsächlich den Weg zum Stein des Weisen gefunden habt.

Deshalb möchten wir heute die Gelegenheit nutzen und dem Lehrerkollegium, aber insbesondere den beteiligten Lehrerinnen und Lehrern, und in besonderer Weise Frau Neumann und Frau Sniezyk, für ihre Arbeit und ihren Einsatz zu danken. Wir wissen, dass viele von ihnen über das übliche Maß hinaus für gute Lern- und Lehrbedingungen sorgen. Wir wünschen ihnen weiterhin Freude am Unterrichten und Kraft und Mut für ihre tägliche und manchmal recht schwierige Arbeit.

Den Eltern und Erziehungsberechtigten gebührt der Dank für viel Verständnis ihren Kleinen gegenüber und der steten Hilfe im Alltag des Schulbetriebes.


Zum Schluss kommen wir zu euch liebe Steinis, den wichtigsten Personen am heutigen Tag:

Nach insgesamt 12 oder teilweise 13 Jahren Schule heißt es für euch:
Abitur bestanden!

Eltern4Das heißt aber auch Abschied nehmen und wieder einen neuen Anfang bestreiten. Möglicherweise mit den gleichen Unsicherheiten, wie zu Beginn eurer „Karriere“ an EUREM Stein.

Den geschützten Bereich, das all-inclusive-Angebot Schule und möglicherweise auch euer Elternhaus, verlasst ihr heute bzw. in den nächsten Monaten.
Neue und spannende Dinge kommen auf euch zu: neue Leute, neue Städte, eigene Wohnung oder WG und damit auch neue Herausforderungen wie Wäschewaschen, Kochen und sogar Putzen.

Manche von euch werden studieren, einige eine Ausbildung beginnen oder ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren oder einfach eine schöpferische Pause einlegen.

Die Erwartungen und die Freude stehen euch ins Gesicht geschrieben. Ihr könnt selbstbewusst mit eurem erworbenen Wissen und den erlangten Kompetenzen in die Zukunft schauen. Dass das heute erworbene Wissen durch viel schnellere Kommunikationsmöglichkeiten erweitert werden kann, habt ihr in eurem Leben kennengelernt. Damit könnt ihr umgehen.

Aber trotz allem dürfen eigene Erfahrungen, Vertrauen in das eigene Können, kritisches Hinterfragen und persönliches Überprüfen nicht in Vergessenheit geraten. Darum traut euch zu, angeblich sicheren Erkenntnissen zu misstrauen, aber auch neue Wege zu gehen, Veränderungen anzunehmen und Niederlagen zu ertragen ohne aufzugeben.

Eltern5Und denkt immer daran: ihr seid die Gestalter unserer Zukunft.
Irgendwann sind die ganzen Alten weg, so wie Albus Dumbledore, und ihr seid auf euch gestellt, müsst die Geschicke selber in die Hand nehmen, müsst zeigen, dass ihr vom Stein der Weisen kommt und möglicherweise müsst ihr, wie Harry, Hermine und Ron gegen das Böse kämpfen.

So oder so: habt den Mut, wenn es sein muss, unbequem zu sein und zu handeln.

Und ganz egal, welchen Weg ihr auch einschlagen werdet, es wird sicherlich der richtige für euch sein. Viele Wege, manchmal auch Umwege, führen zum Ziel.

Zum Abschluss bleibt uns nun nur noch im Namen aller Eltern zu sagen:

Eltern6Wir gratulieren euch herzlich zum bestandenen Abitur

UND

wir sind verdammt stolz auf euch!!!