Neue KlassenraeumeEin Neubau mit Zugang zur Viktoriastraße soll die Platznot am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium möglichst bald lindern. Das Gebäude könnten dann auch VHS und Musikschule nutzen.
Akute Raumnot herrscht seit Jahren am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium (FSG). Das Problem will die Stadt mit einem neuen Erweiterungsbau angehen. Der Komplex soll sechs große Klassenräume bekommen und einen Zugang zur Viktoriastraße haben.

 Die Investitionskosten liegen bei knapp zwei Millionen Euro, finanziert aus dem Förderprogramm „Gute Schule 2020“. Das geht aus einer Vorlage der Verwaltung hervor, über die der Betriebsausschuss Zentrale Gebäudebewirtschaftung (ZGL) in seiner Sitzung am Donnerstag, 28. September, um 17 Uhr in der Profilschule Lünen an der Friedhofstraße 4 diskutieren wird.

Extra kleine Tische
Seit Jahren kämpft das Gymnasium mit beengten Verhältnissen in den drei Gebäudeteilen. „Wir habend dringend Bedarf“, sagt Schulleiter Heinrich Kröger. Manche Räume seien so klein, dass extra kleine Tische angeschafft wurden, um alle Schüler darin unterzubringen. Momentan, das haben Schule und Verwaltung gemeinsam errechnet, fehlen 554 Quadratmeter – der Bedarf von Inklusion und Integration noch gar nicht mit eingerechnet. Der Neubau bringt immerhin 463 zusätzliche Quadratmeter.

Seit der Einführung von G8 geht der Unterricht am FSG bis in den Nachmittag. Für die nötige einstündige Mittagspause werden Räume gebraucht, ebenso für Freistunden von Oberstufenschülern und Lehrern.

Um ein warmes Mittagessen anbieten zu können, hat die Schule bereits drei Klassenzimmer und drei Nebenräume aufgegeben und eine Cafeteria eingerichtet. Das hat das Raumproblem weiter verschärft.

Der Neubau wird die Situation verbessern. Durch sechs große, neue Klassenräume können kleinere Räume im Altbau dann für Schüler mit besonderem Förderbedarf genutzt werden. „Perspektivisch“, meint Kröger, „können wir dann auch über Veränderungen im alten Gebäude nachdenken.“

Ein weiterer Vorteil des Gebäudes: Weil es einen Zugang über die Viktoriastraße geben wird, können manche Räume des zweistöckigen Gebäudes auch multifunktional genutzt werden. Musik- oder Volkshochschule könnten dort in den Abendstunden Veranstaltungen oder Unterricht anbieten.

Eine Aussage über einen möglichen Fertigstellungs-Termin trifft die Vorlage übrigens nicht. Kröger hofft, dass Schüler und Lehrer das Gebäude 2020 beziehen können. Und wenn es nach Kröger geht, dann soll auch der Neubau mit den charakteristischen roten Backsteinen versehen werden – „dann passt es auch ins Ensemble“.