Neue KlassenraeumeDer vorgesehene Erweiterungsbau am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium deckt den Bedarf nicht ab. Deshalb empfiehlt der ZGL-Ausschuss der Schulverwaltung, die Pläne noch einmal zu überprüfen.

Über den von der Schulverwaltung geplanten Erweiterungsbau am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in seiner jetzigen Form ist das letzte Wort noch nicht gesprochen: „Wir werden prüfen, ob es Möglichkeiten gibt, das zweigeschossige Gebäude aufzustocken, jetzt oder später“, hieß es gestern bei der Stadt auf Anfrage unserer Zeitung.

Am Abend zuvor hatten sich der Betriebsausschuss Zentrale Gebäudebewirtschaftung (ZGL) und der Ausschuss für Bildung und Sport in getrennten Sitzungen mit den Ausbauplänen beschäftigt. Letzterer stimmte den Plänen nach kurzer Diskussion zu: Gabriele Schimanski (Grüne) merkte kritisch an, dass ein Neubau zwar gut sei, aber bei weitem nicht den Quadratmeter-Bedarf der Schule decke.

SPD zufrieden
SPD-Ratsherr Hugo Becker erinnerte an die Vorgeschichte. 2015 stand danach im Raum, die ehemalige Schulleitervilla in der Friedenstraße für Schulzwecke umzubauen. Damals habe man dieses Vorhaben auf Eis gelegt und gefordert, auch einen Neubau zu prüfen, sagte Becker. Dass dieser Neubau nun tatsächlich komme, sehe er als Bestätigung der damaligen Entscheidung. Man habe nun, so Hugo Becker weiter, die 1a- statt der 2b-Lösung. Auf die Kritik von Schimanski antwortete er, dass nicht immer alle Wünsche erfüllbar seien. Außerdem komme es nicht so häufig vor, „dass man in eine recht gut ausgebaute Schule noch einmal zwei Millionen Euro steckt.“

Nach ausführlicher Diskussion stimmte der ZGL-Ausschuss dem Ausbauplan ebenfalls zu, allerdings verbunden mit einer Empfehlung an die Schulverwaltung. Danach sollen die statischen Möglichkeiten geschaffen werden, den geplanten zweigeschossigen Neubau früher oder später um ein Geschoss zu erweitern. Das ist nach derzeitigem Stand der Dinge nicht möglich. Sorgen von SPD-Ratsherr Rüdiger Billeb, das Projekt könne wegen dieses Prüfauftrags am Ende nicht realisiert werden, weil dafür ja zeitlich begrenzte Fördergelder fließen, zerstreute ZGL-Chef Marc Stoverock. „Wir können das prüfen. Wir haben Zeit genug.“ ZGL werde darüber in den nächsten Tagen mit der Schulverwaltung sprechen.

Die unausgesprochene Frage, warum die Schulverwaltung einen Neubau in Auftrag gebe, von dem sie weiß, dass damit der tatsächliche Platzbedarf nicht gedeckt ist, beantworte ZGL-Chef Stoverock so: „Wir haben genau das umgesetzt, was die Schulverwaltung uns vorgegeben hat. Das ist genau der Bedarf, der uns mitgeteilt wurde.“

91 Quadratmeter fehlen
Zurzeit, das haben Schule und Verwaltung errechnet, fehlen 554 Quadratmeter. Darin ist der Raumbedarf für Inklusion und Integration von zugewanderten Kindern und Jugendlichen noch gar nicht eingerechnet. Der geplante zweigeschossige Neubau mit sechs Klassenräumen bringt 463 Quadratmeter zusätzliche Fläche. Bleibt eine Lücke von 91 Quadratmetern. Dazu hieß es gestern bei der Stadt auf Anfrage: „Die Freifläche auf dem Schulgelände ist sehr beschränkt, um dort größer zu bauen. Daneben stehen auch nur begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung.“
Wie es mit den Neubauplänen weiter geht, darüber berät der Haupt- und Finanzausschuss am kommenden Donnerstag (5.). Eine Woche später (12.) entscheidet dann der Rat.