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Bis zum Lehrerbeitrag kurz vor der ersten Pause lief die Zeugnisübergabe im Hilpert-Theater wie geplant. Mitten in einer Spielszene, in der zwei Verliebte die neuerdings negativ besetzte Konnotation des Vornamens EVA (EigenVerantwortliches Arbeiten, das Reizthema des letzten Schuljahres) darstellen sollten, gab es plötzlich einen Feueralarm und alle Anwesenden wurden aufgefordert, das Theater zu verlassen.
Später stellte sich heraus: Die Brandmeldeanlage hatte offenbar wegen eines Defekts in der elektrischen Anlage im Technikbereich ausgelöst. Die Folge: Rauch und ein Ausfall der Beleuchtung.
Nachdem den Zuschauern klar geworden war, dass der Alarm nicht zu der Spielszene gehört, verließen die Anwesenden ohne Hektik die Räumlichkeiten. Als die letzten Besucher draußen waren, standen bereits mehrere Feuerwehrwagen neben dem Theater. Nach über einer Stunde Wartezeit stand fest, dass das Theater nicht mehr betreten werden konnte. Herr Riepe erlaubte dem Freiherr-vom Stein-Gymnasium freundlicherweise, das Restprogramm der offiziellen Feier im Hansesaal durchzuführen, wo anschließend ohnehin das Abendessen und der Abiball stattfinden sollten.
So konnte auch den restlichen der 96 Abiturientinnen und Abiturienten am Samstagnachmittag das Abiturzeugnis in ungewohnter Umgebung sicher überreicht werden.

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Eine Woche nach der Feier, am  Samstag, 13. Juli 2019, berichten die Ruhr Nachrichten:

 

Kleine Ursache, große Wirkung: Darum gab es während der Abi-Feier im Theater Feueralarm

Ein Feueralarm hatte am Samstagnachmittag die Abi-Feier des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums im Hilpert-Theater unterbrochen. Zunächst ging man von einem schmorenden Kabel als Ursache aus.
„Jetzt sieht es so aus, dass einer der Entstörerkondensatoren kaputt gegangen ist. Deshalb entstand eine Rauchwolke, und da das Ganze direkt unter einem Rauchmelder war, wurde Alarm ausgelöst“, so Stadtsprecher Benedikt Spangardt am Donnerstag.

Solche Kondensatoren sind nötig, damit die gedimmten Lampen die Tonanlage nicht stören und beim Dimmen kein Brummen entsteht. Sie sind sogar selbstlöschend. Da es sich um relativ günstige Teile handelt, werde die Reparatur weder teuer noch langwierig werden. Allerdings wolle man auf Nummer sicher gehen. Deshalb wird ab Montag eine Fachfirma sämtliche Kabel im Theaterbereich überprüfen.
Oberstufenkoordinator Frank Nitsche performte gerade mit Kollegin Julia Rossbach und weiteren Lehrern einen musikalischen Beitrag auf der Bühne, als der Alarm losging.
Erst an Scherz gedacht
„Da kam die Durchsage. Zuerst hatten wir gedacht, dass sich jemand einen Scherz erlaubt hat. Außerdem kam die Durchsage an einer Stelle, wo dieser Knalleffekt sogar inhaltlich passte“, so der Lehrer. Als die Durchsage, man solle das Theater verlassen, aber immer weiterlief, erklärte Nitsche auf der Bühne nur noch, dass er nichts von einem Scherz wisse und bat alle Teilnehmer im Zuschauerraum, in Ruhe das Theater zu verlassen. „Mittlerweile hatten die Mitarbeiterinnen des Theaters auch schon die Türen geöffnet.“ Nitsche empfand es „als sehr angenehm“ wie ruhig Eltern, Großeltern und die Abiturienten aufgestanden sind und den Saal verließen. „Wir sind seitlich von der Bühne rausgegangen, hatten alles erst für einen Fehlalarm gehalten.“ Bis zu dem Alarm hatten nur die Abiturienten des Deutsch-Leistungskurses ihre Abi-Zeugnisse bekommen.
„Einlaufmusik“
Die übrigen Zeugnisse lagen noch im Theater. Zusammen mit Schulleiter Heinrich Kröger hielt Nitsche Kontakt zu den Einsatzkräften. Als sich herausstellte, dass das Theater nicht mehr genutzt werden konnte, sei man dann in den Hansesaal ausgewichen. Die Abiturzeugnisse holten die Lehrer - mit Erlaubnis der Feuerwehr - über die Bühnenrampe, die nach draußen führt. „Dass wir in den Hansesaal umgezogen sind, war eine gute Entscheidung, auch wegen der älteren Gäste mit Rollatoren“, so Nitsche. Dass jeder Abiturient auch noch seine „Einlaufmusik“ bekam, ist der „Digitalwerkstatt“ zu verdanken, bei der auch Abiturientin Ksenia Stabla mithalf.