Nach der letzten Information zum Stand der Digitalisierung am Stein hat die Arbeitsgruppe verschiedene Plattformen getestet und verglichen: Schul.Cloud, iServ, schoolfox und auch die durch unsere Fachschaft Informatik eingerichtete Moodle-Plattform. Unser Ziel ist es nach wie vor, dass wir eine datenschutzkonforme, umfassend nutzbare Lern- und Arbeitsplattform erhalten; daher haben wir uns für iServ entschieden.

 

Die Stadt bat uns aus Kostengründen Schul.Cloud nochmals als Alternative in den Blick zu nehmen. Schul.Cloud gruppiert die angebotenen Dienste im Wesentlichen um einen Messenger herum und ist damit keine umfassende Lösung. Am 10.6.20 hat das Land eine eigene Lernplattform gestartet, Logineo-LMS (Lernmangementsystem), die als separates zweites System neben Logineo geführt wird. Schnell wird klar, dass hier das von uns schon bekannte Moodle verwendet wird, aber der angebotene Funktionsumfang muss noch geprüft werden. Es ist eine verbindliche Anmeldung notwendig, es gibt keinen Testaccount und es wird die Zustimmung der Lehrerkonferenz benötigt, die Corona-bedingt nicht in gewohnter Form tagen kann. Über den Lehrerrat wird diese Zustimmung vorläufig realisiert und die Arbeitsgruppe hat seit der letzten Schulwoche einen Zugang, um die neue Plattform zu testen. Die Messenger- und Videochat-Funktion vom Land ist bisher nur angekündigt, aber noch ist davon nichts zu sehen.

Mittlerweile hat die Stadt von Herrn Müller-Baß in Aussicht gestellte Hilfen für eine Lernplattform zurückgezogen, da das neue Logineo-LMS kostenfrei ist. Bei den Medienberatern im Kreis Unna kann man uns keine Informationen oder Fortbildungen zum neuen System anbieten, obwohl das Land auf diese Unterstützung verwiesen hat; dort hat man vom Start der neuen Lernplattform scheinbar auch zum gleichen Zeitpunkt erfahren wie wir.

Eine hohe Akzeptanz ist nach der Meinung der Arbeitsgruppe nur dann gegeben, wenn die Lern- und Arbeitsplattform für alle Schulbeteiligten auch in Nichtkrisenzeiten einen deutlichen Mehrwert aufzeigt und überholte analoge Strukturen ablösen kann. Besonders wichtig ist, dass eine aktive Beteiligung der Schülerinnen und Schüler am Lernprozess möglich ist. Eine reine Dateiablagestruktur z.B. reicht nicht, vor allem da die Landesregierung in der letzten Schulmail angekündigt hat, dass die Bewertungsgrundlagen bei einem Wiederkehren von Distanzunterricht verändert werden müssen.

Die Arbeitsgruppe wird nun für die Plattformen iServ und Logineo/LogineoLMS einen Vergleich der Systeme und eine abschließende Bewertung erstellen, die von den Gremien über die Sommerferien hinweg dann begutachtet werden können. Unmittelbar in der ersten bzw. zweiten Schulwoche soll eine außerordentliche Sitzung der Lehrerkonferenz stattfinden, um in der anschließenden ersten Schulkonferenz am 19.08. einen Beschluss herbeizuführen. Gleichzeitig wird in der Schule und von Elternseite an Finanzierungsmodellen gearbeitet. Auf kommunaler Ebene wird der Schulausschuss zur Frage der Lernplattform am 12.8.20 tagen – das Thema wurde in der letzten Sitzung dieser Gruppe dorthin verschoben worden. Hier sollte auch diskutiert werden, ob Schulverwaltung und Schulträger im Interesse der Lüner Schülerinnen und Schüler nicht doch Möglichkeiten sehen, eine ggf. bessere und funktionalere kostenpflichtige Lernplattform zu finanzieren.

Nach einer Entscheidung für eine Lernplattform sind dann zur Einführung von allen datenschutzrechtliche Einverständniserklärungen einzuholen und es wird Zeit und Unterstützung für die Einarbeitung in das System notwendig sein, und das für alle beteiligten Nutzergruppen.

Unterstützung seitens des Landes wurde jüngst durch die Bereitstellung von finanziellen Mitteln für die Anschaffung von Geräten für alle Lehrerinnen und Lehrer versprochen. Derzeit ist noch unklar, welche Geräte es geben wird und wie die Wartung und Administration geleistet werden können.

Ebenso gibt es noch viele Fragen zu den Mitteln, die das Land als Soforthilfe (Aufstockung des Digitalpaketes) in die Ausstattung der Schulen und zur Unterstützung einzelner Schülerinnen und Schüler ausschütten will. Die Stadt hat allerdings keine weiteren Informationen erhalten, wie die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler umzusetzen ist.

Ausschreibungsverfahren und Bedingungen sind umfangreich und von vielen Faktoren abhängig, u.a. von der Zusage der Kommunen, für die neuen Anschaffungen Wartung und Service sicher zu stellen. Mit diesem Problem steht Lünen aber nicht allein da. Seitens der Schule liegt das geforderte Medienkonzept für das Digitalpaket vor und wir warten dringend auf die Umsetzung der angekündigten Maßnahmen.