Der 1. September stand für die Schüler:innen der Jahrgangsstufe 9 des Freiherr vom Stein Gymnasiums unter dem Motto "Jüdisch sein".
Ein Tag, an dem sie u.a gemerkt haben, dass "jüdisch sein" oder "anders sein" viel mit Schulbladendenken und daraus folgernder Ungerechtigkeit oder Diskriminierung zu tun hat, was ihnen selbst gar nicht fremd ist.
Diese Reflexion und das eigene Schubladendenken in Bezug auf Juden zu überdenken wurde durch eine Filmvorführung des preisgekrönten Films "Masel Tov Cocktail" möglich. Nicht nur die Filmvorführung, sondern auch das Gespräch mit dem Drehbuchautor udn Regisseur Arkadij Khaet, der diesen Tag vor Ort begleitete und Biografisches aus seinem Leben berichtete, bleiben den Schüler:innen hoffentlich lange im Gedächtnis. MaselTov01

"Jetzt kommt bestimmt so eine Doku über Juden im Holoaust", war eine Vermutung der Schüler:innen bevor sie in der Aula den Film von Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch sahen.

 

Doch was sie sahen war ein schneller dynamischer Film über einen jungen, in Russland geborenen Juden namens Dima, der von seinem Alltag als Jude berichtet. Von einem Mitschüler antisemitisch beleidigt, von einer Lehrerin philosemitisch betätschelt, von einem Juden aus der Gemeinde über Falafeln essen beim Libanesen und beim Kaufhof einkaufen belehrt, von einem Mitschüler über die Vergangenheit seiner nicht existierenden Holoaust-Nachfahren bemitleidet und seine Unschuld darüber beteuernd, ist Dima verwirrt, genervt und wütend, ständig in Schubladen gesteckt zu werden. Selbstbewusst und mit Humor versucht er mit dieser Situation umzugehen. All diese Situationen kennt Arkadij Khaet, der ebenfalls Jude ist, nur zu gut und hat all diese Situationen in seinem Alltag selbst schon erlebt, wie viele andere Juden in Deutschland auch. An seinen eigenen Erfahrungen und der Entstehung und Produktion des Films ließ er die Schüler:nnen in einem kurzweiligen Austauschgespräch in der Aula teilhaben.
Insgesamt lobten die Schüler:nnen den Film und das Austauschgespräch sehr und konnten in der anschließenden Reflexion in den Klassen gute Lösungsansätze für sich finden, was sie selbst gegen Schubladendenken machen können.
Diese Veranstaltung ist Teil der Präventionsprogramme des FSG in Bezug auf Reflexion und Protest gegen Diskriminierung und aktiven Aufstand für Toleranz bzw. demokratische Werte.