Religionsschüler gewinnen Preis der Dortmunder Kirchenkreise Von Dorothee Klinger | In der Zeit nach den Herbstferien 2004 bis zum 30. November 2004 erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler das Thema »Bibel kreativ – Aufeinander zugehen!« Ausgehend vom Gleichnis des verlorenen Sohnes setzten sich die Kinder dabei mit dem Zusammenleben der älteren und jüngeren Generation und mit Möglichkeiten des Aufeinander-Zugehens zu verschiedenen Themenschwerpunkten sowie mit ganz unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten auseinander. Zunächst stellen wir die Gruppenarbeiten der Gruppe 5 a/c vor: Die Schüler des Religionskurses der Klassen 5a und 5c des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums in Lünen setzten sich zunächst mit dem Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15, 11-32) auseinander und überlegten, ob sie sich als älterer oder jüngerer Sohn diesen Vater wünschen würden. Dass der Vater auf seinen Sohn zugeht, war den Schülerinnen und Schülern wichtig, denn darin stellten sie die vorbehaltlose Liebe des Vaters fest. Bei der weiteren Bearbeitung rückte der Fokus der Betrachtung dann immer mehr auf aktuelle Erfahrungen und Gedanken zu dem Thema »aufeinander Zugehen«: Die Schülerinnen und Schüler überlegten: Aus welchen Gründen gehen Menschen überhaupt aufeinander zu und wie kann ein »aufeinander Zugehen« konkret aussehen, zum Beispiel wenn sich Menschen umarmen, wenn sie sich die Hand geben oder nach einem Streit den ersten Schritt machen? Weiterhin stellten die Schülerinnen und Schüler fest, dass es Hindernisse gibt, die ein »aufeinander Zugehen« verhindern (zum Beispiel Missverständnisse, Lügen, Krieg und früher auch die Mauer in Berlin). Sie machten sich Gedanken, wie man diese Hindernisse überwinden könnte. Auch ihre persönlichen Gedanken, wann es sie zum Beispiel stört, dass ihre Eltern oder Großeltern auf sie zugehen, äußerten sie im Klassengespräch (zum Beispiel, wenn sie etwas falsch gemacht haben, gefragt werden, ob alles im Tornister ist, wie die Schule war oder ob das Zimmer aufgeräumt ist). Da den Schülerinnen und Schülern freigestellt war, in welcher Weise sie sich kreativ mit dem Thema auseinandersetzen, entstand eine Collage von Bildern, Plakaten, Fragebogenergebnissen und Geschichten, die auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler als lange »Papyrusrolle« eingereicht werden sollte. Denn spätestens wenn die Rolle wieder zusammengerollt wird, müssen zwei Menschen »aufeinander zugehen«. ;-) Im Folgenden das Vorgehen der Gruppe 5 b/d: Alle Kinder analysierten und interpretierten das biblische Gleichnis vom verlorenen Sohn, wobei sie den Schluss des Textes als unbefriedigend im Hinblick auf den älteren Sohn empfanden. Eine Schülergruppe schrieb daher eine Fortsetzung mit einem zufriedenstellenden Ende. Andere Schülerinnen erarbeiteten die Charaktereigenschaften des Vaters und seines jüngeren Sohnes und stellten sie übersichtlich in einer Graphik auf einem Plakat dar. Diese Graphik lässt erkennen, dass mit dem Vater Gott und sein Handeln gemeint ist. Zwei Schülerinnen dichteten einen Text in Rap-Reimen zur biblischen Geschichte. Eine runde Sache wurde dieser Rap aber erst durch die hervorragende Zusammenarbeit mit Herrn Fischer, einem unserer Musiklehrer, der den Text vertonte und im Sinne der Aussage des Gleichnisses einen sehr schönen Refrain dazuschrieb. Er übte mit allen Schülerinnen und Schülern der Klasse 5 d in seinem Musikunterricht das Lied ein und erstellte eine CD, die wir bei unserer Präsentation in Dortmund vorstellten. Auch verschiedene Comics wurden zum biblischen Text gezeichnet. Eine Collage zum Thema »Ältere und jüngere Generation« entstand in Zusammenarbeit zweier Schülerinnen. Hiermit wurde der Bogen in die Gegenwart gespannt. Geschichten, die die Kinder selbst oder auch ihre Familienangehörige erlebt haben, und Texte von Wochenendaktivitäten in heutigen Familien zeigen, wie liebevolles Aufeinanderzugehen und Miteinanderleben heute aussieht. Diese verschiedenen Gruppenarbeiten werden zusammengehalten durch große und kleine Fußabdrücke; die das Aufeinanderzugehen von Eltern und Kindern darstellen. Die Kinder schrieben ihre Vorstellungen von Aufeinanderzugehen in den kleinen Fußabdrücken, die Eltern die ihren in den großen auf. |