Dies ist die Erkenntnis eines Neuntklässlers, der vom 5. bis 16. Juli 2004 sein Sozial-/Ökologiepraktikum 9 in einer Kindertagesstätte absolviert hat. Wie er haben 105 Schülerinnen und Schüler in verschiedenen sozialen oder ökologischen Einrichtungen mitgearbeitet beziehungsweise das Arbeiten in einem dieser Bereiche kennen gelernt.

Unsere ursprüngliche Idee, die wir mit dem Sozial-/Ökologiepraktikum verbanden, haben wir in einem Elternbrief einmal folgendermaßen formuliert: »Wir hoffen, dass die Schülerinnen und Schüler […] die Chance zu intensiven zwischenmenschlichen Kontakten, zur Auseinandersetzung mit anderen Menschen und mit sich selbst nutzen und dabei Grenzen, aber auch Möglichkeiten im Umgang mit anderen Menschen erfahren. Gleichzeitig können sie […] Vorurteile abbauen, sich in sozial schwierigen Situationen als Helferinnen und Helfer erleben und so in einem sehr bescheidenen Rahmen soziale Verantwortung wahrnehmen oder ökologische Fragestellungen und Aufgaben bearbeiten.« Unseres Erachtens haben die meisten Schülerinnen und Schüler diese Chance genutzt, was wir unter anderem durch ihre Rückmeldungen erfahren haben. Einige Aussagen der Schülerinnen und Schüler seien im Folgenden genannt.

• »Ich finde es gut, dass ich so viel mit den Kindern machen konnte, da ich so sehr viel Verantwortung übernehmen konnte.«
• »… bin geduldiger geworden.«
• »Ich habe gelernt, dass es alte Leute nicht so schlecht haben, wie ich gedacht habe.«
• »Es war wichtig die Erfahrung zu sammeln, man war auf sich alleine gestellt, was gut war.«
• »Ich fand das Praktikum super, weil man lernt, Geduld zu haben und sich nicht gleich aufregt.«
• »Mein Wunsch, Grundschullehrerin zu werden, wurde verstärkt und bestätig. Die Kinder sind das A und O.«
• »Wir haben viel über den praktischen Naturschutz gelernt.«
• »Ich finde das Sozialpraktikum im Nachhinein gut, weil man doch viel mehr lernen konnte, als ich vorher dachte.«

Die anfängliche Ablehnung des Sozial-/Ökologiepraktikums durch einige Schülerinnen und Schüler ist nach dem Praktikum einer weitgehenden Zustimmung gewichen. Von 98 befragten Praktikantinnen und Praktikanten sprechen sich 74 für die dauerhafte Einrichtung eines Sozial-/Ökologiepraktikums in der Jahrgangsstufe 9 aus und 19 lehnen dies ab. Auch wir wünschen den nachfolgenden »Neunern« die Möglichkeit Erfahrungen dieser Art zu sammeln und hoffen, dass das Sozial- und Ökologiepraktikum an unserer Schule weiterhin Bestand haben wird. – Die Entscheidung wird allerdings erst auf der Schulkonferenz am 2.11.2004 getroffen werden.

Stand: 04.10.2004
Artur Weinhold