Hüttenzauber, Fördesand

Landschulheimaufenthalt der Klasse 7c in Glücksburg vom 10. bis 18. Mai 1990
Freitag, der 11. Mai 1990
Von Matthias Zühlke und Gunnar Herrmann

Nach der aufregenden ersten, durchgemachten Nacht wollten sich die Lehrer etwas ganz Geniales einfallen lassen, um uns müde zu machen. Wir sollten über zwanzig Kilometer bis zur Halbinsel Holnis und zurück wandern.

Nach dem Frühstück ging es los. Wir sammelten uns und gingen los. Wir waren von der langen Nacht übermüdet und hatten überhaupt keine Lust zu wandern. Es ging am Campingplatz vorbei zum Strand. Die Gruppe zog sich wie ein Kaugummi auseinander. Ganz hinten war ein kleines Grüppchen mit Frau Elsinghorst und Herrn Weinhold. Wir wanderten durch das Land. Als wir am Yachthafen ankamen, sammelten wir uns wieder und gingen weiter.

Wir marschierten etwas landeinwärts zu einem Leuchtturm, den wir umwandern mußten, und als wir wieder das Ufer erreichten, waren die Lehrer so gnädig und wir durften eine Pause machen. Alle setzten sich hin, schlürften ihre Getränke und starrten mit müden Blicken aufs Meer hinaus. »Eine kleine Pause geht auch vorbei«, dachten die Lehrer und scheuchten uns wieder auf. Kurz vor einer Klippe durften wir dann wieder rasten. Jetzt waren wir schon ziemlich weit gewandert, doch bis zur Huk der Halbinsel lag noch ein langer Weg vor uns, und deshalb ging es weiter. Nun hatten wir einen Aufstieg vor uns. Wir quälten uns die Klippe hinauf. Als wir oben waren, blickten wir noch einmal schnell auf das Meer.

Jetzt führte uns ein schmaler Trampelpfad weiter. Mit den ausgeruhten Lehrern im Nacken stiegen wir wieder hinab zum Strand. Endlich durften wir wieder eine Pause machen. Alle fielen in den Sand und wollten nicht mehr aufstehen, doch wir mußten. Jetzt ging es durch den Sand. Eine riesige Schlange von Invaliden humpelte, humpelte, humpelte. Die Lehrer amüsierten sich köstlich. Sie sagten uns, daß wir an unserem Ziel angekommen seien. Doch sie machten nur einen Witz, also gingen wir weiter.

Als wir dann wirklich angekommen waren, befahlen uns die Lehrer, uns zu versammeln. Sie verkündeten uns das tolle Räuber– und Gendarmspiel. Klasse 7c durfte einen Baum bewachen, und die übrigen Schüler sollten – ohne von der 7c berührt zu werden – den Baum erreichen. Das Spiel war so gut, daß alle aufgaben. Dann machten wir Strandspiele wie Heringswerfen und Bockspringen. Bei der Pyramide setzte sich Herr Weinhold so ein, daß er die nächsten Tage humpeln mußte.

Schließlich machten wir uns auf den Heimweg. Es bildeten sich zwei Gruppen. Die eine ging den (angeblich) kürzeren Weg durchs Inland, die andere mit Herrn Weinhold am Strand zurück. Die Gruppe um Herrn Weinhold schlug ein schnelles Tempo an, das wir bis zum Leuchtturm halten konnten. Danach krochen wir Herrn Weinhold nur noch hinterher, weil unsere Kraft verbraucht war. Nach einigen Schwächeanfällen erreichten wir den Schwennauhof, doch wo war die andere Gruppe? Sie hatte sich verlaufen, kam aber zum Abendessen noch pünktlich. Am Abend fielen wir dann alle ins Bett. Sogar die Lehrer waren schwach.

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Stand: 25.04.2002
Artur Weinhold

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