Hüttenzauber, Fördesand

Landschulheimaufenthalt der Klasse 7c in Glücksburg vom 10. bis 18. Mai 1990
Das Gelände des Schwennauhofes
Von Alexandra Kausen und Nadine Kersting

Der Schwennauhof liegt in kürzester Entfernung zur Stadt. Man geht ungefähr 15 Minuten, um in die Stadtmitte zu gelangen. Der Weg ist eben, und die Straßen sind kaum befahren, so daß man ohne Gefahr in die Stadt kommt.

Auch der Weg zum Strand ist ziemlich kurz, und deshalb kommt man innerhalb von fünf Minuten Marschzeit dorthin.

Toiletten, Duschen und andere Waschgelegenheiten sind bei einem längeren Aufenthalt weg von zu Hause von besonderer Bedeutung. Wie sah es damit auf dem Schwennauhof aus? Auf dem Schwennauhof befand sich in der Nähe der Blockhütten ein WC, in dem es selbstverständlich auch ein Waschbecken gab, obwohl weder Seife noch ein stets funktionierender Handtrockner-Automat vorhanden waren. Die Duschen für die Mädchen waren ziemlich eng, und der Boden war durch die dreckigen Schuhe immer verschmutzt. So kam es öfter vor, daß man – anstatt nach dem Duschen ganz sauber zu sein – dreckige Füße in die Strümpfe fädeln mußte. Die Waschbecken waren zu klein zum Haarewaschen, und zum Zähneputzen waren zu wenige da. Außerdem waren sie des öfteren so dreckig, daß man sich nicht traute, seinen Kopf zum Haarewaschen unter die Wasserhähne zu halten.

Im Waschraum wurden die Toiletten oft durch die Schülerinnen des FSG verschmutzt. Eine Toilettentür klemmte so, daß man sie erst wieder aufbekam, nachdem man davorgetreten hatte. Auch hier war an den Waschbecken keine Seife vorhanden.

Wichtig für einen Landschulheimaufenthalt sind auch die Sportanlagen, in Glücksburg also der Tischtennisraum (der auch als Disco-Raum genutzt werden konnte) und die Fußballfelder: Der Tischtennisraum war groß genug und sehr geeignet zum Tischtennisspielen, aber für die Discos, die auch dort veranstaltet wurden, viel zu eng. Man trat sich beim Tanzen auf die Füße, und zum Ausruhen gab es nur wenige Sitzgelegenheiten. Die Spielfelder waren bei Sonnenschein gut bespielbar. Doch wenn es regnete und man nach dem Regenschauer auf die Spielfelder wollte, konnte man nur darüberrutschen und kein anständiges Spiel zustande bringen.

Auf dem Spielplatz gab es zwei Schaukeln, ein Karussell, zwei Wippen und eine Rutsche. Der Boden bestand aus Sand, so daß man, wenn man hinfiel, gesichert im Sand landete. Das Karussell war Treffpunkt der meisten Mädchen der Klasse 7c, um mit den Pinnebergern zusammenzukommen. Am meisten wurde es benutzt, wenn Falko sich dort niederließ und von großen Scharen von Fans umschwärmt wurde. Am Spielplatz befanden sich ebenfalls Tischtennisplatten.

Der Speisesaal bot für alle genügend Platz beim Essen. Da der Raum über eine sehr gute Akustik verfügte, hörte man jedes Gespräch, das am Nebentisch beim Essen geführt wurde. So konnte man sich auch ziemlich sicher sein, daß die Gespräche, die am eigenen Tisch geführt wurden, nicht nur von den Tischgenossen gehört wurden, sondern auch von anderen.

In den Hütten gab es wenig Platz, die Klamotten zu verstauen, und so kam es vor, daß einige zurückstehen mußten und ihre Sachen erst gar nicht auspacken konnten, weil der ganze Schrankplatz von den Mitbewohnern besetzt wurde. Die Betten waren zu eng, aber eigentlich ganz gemütlich. Die Decken waren zu kurz und außerdem zu dünn – wie zusammengepreßte Pappe. Wenn es warm war, war das Fenster zu klein, um genügend frische Luft hereinlassen zu können, und wenn es zu kalt war, funktionierte die Heizung nicht. Beim Saubermachen waren bis auf einen Besen, einen Handfeger und eine Dreckschaufel keine weiteren Reinigungsgeräte vorhanden.

Im Versammlungsraum »Meierwik« kamen wir zusammen, um den Ablauf des nächsten Tages zu besprechen. Da nicht genug Stühle vorhanden waren, mußte ein großer Teil von uns auf dem Boden sitzen, was uns aber genau so viel Spaß machte, wie auf dem Tisch zu sitzen.

Am Kiosk konnte man Postkarten, Briefmarken, Andenken, Süßes und Getränke kaufen. Es kam einem allerdings so vor, als ob der Kiosk nur dann geöffnet wurde, wenn die Bedienung mal Lust hatte.

Obwohl der Schwennauhof auch seine negativen Seiten hatte, gefiel uns das meiste: Wir fühlten uns (sau-) wohl.

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Stand: 25.04.2002
Artur Weinhold

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