Das Kunstbuch
HomeFächer Kunst
Von Abel Varga Ein wesentliches Element der Selbststeuerung und Selbstdisziplin ist das »Kunstbuch« in den Oberstufenkursen des FSG. In anderen Unterrichtsfächern und Zusammenhängen sind ähnliche Formen der Unterrichtsarbeit zu finden mit den Bezeichnungen »Lerntagebuch«, »Lernjornal«, »Journal-writing«.

Im Kunstunterricht erfährt das Kunstbuch eine ästhetische Erweiterung, orientiert an künstlerischen Arbeitverfahren wie dem klassischen  Skizzenbuch oder dem aktuelleren Mapping bzw. Atlasverfahren.

Das »Kunstbuch« ist ein

  • Skizzenbuch
  • Ideenbuch
  • Protokollbuch
  • Archivbuch
  • Tagebuch
  • Sammelbuch
  • Arbeitsbuch
  • Kommunikationsmedium beziehungsweise -anlass
  • et cetera

Das unlinierte leere Buch wird im Laufe des Schuljahres zu einem persönlichen, eigenständigen Mitläufer des Kunstunterrichts, das einen eigenen ästhetisch-gestalterischen Wert erhält. Hierin werden neben den allgemein ausgeteilten Arbeitsmaterialien auch eigene Quellen und Ergebnisse zusammengetragen. Das Erstellen und Zusammentragen der Materialien für das Buch stellt für sich schon eine Handlung dar, die gestalterische Funktion hat und zum reflektierten Umgang mit bzw. Umwandlung der Materialien nötigt.

Dieses Buch dient für den Lehrenden zur Leistungserfassung im Werkstattunterricht, indem Prozessabläufe oder -brüche nachvollziehbar werden. Das Kunstbuch ist auch ein Mittel, die Sequenzialität eines Quartalsthemas in seinem komplexen Bedeutungszusammenhang zusammenzuhalten und die Ziele des Kunstunterrichts über die Unterrichtszeit hinaus zu tragen. Der Arbeitsleistung im und am Buch ist entsprechend Zeit (Hausaufgabe) und Wertschätzung (auch im Unterricht) zu zollen. Die Einführung des Kunstbuches in der Jahrgangstufe 11 bildet auch für die in Jahrgangsstufe 12 alternativ wählbaren Literaturkurse eine dort verlangte methodische Grundlage.

Das Kunstbuch wird zur Bewertung der Quartalsleistungen im Sinne der Prozessbezogenheit herangezogen, bildet aber je nach Thema auch ein Produkt an sich, das in die Bewertung mit aufgenommen werden muss.

Folgende Hilfestellungen und gleichzeitig Bewertungsgrundlagen bieten sich für die Arbeit mit dem Buch an, dabei sollen nicht nur schriftliche Äußerungen benutzt werden, sondern insbesondere auch zeichnerische, collageartige Ausdrucksformen angewendet werden, um die bildsprachlichen Möglichkeiten zu erproben:

  • inhaltliche Notizen, Skizzen
  • offene Fragen, Unerledigtes
  • eigene Ziele
  • Kurzbericht über den Ablauf von Unterrichtssequenzen
  • Einschätzungen und eigener Lernfortschritt nach bestimmten Unterrichtssituationen
  • Bericht über die eigenen (Lern-)Aktivitäten  bzw. Arbeitsmethoden
  • Empfundene Behinderungen des Lernens
  • Schildern innerer Zustände, wie Irritationen, Erleichterungen, Spannungserlebnissen
  • Wertungen, emotionale Äußerungen
  • Wünsche, Hoffnungen, Erwartungen, Vorhaben formulieren
  • persönliche Einsichten, Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse
  • biographische Rückblenden
  • Meinungen

Die grundsätzlichen Methodenkompetenzen für das Kunstbuch sollen schon in der Sekundarstufe I anhand des Kunstheftes erarbeitet sein.

Beispiele Schauen Sie sich ein paar Beispiele von Kunstbüchern und Kunstheften an.
 

Stand: 18.12.2006
Artur Weinhold

HomeFächer Kunst