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Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Lünen

Freiherr vom Stein Gymnasium Lünen

Studienfahrt der Q1 nach Berlin

Bis 2013 war die österreichische Hauptstadt Wien jahrelang das Ziel der Studienfahrt in der Qualifikationsphase. Seit 2014 führt die Studienfahrt der Q1 in die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Am Montag, dem 9. März, reiste die gesamte Jahrgangsstufe mit zwei vollbesetzten Bussen nach Berlin, wo nach sechsstündiger Anfahrt das sehr zentral gelegene Quartier Singer 109, in unmittelbarer Nähe des Alexanderplatzes, bezogen wurde.

Die Jahrgangsstufenleiterinnen Frau Terfrüchte und Frau Hecker-Schilgen hatten die Fahrt organisiert; begleitet wurden sie von der Oberstufenkoordinatorin Frau Möllmann-Schmidt, Frau Neumann, Frau Hagen, Herrn Eßeling, Herrn Berg und von Herrn Stemmerich.
Zwei junge Reiseführer verschafften den Schülerinnen und Schülern auf der anschließenden Stadtrundfahrt einen ersten Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Großstadt, die auch 25 Jahre nach dem Mauerfall immer noch von unzähligen Baustellen geprägt wird.
Am Dienstag und Mittwoch lernte die eine Hälfte der Teilnehmer mit Hilfe einer Stadtrallye, sich selbständig in der Metropole zurechtzufinden, während die andere Hälfte den Bundestag und das Holocaust-Mahnmal besuchte.
Nach dem obligatorischen Vortrag über Arbeitsweisen und Aufgaben des Bundestags auf der Besuchertribüne des Plenarsaals folgt normalerweise der Gang in die imposante Reichstagskuppel. Leider war die Glaskuppel, wie bereits im Vorfeld bekannt, wegen Reinigungsarbeiten für den Besucherverkehr gesperrt, so dass nur ein Aufenthalt auf der Dachterrasse des Reichstagsgebäudes möglich war.
Schülerin Lara (Name wurde geändert) verpasste den Vortrag über die Legislative im Plenarsaal, hat aber trotzdem sehr viel über die deutsche Rechtsprechung gelernt: Bei der Personenkontrolle hatte Lara, genau wie eine andere Mitschülerin, vorschriftsmäßig ihr Pfefferspray abgegeben. Auf Laras Spraydose war die Kennzeichnung, dass es sich um ein Tierabwehrspray handelt, wegen einer Halterung, in der sich die Spraydose befand, nicht zu erkennen, wodurch das Pfefferspray unter das Waffengesetz fällt. Bei der Mitschülerin war diese Kennzeichnung sichtbar, wodurch Besitz und Benutzung völlig legal sind; die Mitschülerin musste das Pfefferspray abgeben und konnte es sich am Ende des Bundestagsbesuchs am Ausgang wieder abholen. Lara dagegen wurde von der Polizei eine Stunde lang wegen unerlaubten Waffenbesitzes vernommen und bekommt demnächst Post vom Staatsanwalt!

Ein Gang durch das Regierungsviertel unter der Leitung orts- und sachkundiger Lehrer rundete den Besuch des Bundestages ab.

Die anschließende Führung am Holocaust-Denkmal begann mit einer individuellenErkundung des Stelenfeldes. Die Referenten forderten die Schülerinnen und Schüler auf, ihre persönlichen Erfahrungen und Empfindungen darzulegen, wodurch ein intensives Gespräch über das Mahnmal in Gang gesetzt wurde. Nach einer Einführung in die zentralen Themen der unterirdischen Ausstellung konnten die Jugendlichen ihren eigenen Rundgang beginnen, der mit einer sehr tiefgreifenden Reflexionsrunde endete.

Am Mittwochabend stand für alle ein Besuch im Deutschen Theater auf dem Programm. Gezeigt wurde Maxim Gorkis Drama „Wassa Schelesnowa“. Einig war man sich über die großartige schauspielerische Leistung der Darsteller, allen voran die vielen aus dem Fernsehen bekannte Hauptdarstellerin Corinna Harfouch. Heftige Diskussionen gab es jedoch über den Inhalt des Stückes, und zwar nicht nur bei denjenigen, die zum ersten Mal in ihrem Leben ein Theater besucht hatten.
Der ereignisreiche Tag klang mit einer längeren Busfahrt durch das nächtliche Berlin („Berlin by night“) aus und als die Unterkunft erreicht war, hatten sich die meisten Gemüter wieder beruhigt…

Der Donnerstag begann mit einem Wahlprogramm: Historisches Museum, Berliner Unterwelten – Mauerdurchbrüche, Olympiastadion 1936: Spiele mit dem Tod, Science Center Spectrum und eine Radtour entlang der ehemaligen Berliner Mauer auf dem sogenannten Mauerweg standen zur Auswahl.

Ab 16 Uhr sollten mehrere Führungen in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit der DDR, stattfinden.
Bei der Anreise kam es jedoch zu Verzögerungen, weil u.a. die Radfahrgruppe vom Vormittag an einer ungünstigen M-Bahn Haltestelle in Hohenschönhausen ausgestiegen war und erst nach einem einstündigen strammen Fußmarsch das Ziel erreicht hatte. Dabei kann man von der Haltestelle Freienwalder Straße der Linie M5 in weniger als fünf Minuten gemütlich zur Gedenkstätte laufen...
Die beschwerliche Anreise hatte sich gelohnt: Die Kleingruppen-Führungen wurden von ehemaligen Häftlingen dieser Untersuchungshaftanstalt geleitet. Alle Teilnehmer waren von den authentischen Schilderungen der bedrückenden Verhältnisse zutiefst ergriffen.

Leider konnten die Jahrgangsstufenleiterinnen Frau Terfrüchte und Frau Hecker-Schilgen am Donnerstagsprogram nicht teilnehmen, weil sie sich seit den frühen Morgenstunden abwechselnd mit erkrankten Schülern im Krankenhaus aufhalten mussten.

Für den Freitagmorgen vor der Abfahrt stand ein fakultatives Kulturprogramm bereit.
Das Abschiedsfoto entstand im beeindruckenden Atrium der weitläufigen Unterkunft, und zwar gegen 13 Uhr. Frau Terfrüchte und Frau Hagen unterrichteten zu dieser Zeit schon wieder am FSG in Lünen, weil sie einen Schüler aus medizinischen Gründen unbedingt noch am Donnerstagabend mit der Bahn nach Hause bringen mussten und somit am Freitag statt der Reisebegleitung im Bus ihren Dienstverpflichtungen am Stein nachzugehen hatten.
Nach der Ankunft in Lünen bekamen die   begleitenden Lehrerinnen und Lehrer von den Eltern der Q1 eine nette Aufmerksamkeit geschenkt. Die Elternvertreter bedankten sich ausdrücklich für die geleistete Arbeit, die weit über das zu erwartende Maß hinaus gegangen sei und wünschten allen ein erholsames Wochenende. 

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