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Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Lünen

Freiherr vom Stein Gymnasium Lünen

Unverkrampft natürlich gespielt

„Freies Theaterteam“ des Multikulturellen Forums begeisterte auf hohem Niveau

„Ich bin hingerissen, ein so hohes Niveau hätte ich nicht erwartet.“ Eine Zuschauerin brachte auf den Punkt, was viele dachten. Denn das, was das „Freie Theaterteam des Multikulturellen Forums“ am Dienstagabend beim Jugendtheaterfestival bot, hätte mühelos eine Spitzenposition in jedem Wettbewerb erreicht.

 Aber vielleicht lag es auch gerade an der Aufhebung des Wettbewerbscharakters, dass die jungen Leute so unverkrampft natürlich und im wahrsten Sinne des Wortes authentisch spielen konnten.

Was sich vor dem von Anja Klukas erstellten farbenprächtigen Bühnenbild im Hansesaal abspielte, war Herzblut gepaart mit Perfektionismus. Marie Hirschberg und Mandy Huynh haben das Stück „Ich erzähle euch eine Geschichte“ geschrieben. Beide führten auch die Regie und wirkten in tragenden Rollen mit. Orientiert haben sie sich dabei am antiken Theater.

Drei antike Götter

In dem beobachten und kommentieren die Götter das Leben der Menschen. Diese Rolle fiel Nina Weinberg als Aphrodite, Jule Weiß als Luna und Mandy Huynh als Loki zu. Dabei zeigten sich die Göttinnen, wie im antiken Vorbild, keineswegs emotionslos. Liebesgöttin Aphrodite sah die Geschehnisse romantisch verklärt, und Loki konnte es nicht lassen, immer wieder böse und zynische Kommentare abzugeben.

Mit dem Kunstgriff, die menschlichen Protagonisten im Erfahrungsbereich der Schüler agieren zu lassen, machten die Autorinnen es sich und den Darstellern möglich, die eigenen Empfindungen und Seelenzustände auszudrücken. Damit trafen sie nicht nur den Nerv des jungen Publikums, sondern auch der zahlreich erschienenen Erwachsenen, die an ihre eigene Zeit des Suchens und Findens erinnert wurden. So bewegte sich die Handlung im gesellschaftlichen Umfeld von Eltern, Freunden, Schule und Beziehungen.

Einfühlsam

Vor allem die Liebesbeziehungen spielten eine wichtige Rolle, und es bedurfte schon einer Reihe von Irrungen und Missverständnissen, bis Rebecca und Nico endlich zueinander fanden. Marie Hirschberg und Nico Weller spielten ihre Rollen so gefühlvoll und einfühlsam, dass man sich das Happy End förmlich herbeisehnte. Auch Rhea Lühring als eingebildete „Störenfriedin“ Ryaner spielte ihren Part voll aus, ebenso wie Antonia und Louissa Gutzmann als Zicken 1 und 2.

Ausdrucksstarke Szenen

Einigen Szenen ragten sogar noch aus dem hohen Niveau heraus. Das waren der von Zärtlichkeit geprägte ausdrucksstarke Liebestraumtanz auf der einen und die handfeste Prügelszene der Mütter mit Stunt-Qualitäten auf der anderen Seite, bei der sich Liane Holtkamp nachträglich bei Lara Elfert für das harte Zuschlagen entschuldigte. Und da war noch der unter die Haut gehende Gesang von Mandy Huynh, als sie das Liebeslied der frühen Nena anstimmte. Mit dem setzte sie einen eindrucksvollen Schlusspunkt: „Kleine Taschenlampe brenn, schreib ich lieb dich in den Himmel“…

In dem anschließend von Matthias Damberg moderierten Publikumsgespräch kam zum Ausdruck, wie sehr die fast einjährige Theaterarbeit das Team zusammengeschweißt hat. „Wir sind eine richtige Familie geworden.“ Aus dem Publikum war immer wieder zu hören: „Macht weiter so.“

Nächstes Jahr wieder dabei

„Wir freuen uns auf die kommenden Jahre. Beim nächsten Festival sind wir auf jeden Fall wieder dabei“, kam als Antwort. Und Deniz Greschner versprach die weitere volle Unterstützung des Multikulturellen Forums.


 

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Bilder: H. Stemmerich