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Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Lünen

Freiherr vom Stein Gymnasium Lünen

Kinderhospiztag 2016

Am 10.02. fand er wieder statt: der bundesweite Tag der Kinderhospizarbeit. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung im Hansesaal Lünen durchgeführt und bot ein Wechselbad der Gefühle.

Man lacht zusammen. Man weint zusammen. Die Kinderhospizarbeit hat immer zwei Gesichter, was man auch während dieser Veranstaltung im Hansesaal feststellen konnte. Auf der einen Seite gab es Live-Musik von Gregor Meyle, Jördis Tielsch und Heinz Rudolf Kunze. Alle drei sind Botschafter des Deutschen Kinderhospizvereins (DKHV) und sangen über Freude, Optimismus und Hoffnung. Drei Aspekte, die man wahrscheinlich nicht auf den ersten Blick mit der Kinderhospizarbeit verbindet. Dennoch sind sie wesentliche Bestandteile, notwendige Bestandteile. Dabei wurde auch der Politik eine große Rolle zugesprochen. Politik ist nämlich unter anderem Öffentlichkeitsarbeit. Sie soll unserer Gesellschaft bewusst machen, dass das Sterben von erkrankten Kindern sowie das Trauern zum Leben dazugehören. So ist es lobenswert, wie Christina Kampmann (NRW-Landesministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport), Jürgen Kleine-Frauns (Bürgermeister Lünens) und Michael Makiolla (Landrat des Kreises Unna) die Kinderhospizarbeit zu ihrem Thema machen.

Im Verlauf des Abends wurde auf der anderen Seite von traurigen und berührenden Lebensgeschichten berichtet. In einer zutiefst bewegenden Rede erzählte Thomas Trappe, Vater der 20-jährigen Luca, die an einer seltenen Stoffwechselkrankheit leidet, über das Leben als betroffener Elternteil, das natürlich sowohl positive als auch negative Facetten beinhaltet. Er schilderte, wie oft über die Frage, was im Leben wirklich wichtig sei, nachgedacht wird, und wie sehr die ehrenamtlichen Betreuer ihn und seine Familie unterstützen.

Ferner wurde Ines Nowack, deren Sohn mit 14 Jahren an einer lebensverkürzenden Krankheit verstarb, von der Schauspielerin Jasmin Schwiers zum Thema Glück und Unglück interviewt. Gibt es so etwas wie Glück im Unglück? Kann man wieder glücklich werden? Die Antwort hieß jeweils „ja“. Das Allerwichtigste sei die Zeit – Zeit mit dem Kind und Zeit zum Trauern. Frau Nowack wie auch Herr Trappe sind der Auffassung, dass sie trotz allen Schmerzes eine wunderbare, glückliche Zeit mit den geliebten Kindern verbringen konnten und dies immer noch tun.

Im Zuge der Veranstaltung gab es auch sehr poetische Ereignisse. So kam es zu einem „Schenken“ und „Entgegennehmen“ von Herz-Luftballons unter dem Publikum. Dies wurde vom Clownsduo des Theaters Columbina durchgeführt. Des Weiteren konnte man sich verschiedene Gedichte über das Glück, das Leben und das Sterben anhören. Zudem sah man noch das vergnügte Tanzen der Ballerinen der Ballettschule Barbara Richter.

Die Wünsche der Veranstalter, insbesondere der von Roswitha Limbrock (DKHV) und von Martin Gierse (Geschäftsführer des DKHV), umfassten finanzielle Hilfen, ehrenamtliche Begleiter, die Enttabuisierung des Themas in der Gesellschaft, die Selbstverständlichkeit der Solidarität wie auch die Einrichtung eines ambulanten Kinderhospizdienstes in der Lippestadt.

Die Schüler-Vertretung des FSG war natürlich auch unter den 450 Gästen anwesend. Die SV organisiert jährlich Aktionen (u. a. Benefizkonzerte, Sponsorenläufe und Luftballonaktionen) zum Kinderhospiztag mit dem Ziel, möglichst hohe Erträge zu spenden. Dadurch konnte schon mit mehreren 10.000 Euro betroffenen Familien geholfen werden. Im Vorfeld wurden gute Wünsche der gesamten Schülerschaft auf einem Leinentuch gesammelt, welches am 10.02. dem Deutschen Kinderhospizverein mit großer Freude übergeben wurde.