Die Einführung des »Europäischen Portfolios der Sprachen« am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium

Was hat es auf sich mit dem »Sprachen-Portfolio«?

Von Detlef Suckrau

Das »Europäische Portfolio der Sprachen« wurde für Deutschland vom Landesinstitut für Schule und Weiterbildung in Soest entwickelt. Nach einer zweijährigen Erprobungsphase an diversen Schulen in Nordrhein-Westfalen wird es in diesem Jahr zunächst schwerpunktmäßig in unserem Bundesland eingeführt, bevor es in ganz Deutschland zur Verfügung steht.

Der Gedanke dieses Portfolios wurde 1991 in der Schweiz entwickelt und in allen Ländern der Europäischen Union landesspezifisch umgesetzt. Leitlinien sind

  • die Förderung des Mehrsprachenlernens
  • der Spracherwerb in unterschiedlichen Kompetenzstufen
  • die Vergleichbarkeit von Leistungen auf europäischer Ebene.

Ziel ist ein gemeinsames Portfolio für Europa mit folgenden Schwerpunkten:

  • Sprachenpass: Hier werden sprachliche Fähigkeiten und Kenntnisse dokumentiert, über die die Inhaberin/der Inhaber verfügt. Dabei geht es nicht allein um die traditionell an Schulen vermittelten Sprachen, sondern auch um interkulturelles Wissen und Sprachkenntnisse, die durch eine andere Muttersprache oder durch andere individuelle Erfahrungen gewonnen wurden. Diese Fähigkeiten und Kenntnisse werden differenziert nach den sechs vom Europarat entwickelten Kompetenzstufen. Sie sollen auf der Basis des Europäischen Referenzrahmens für alle EU-Länder vergleichbar sein.
  • Sprachenbiographie: Hier soll der Gang des eigenen sprachlichen und interkulturellen Lernens aufgezeichnet und eingeschätzt werden. Wichtig ist vor allem der Aspekt des self-assessment, das heißt, der Selbsteinschätzung des eigenen Lernfortschritts; diese Selbsteinschätzung kann durchaus von der der Lehrperson abweichen.
  • Dossier: Dieser Teil dient zur Aufbewahrung von Arbeiten aller Art, die vom Besitzer des Portfolios als besonders gelungen erachtet werden. Dies können z.B. besonders gelungene Hausaufgaben oder Projektergebnisse sein.

Bei diesem Portfolio handelt es sich um einen stabilen und ansehnlich gestalteten DIN-A4-Ordner, der in die drei oben beschriebenen Rubriken aufgeteilt ist und zahlreiche farbige Einlegeblätter und Kopiervorlagen enthält. Das Portfolio der Sprachen wird aufgrund seiner zukunftsweisenden Funktion beim Sprachenlernen probeweise in den Klassen 5 unserer Schule eingeführt. Es dient während der Schulzeit als eine Art Sprachentagebuch und kann später als Bewerbungsunterlage und Nachweis über Sprachenlernen und -kenntnisse eingesetzt werden.

Dies erfordert eine sorgfältige und kontinuierliche Führung des Portfolios, deren Anleitung die Sprachenlehrerinnen und -lehrer sowie in der Erprobungsstufe zusätzlich oder alternativ die Kollegen und Kolleginnen des Faches Lernen Lernen übernehmen sollten.

 

Stand: 21.03.2000
Artur Weinhold

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