Elternbrief des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums | |
Redaktion: Peter Gehrmann
Es ist hell geworden... ... wenn man aus dem Lehrerzimmer des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums in Richtung Friedenstraße blickt. Die Überdachung des Übergangs zum Pavillon, der Dorn im Auge unseres ehrwürdigen Schulgebäudes, ist verschwunden, und auch der Pavillon selbst ist einem weitläufigen, unbebauten Grundstück gewichen. Wir wollten es ja so haben! Sechs Klassen- und Fachräume sind der Abrißbirne zum Opfer gefallen. Eineinhalb Jahre wird es dauern, bis wir einen Neubau an gleicher Stelle beziehen können. Vor allem der Musik- und Kunstunterricht wird in dieser Zeit mit eigentlich unzumutbaren Bedingungen zurechtkommen müssen. Doch was tut man nicht alles für eine schönere und bessere Zukunft!? Viele Kolleginnen und Kollegen haben sich bereits Gedanken darüber gemacht, wie wir die pavillonlose Zeit überbrücken können. Sie haben Lösungen erdacht und Pläne ausgearbeitet. Not macht bekanntlich erfinderisch, und so sind etliche gute Ideen entstanden. In jedem Fall werden wir noch enger als bisher zusammenrücken müssen, und wir wissen nicht, ob alles ohne größere Reibungsverluste zu bewerkstelligen sein wird. Dennoch sind wir zuversichtlich. Wenn man aus dem Fenster des Lehrerzimmers blickt, kann man den blauen Himmel bereits erkennen, und wenn Sie am Elternsprechtag ins Freiherr-vom-Stein-Gymnasium kommen, können Sie sich die Baupläne anschauen und selbst einen Eindruck vom FSG 1999 gewinnen. Dr. J. Czischke
Die Aktionswoche der Schülervertretung: Am 2. März war es wieder einmal soweit: Die mittlerweile siebte jährliche Aktionswoche der Schülervertretung konnte endlich beginnen. Für 1998 hatte sich die SV auf ihrem Bielefeld-Seminar ein ganz besonderes Thema ausgesucht: »1968 30 Jahre danach«. Wie vermutet, runzelten im Vorfeld einige Steinis ihre Stirn, da sie sich unter dem Thema herzlich wenig vorstellen konnten. Doch schließlich hatte sich die SV genau das Ziel gesetzt einmal näher auf eine Zeit zu schauen, die man heute mit Schlagworten wie »Flower Power« und »Hippies« verbindet. Und damit eine ähnliche Atmosphäre auch mal für eine Woche bei uns am Stein herrschen konnte, wurde schon wochenlang im voraus geplant, gebastelt und gegrübelt. Das Resultat der vielen Arbeit war ein Gebäude geschmückt mit unzähligen Plakaten, Ausstellungen über Bewegungen der Zeit sowie bunten Peace-Zeichen und einer großen Friedenstaube. Es war eine Woche mit vielen Programmpunkten, die ganz im Zeichen der 68er-Bewegungen standen. So z.B. eine Sitzblockade im Haupteingang, bei der jeder mitmachen durfte, der gegen das protestieren wollte, was ihn persönlich störte. Es gab eine BH-Verbrennung auf dem Schulhof, der übrigens die ganzen Tage über mit Hits wie »San Francisco« oder »Let the sunshine in« beschallt wurde. Letzteres Stück wurde auch auf dem großen »Steinkonzert« in der Aula dargeboten, welches mit einer riesigen Bandbreite an Darstellungen mal wieder ein großer Erfolg wurde. Bei der Filmnacht waren die beiden Klassiker Forrest Gump und Easy Rider angesagt, damit noch mal etwas mehr 68-Feeling herüberkam. Den krönenden Abschluß der Woche bildete die Flower-Power-Party im alten Pavillon am Freitagabend. Dabei kam jede Altersstufe der Steinis auf ihre Kosten, und bei kultiger Musik aus der alten und neuen Zeit flogen friedlich die Fetzen, so daß am Ende jeder durchgeschwitzt und glücklich war. Für alle Lünener gab es zahlreiche Berichte in der Lokalpresse. Insgesamt war die Woche aus Sicht der SV und wohl auch der meisten Steinis ein voller Erfolg, nämlich auch 1998 ganz nach dem Motto: »Give peace a chance!« Markus Hoffmann, Jahrgangsstufe 12 Ausstellung der Friedens-AG während der Aktionswoche In der Aktionswoche haben wir von der Friedens-AG eine Ausstellung gemacht. Wir haben Bilder, auf denen Menschen zu sehen sind, die im Krieg schwer verletzt oder von Minen getroffen wurden, aus dem Friedensdorf in Oberhausen geholt und aufgehängt. Die Aktion wurde ein voller Erfolg. Viele Klassen kamen, auch im Unterricht, um die Ausstellung zu betrachten und darüber zu sprechen. Am Ende der Aktionswoche haben wir die Bilder wieder nach Oberhausen gebracht. Zum Schluß noch eine Bitte. Wenn ihr Kleider oder Spielzeug habt, das ihr nicht mehr braucht, könnt ihr das gerne bei uns abgeben. Am Elternsprechtag machen wir wieder eine Cafeteria für das Friedensdorf. Ida Szenasi, Klasse 6b
Zweite Lüner Schüler-Schachmeisterschaften Am Dienstag, dem 10. März fanden die zweiten Schüler-Schachmeisterschaften statt. Schirmherr war wieder Dieter Wiefelspütz (MdB), Austragungsort die Mensa der Geschwister-Scholl-Gesamtschule. Das FSG war nur in der ersten Wettkampfklasse (Jahrgang 1978-1980) vertreten, dort aber kräftig. Wir stellten sechs von insgesamt sieben Spielern, so daß von Anfang an klar war, daß zwei von uns unter den ersten drei sein würden. Weil in unserer Klasse nur sieben Spieler am Start waren (die anderen Klassen hatten 30 bis 40 Spieler), wurde ein Turnier »Jeder gegen Jeden« gespielt. Am Ende siegte Frank Schölzel (Jahrgangsstufe 11) klar vor Peter Karbach und Andreas Maier (beide Jahrgangsstufe 12), die sich den zweiten Platz teilten. Jeder der drei erhielt eine Urkunde und einen Büchergutschein, der Sieger erhielt außerdem noch einen Pokal. Besonderer Dank gilt Herrn Döinghaus, der uns durch seine Planung diesen Termin »klausurenfrei« gemacht hat, was an anderen Schulen nicht so reibungslos verlief. Im nächsten Jahr finden wahrscheinlich wieder Schüler-Schachmeisterschaften statt. Es wäre schön, wenn dann auch Schüler der Sekundarstufe I daran teilnähmen und so auch den anderen Wettkampfklassen einheizen würden. Peter Karbach, Jahrgangsstufe 12
Das FSG auf dem Weg zur Energie-Spar-Schule? Warum denn Energie sparen der Strom kommt doch aus der Steckdose! Hinter solchen und ähnlichen Äußerungen steckt im Kern ein Stück Flucht in die Bequemlichkeit und Abgabe der Verantwortung für das eigene Verhalten. Daß Schülerinnen und Schüler überwiegend nicht so denken, sondern bereit sind Verantwortung zu übernehmen, zeigen nicht nur die Jugendstudien, sondern konkret am FSG immer wieder Aktionen und Projekte unserer Schülerschaft. In Schulen werden Werte und Normen einer Gesellschaft an die nächste Generation weitergegeben. Dies gilt auch für den verantwortlichen Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen. Der verantwortliche Umgang mit Energie ist dabei einer der zentralen Punkte. Energie-Spar-Aktionen können Schule unter ökologischen Aspekten ein Stück weit in einen Handlungs- und Erfahrungsraum verwandeln. Deshalb setzen auch Vorschläge zur Energie-Einsparung für Schulen beim Verhalten der Nutzer an, also bei Schülerinnen und Schülern, bei Lehrerinnen und Lehrern, beim Hausmeister. Es gibt in der Tat inzwischen genügend Erfahrungen in diesem Bereich, die das Öko-Institut in einer Broschüre beziehungsweise »Wegebeschreibung« Energiesparen in der Schule zusammengefaßt hat. Darin kommen die Autoren zu dem Ergebnis, daß schon allein mit einem bewußten also geänderten Verhalten der Nutzer Einsparungen von 5 20 % möglich sind. Was bedeutet das konkret für unsere Schule? Bei Größenordnungen von über 50.000 DM an Stromkosten pro Jahr lohnen selbst Einsparungen von 5 %! Aber für wen lohnt sich die Einsparung? Zunächst einmal für die Umwelt. Danach auch für den Schulträger. Aber es ist auch Stand der Erkenntnis über Energie-Spar-Projekte an Schulen, daß diejenigen, die die Einsparungen durch ihr bewußtes Verhalten erwirtschaftet haben, am Gewinn beteiligt werden müssen! Hierbei hat sich das »Fifty-fifty«-Modell bewährt. Das sehen auch die Stadtwerke Lünen so, die nicht nur privaten Haushalten Energie-Spar-Mitmach-Aktionen anbieten, sondern auch die Schulen der Stadt am Energiesparen beteiligen wollen. Das FSG hat dabei die Chance, in einem Pilotprojekt zu zeigen, wie Energie-Sparen an Schulen in Lünen initiiert und umgesetzt werden kann. Die Schulkonferenz hat in einem Grundsatzbeschluß, der nochmal ausdrücklich auf das »fifty-fifty«-Modell verweist, sowie darauf, auch in Zukunft Einspar-Potentiale zu ermöglichen, ihre Bereitschaft deutlich gemacht, das Energie-Spar-Projekt des FSG zu unterstützen. Machen wir uns also auf den Weg zur Energie-Spar-Schule. Peter Gehrmann
Neuregelung bei den Zeugnisnoten im zweiten Schulhalbjahr (§ 27, Abs. 4 ASchO) Bei der Bildung der Note im zweiten Schulhalbjahr sind von der Fachlehrerin oder dem Fachlehrer künftig nicht nur die seit der letzten Zeugniserteilung erbrachten Leistungen und die Gesamtentwicklung während des ganzen Schuljahres zu berücksichtigen (bisherige Regelung), sondern darüber hinaus auch die Zeugnisnote im ersten Halbjahr, soweit es sich nicht um Halbjahresunterricht handelt. Die (häufig auf einer breiteren Beurteilungsgrundlage zustande gekommene) Note im Halbjahreszeugnis soll künftig angemessen bei der Bildung der für die Versetzungsentscheidung maßgeblichen Note des zweiten Schulhalbjahres berücksichtigt werden. Die Berücksichtigung kann nicht im Sinne eines Ausgleichs für negative Gesamtleistungen im zweiten Halbjahr erfolgen. Bei der Bildung der Note für das zweite Schulhalbjahr wird die Zeugnisnote im ersten Halbjahr künftig im Regelfall ein weiteres Beurteilungsmerkmal zur Abrundung des sich am Ende des zweiten Halbjahres ergebenden Leistungsbildes darstellen und gemeinsam mit dem Beurteilungsmerkmal Gesamtentwicklung in die Notenbildung einfließen. Da es bei der Entscheidung über die Note im zweiten Halbjahr auch nach der Neuregelung des § 27 Abs. 4 ASchO nach wie vor entscheidend auf die im zweiten Halbjahr erbrachten Leistungen und den im Zeitpunkt der Versetzungsentscheidung erreichten Leistungsstand ankommt, wäre die Bildung einer Gesamtnote im Sinne eines rechnerischen Mittelwertes für beide Schulhalbjahre fehlerhaft.
Voll im Zeitplan: die Planungen und Arbeiten für den Neubau am FSG Gleich zu Beginn der Osterferien ging es dem alten Pavillon aus den 60er Jahren an den Kragen. Ursprünglich sollte er nur zwanzig Jahre als Provisorium dienen, aber dann mußte er für mehr als dreißig Jahre die andauernde Schulraumnot mildern helfen. Nun ist das häßliche Anhängsel mit dem noch gräßlicheren Übergang, der einer herausgestreckten Zunge gleich auf den Pavillon zeigte, endlich abgeräumt und läßt den Blick auf das denkmalgeschützte Hauptgebäude wieder zu, nun ist sie wieder frei, die Treppe unter dem Turm, auf der sich Generationen von Abiturienten zum Abschiedsfoto aufgestellt hatten, endlich kann man wieder die Jahreszahl erkennen, die daran erinnert, daß im nächsten Jahr ein 70jähriges Schulgebäudejubiläum fällig ist. Apropos Denkmal, auch am Hauptgebäude hat sich etwas getan und muß sich noch in Zukunft einiges tun. So müssen noch die Nord- und Ostfassade restauriert werden, kann man sich doch an Wintertagen wegen der fingerbreiten Ritzen und Spalten an den Fenstern nur im Mantel in den Klassen aufhalten, die naturwissenschaftlichen Räume im Keller bedürfen einer Grundsanierung des Bodens und der Rohrleitungen, zumal im gesamten Kellerbereich die Rohre asbesthaltig isoliert sind. Die schon für die achtziger Jahre geplante Gestaltung eines Oberstufenschulhofes sollte endlich verwirklicht werden, in Anbetracht der sowieso viel zu kleinen Hofflächen unserer Schule. Aber wir sind auf dem Weg! Im neuen Jahrtausend wird wohl alles fertig sein, der Neubau auf jeden Fall, sieht doch der Baufortschrittsplan einen Einzug in das neue Gebäude für die Zeit nach den Osterferien im nächsten Jahr vor. Bis dahin werden wir jedoch alle noch viel Geduld und Verständnis, aber auch Engagement, Ideenreichtum und Disziplin aufbringen müssen, um die nächste Zeit zu überstehen. Jürgen Korn
Schüleraustausch mit Etampes, die Zweite Am Donnerstag, dem 12.3.98, kamen gegen 17.00 Uhr die französischen Schüler am FSG an. Ich persönlich war sehr aufgeregt, und ich bin sicher, die meisten anderen waren es auch. Nach einer kurzen Absprache im Lehrerzimmer durch einige deutsche Schüler, trennten sich dann fürs erste unsere Wege, und wir fuhren nach Hause in die Familien. Am nächsten Morgen trafen wir uns vor dem Haupteingang, und Herr Hirschmann teilte die französischen Schüler möglichst nach ihren Interessen für den Unterrichtsbesuch ein. Nach dem zweistündigen Schnupperkurs war nun die Stadtrallye für die Franzosen angesagt, das heißt kleinere Gruppen erkundeten auf eigene Faust, so wie wir es in Etampes auch getan haben, unsere Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten. Die Fragen und Aufgaben haben wir im Französischunterricht selbst zusammengestellt natürlich auf deutsch sonst wäre es ja zu einfach geworden. Pünktlich zum Schulschluß waren alle wieder zurück. Im Gegensatz zu den französischen Schulen haben wir ja schon um 13.30 Uhr Schluß und können zum Mittagessen nach Hause fahren. Doch um 14.30 Uhr mußten wir wieder in der Schule sein, und zwar im Sportdress, denn es war ein Sportnachmittag geplant, bei dem auch die anderen Schüler der Jahrgangsstufe 10 mitmachen konnten. Ab 16.00 Uhr konnten wir dann den Nachmittag selbst gestalten. Am Abend trafen wir uns, mit Ausnahme der Lehrer oder anderer Aufsichtspersonen, im Hansesaal bei der Schlagerparty. Es war ein lustiges Beisammensein, doch weitere Einzelheiten bleiben unerwähnt ... Das Wochenende verbrachte jeder nach seinen Wünschen zu Hause oder unterwegs bei Stadtbesichtigungen oder anderen Ausflügen. Am Montag stand ein Ausflug nach Münster auf dem Programm. Dort wurden wir getrennt durch Münster geführt. Die Führung dauerte knapp 2 Stunden und war im Gegensatz zu den ersten Erwartungen doch ganz interessant. Ab 12.00 Uhr durften wir schließlich auf eigene Faust die Stadt erkunden. Unser erstes Ziel war McDonald’s es war ja wie erwähnt 12.00 Uhr, also Zeit etwas zu essen. Nach ein paar Schnappschüssen und Shoppingtouren ging es gegen 15.00 Uhr wieder zurück zur Schule. Am Dienstag war für die deutschen Schüler ein ganz normaler Schultag angesagt. Nachdem die Franzosen wieder von Herrn Hirschmann für zwei Unterrichtsstunden eingeteilt waren, haben sie diese eigentlich unbeteiligt verfolgt. Nach dem Unterricht wurden unsere Gastschüler im Rathaus von unserem stellvertretenden Bürgermeister Herrn Kramer empfangen. Am Abend fand, von den deutschen Schülern organisiert, eine Party in dem damals noch vorhandenen Pavillon statt. Die Schülerband bewies ihr Können und gegen Ende der Feier wurden noch die Sieger der Stadtrallye »gekrönt«. Am letzten Tag vor der Abfahrt machten wir noch einmal einen Ausflug; diesmal nach Hagen ins Freilichtmuseum. Dort wurden wir wieder getrennt herumgeführt und über einige der mittelalterlichen Handwerke informiert. Am frühen Nachmittag fuhren wir zurück, so daß noch genügend Zeit zum Kofferpacken blieb. Am Donnerstag morgen wurde es langsam ernst als der Bus vorfuhr. Die Augen der Beteiligten waren schon ziemlich gläsern, und als es dann Zeit wurde, flossen die lang zurückgehaltenen Tränen doch noch. Der Abschied fiel diesmal allen ohne Ausnahme sehr, sehr schwer. Schon vor Ort wurden die nächsten Treffen für die Sommerferien geplant. Es wäre schön, wenn diese Freundschaften noch lange bestehen würden. Julia Prein, Klasse 10d
Die Schuljahres-Chroniken 1994/95 | 1995/96 | 1996/97 | 1997/98 | 1998/99 | 1999/00 Elternbrief vom 05.11.1997 | 30.01.1998 | 22.04.1998 | 24.06.1998 Stand: 29.08.2000 |