Ich empfehle dieses Buch, weil …

es eins der traurigsten aber schönsten Bücher ist, die ich je gelesen habe.

Wenn man den Titel des Buches ohne dich bin ich nur halb von Gerda van Eckel liest, denkt man wohl zuerst eine auch so romantische Liebesgeschichte. Ist es aber nicht. Es geht nicht um die Liebe im klassischen Sinne. Es geht um Geschwisterliebe. Um noch genauer zu sein: um Zwillingsliebe. Obwohl – eigentlich geht es auch nicht wirklich um Liebe. Das Buch handelt von Floor und Violet. Eigentlich sind sie unzertrennliche Zwillinge. Obwohl sie sehr unterschiedlich sind, hängen sie aneinander. Wahrscheinlich, weil sie sich unheimlich gut ergänzen. Doch in letzter Zeit schiebt sich eine graue Wolke zwischen die beiden. Das wird im Buch nur auf eine sehr feine Weise dargestellt. Zum Beispiel findet Violet eine Herzmuschel, bei einem gemeinsamen Spaziergang. Sie steckt sie ein um sie Floor abends zu schenken. Während dieses Spaziergangs erzählt Floor von einem Jungen und man hat das Gefühl, Violet ist eifersüchtig, ihre Schwester nicht mehr alleine zu haben. Zu Hause ist die Herzmuschel in zwei Teile zerbrochen. Doch dann fällt Floor bei einem Reitunfall ins Koma und Violet ist die einzige, die einzige, die ihre Schwester wieder »zurück« holen kann. Sie gibt ihr Bestes und besucht sie oft im Krankenhaus. Während dieser Zeit unternimmt sie aber auch viel mit Thijs, dem Jungen, von dem Floor ihr erzählt hat. Und sie merkt, dass sie sich auch in ihn verliebt hat. Doch damit ihre Schwester aus dem Koma aufwacht, beschließt Violet auf Thijs zu verzichten. Doch der ist damit gar nicht einverstanden und macht ihr klar, dass er sich in Violet verliebt hat und nicht in Floor.

Das Buch ist unheimlich schön beschrieben. Die Sichtweisen der Mädchen werden öfter mal getauscht, auch als Floor im Koma liegt, erfährt man, was sie denkt und erlebt. Das ist sicherlich einer der Reize dieses Buches. Denn ich wusste vorher nicht, was ein Komapatient denkt und erlebt, wenn er im Koma ist. Die Autorin Gerda van Erkel arbeitet als Jugendtherapeutin und bekommt dabei viele Anregungen. Dadurch erscheint mir das, was sie schreibt, auch sehr glaubwürdig. Sie hat einen sehr schönen Schreibstil, und ohne dass ihre Beschreibungen romantisch-kitschig klingen, schafft sie es, das »Feeling« ’rüber zu bringen.

Dieses Buch ist unheimlich traurig und ich muss zugeben, ich habe das ein oder andere Taschentuch gebraucht. Es lohnt sich auf jeden Fall dieses Buch zu lesen. Vielleicht auch, es zweimal zu lesen, weil man da einige Sachen doch ganz anders versteht als beim ersten Lesen.

Schönstes Zitat: »Zwei Libellen schwirren hin und her. Manchmal verlieren sie sich für einen Moment, aber das dauert nie lange.«

… weil es sich um ein sehr amüsantes Buch handelt. Es besteht aus Texten, die im Jetzt-Magazin der Süddeutschen Zeitung erschienen sind. In diesem Buch werden die (Vor-) Urteile, die Jungen über Mädchen und Mädchen über Jungen haben, endlich geklärt. Zum Beispiel, warum die besten Freundinnen die gleichen Unterhosen, aber nie den gleichen Mantel tragen dürfen. Oder wieso die Mädchen Mädchenferien brauchen (für alle, die nicht wissen, was Mädchenferien sind: das ist ein Wochenende [oder auch mehr], das die Mädels nur unter sich verbringen). Oder wie es für einen Jungen ist, wenn er auf »sie« warten muss. Und – und – und. Nur das Gerücht, dass Mädchen immer im Rudel aufs Klo gehen, wird nicht behandelt. Aber das können sich die Jungen eh denken, schließlich gibt es dieses Verhalten auch bei Jungen... Und natürlich finden wir auch etwas zum Thema Liebe und Sex in diesem Buch. Wer weiß, vielleicht klappt es dadurch besser mit dem Ferienflirt ;-)).

… weil man es unbedingt lesen sollte. Vor allem, weil im Moment ja alle möglichen Leute auf uns Schülern herumtrampeln und meinen, wir seien unpünktlich, unverschämt und laut. In diesem Buch findet man alles, um sich ordentlich zu benehmen. Da steht drin, wie man ordentlich um ein Date bittet (sehr wichtig!), wie man sich bei Übernachtungsbesuchen verhält, wie man sich richtig bewirbt, wie man sich ordenlich bedankt (ich wusste gar nicht, wie schwierig das ist!) usw.

Es ist allerdings sehr lustig geschrieben, so dass es auch Spaß macht es zu lesen, auch wenn man nicht auf einen Staatsbesuch eingeladen ist. Und wer weiß, vielleicht finden wir am FSG ja demnächst ein paar Leute mehr, die »wohlerzogen« sind …;-))

… weil der Roman sehr gekonnt geschrieben ist und sehr frech nackte Tatsachen im Leben von manchen Jugendlichen entlarvt. Alexa Hennig von Lange spricht gezielt Jugendliche an, jedoch ist der Roman auch für Erwachsene geeignet. Die Thematik, die er behandelt, ist sehr aktuell und real. Jugendliche fühlen sich sicherlich angesprochen, und Probleme, egal welcher Art, mit denen sie in ihrem Leben konfrontiert werden, werden hemmungslos aufgegriffen und behandelt.

… weil es Spaß macht, die »schwungvoll erzählte« Geschichte zu lesen und dabei gleichzeitig ein bisschen mehr Verständnis für andere (Religionen) zu entwickeln.

… weil es zwar nicht das super-tolle Deutschlehrer-Buch ist, dafür aber vieles von dem hat, was (nach meiner Einschätzung) nötig ist, damit junge Leute (auch lese-ungeübte) eine Geschichte als glaubwürdig und ernsthaft akzeptieren:

… weil hier ein zeitgeschichtliches Thema – die Geschichte der modernen Biologie – anhand der Biografie von James Dewey Watson, der zusammen mit Francis Crick die Doppelhelix als Struktur des Erbmaterials DNS erkannte, erzählt wird. Das geschieht in sehr lebendiger, kenntnisreicher und hintergründiger Weise, weil Fischer die Akteure persönlich kennt und selber in der modernen Genetik gearbeitet hat. Sein Buch wurde im Frühjahr 2003 erstveröffentlicht.

…weil dies die inhaltlich und sprachlich-formal interessante Ich-Erzählung eines 16-jährigen New Yorker Jugendlichen ist, der wegen Raubmordes unter Anklage steht. Der Angeklagte erlebt und »gestaltet« seinen Prozess als Filmskript.

… weil der Roman auf gelungene Weise eine Familiensaga, die vor 2000 Jahren in der Indianerzeit in Kalifornien begann, mit dem Schicksal einer jungen Frau in der Gegenwart verbindet. Es geht um eine Archäologin, die in einer eingestürzten Höhle, die mit dieser Familie in Verbindung steht, Nachforschungen betreibt und dabei viel über sie und sich selbst erfährt. Auch ihr eigenes Leben ändert sich.