Thema: Europa in der Krise
„Wir wollen mal etwas Anderes machen“: Das dachten sich zirka 260 Oberstufenschüler am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und setzten ihre Idee zu einer besonderen Veranstaltung am Mittwoch in die Tat um. Sie luden Bundes- und Lokalpolitiker zu einer Diskussion ein über das Thema „1914 – Europa in der Krise – 2014“.
Vor dem Hintergrund der europäischen Krise, die 1914 zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges geführt hat, wurden in knapp zwei Stunden Lehren und Perspektiven der europäischen Einigung erörtert und auch die aktuelle Lage in der Ukraine angesprochen.
Film als Einstieg
„Das Thema ist wichtig“, betonte Schulleiter Dr. Jürgen Czischke zur Begrüßung und schilderte, dass seine Familie – wie viele andere auch – vom Ersten Weltkrieg betroffen war: „Mein Großvater kam mit einer Metallplatte im Kopf zurück.“ Czischke stellte die Frage in den Raum: „Frieden: Ist das der Verdienst der Europäischen Union?“
Als thematischer Einstieg diente ein von Schülern produzierter Film mit dem Titel „Ursachen, Hintergründe und ein Einzelschicksal“ zum Ersten Weltkrieg. Er zeigte die Wirren des Krieges mit Millionen Toten auf den Schlachtfeldern und handelte auch von Fritz Rogge (35), einem Lüner Kaufmann, der in den ersten Kriegsmonaten an der Westfront starb. Sein Sohn Friedrich Wilhelm, geboren 1914, machte 1933 sein Abitur am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium.
Blick auf die Ukraine
Betroffen schauten sich Schüler und Politiker den Film an und stellten sich mit Blick auf die Ukraine die Frage, ob die Gefahr eines Krieges drohe.
Sylvia Jörrißen (MdB, CDU), Michael Thews (MdB, SPD) und Eckhard Kneisel (Ratsmitglied und stellvertretender Fraktionssprecher Die Grünen in Lünen) meinten, dass ein Krieg eher unwahrscheinlich sei. „Friedenspolitik ist die Säule unseres Zusammenlebens“, betonte Kneisel, der an die Schüler appellierte, sich für den Frieden einzusetzen. Michael Thews hob hervor, dass Deutschland mit den Partnern in der EU eine aktive Rolle bei Friedensbemühungen spielen sollte. „Kommunikation ist das Maßgebliche. Der Gesprächsfaden darf nicht abreißen“, so Sylvia Jörrißen. Beu