Stein-Abiturienten besuchen alte Schule
Früher gab es Kreide und eine grüne Tafel, Buntstifte und Füller, manchmal auch einen Satz heiße Ohren oder einen Schlag aufs Hinterteil. Heute regieren Beamer und modernste Techniken den Schulalltag. Fünf Jahrzehnte nach der bestandenen Abiturprüfung trafen sich acht Lüner Abiturienten am Samstag zu einem Klassentreffen in den alten Klassenräumen des Lüner Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums.
„Seit fünf Jahren, nachdem fast alle im Ruhestand weilen, treffen wir uns jedes Jahr zu einer Wiedersehensfeier. Zuvor trafen wir uns in unregelmäßigen Abständen“, erläuterte Organisator Dr. Claus Ebbinghaus.
Diesmal wurde das Treffen bereits einen Tag zuvor mit einer Stadtführung in Münster, gemeinsam mit den Ehefrauen, eingeleitet. Einen Tag später erkundete die Truppe, bestehend aus Professor Hans–Joachim Schmid, Klaus Krietemeyer, Dr. Claus Ebbinghaus, Erich Welker, Horst Riedesel, Dr. Dieter Kahn und Professor Wilfried Sieg, der aus Pittsburgh, aus den Vereinigten Staaten anreiste, gemeinsam mit dem ehemaligen Schulleiter Dr. Jürgen Czischke, das alte Schulgebäude.
Turboabitur
Professor Wilfried Sieg fasziniert die heutige außerschulische Förderung der Schüler: „Sport, Musik und die Förderung in einem kleinen Rahmen haben mich überzeugt. Gegenüber den USA gibt es hier ein größeres Bildungsangebot.“ An der Bildungspolitik übten die ehemaligen Pennäler Kritik: Das Turboabitur sei ein falscher Ansatz, ein einheitliches Bildungssystem für alle Bundesländer sei wünschenswert.
Mit einem gemeinsamen Mittagessen ließen die einstigen Klassenkameraden samt Ehefrauen den Festakt gemütlich ausklingen.