Max Ebbinghaus berichtet (Juli 2001)

… aus Valleyfield, Québec
1. Juli 2001

«Je me baladais sur l’avenue
le coeur ouvert à l’inconnu
J’avais envie de dire bonjour
à n’importe qui.»

Aux Champs-Élysées



Hallo zusammen!

Es ist Samstag und ich stehe somit nur wenige Stunden vor meiner Abreise. Seltsames Gefuehl. Aber erst einmal will ich erzaehlen, wie ich meine Ferien seit dem Ende der Examen verbracht habe.

Natuerlich war letzten Freitag erst einmal gross Party angesagt mit Lagerfeuer, bei dem dann auch mehrere Hefte und Blaetter des Schuljahres verbrannt wurden. Es ist wirklich erstaunlich, wie erleichternd es doch sein kann, sein Geschichtsbuch in die Flammen zu werfen. ;-) Spaet Nachts sind wir dann wieder zurueck gefahren. Ich habe mich dann sofort schlafen gelegt, damit ich am naechsten Morgen sofort zu einer weiteren Party konnte. War auch sehr lustig. Am Sonntag sah es dann genau so aus, zumal der 24. Juni hier die Feier de la Saint-Jean-Baptiste ist, Nationalfeiertag Québecs. Da wurde dann also gross gefeiert, die Stadt in blau-weiss geschmueckt und ich kam mir schon vor wie bei einem Schalke-Spiel. Man muss ja sagen, dass hier der Nationalfeiertag wesentlich mehr gefeiert wird als bei uns. Wir hatten hier eine Parade und im Park war bis in die Nacht Musik und dann noch ein eher kleines Feuerwerk. Allerdings war ich irgendwie nicht zu begeistert von der Feier, weiss auch nicht wieso.

Montag, nach einer dritten viel zu kurzen Nacht (bei dem Rhythmus werde ich bald Ferien von meinen Ferien brauchen), fuhren wir dann zu den Grosseltern eines Freundes, die an einem Seeufer wohnen. Da es sowieso schon seit laengerer Zeit Hochsommer ist, haben wir einen supergenialen Tag am See verbracht mit schwimmen, Kanu, Tretboot oder Motorboot fahren. Ich habe mich auch ein wenig mit den Wasserski versucht, aber so einfach ist das wirklich nicht.

Am Abend haben wir noch ein schoenes Lagerfeuer gemacht und ein wenig geangelt. Ich gehoerte aber nicht zu den Gluecklichen, die was gefangen haben. Auch nicht weiter schlimm.

Dienstag konnte ich dann endlich mal ein wenig ausspannen und das schoene Wetter im Pool geniessen. Mittwoch sind wir dann in einen Vergnuegungspark in Montréal gefahren. Wirklich cool und es gab viele Achterbahnen und wir haben einen genialen Tag in der brennenden Sonne verbracht. Auf dem Gelaende des Parks finden die Feuerwerksweltmeisterschaften statt und an dem Abend, an dem wir da waren, war Deutschland an der Reihe, das uebrigens letztes Jahr den ersten Platz belegen konnte. Das Feuerwerk war wirklich superschoen und es hat 30 Minuten gedauert. Leider hat der Wind die ganze Asche der Raketen zu uns ins Publikum geweht und die Organisatoren haben die deutsche Nationalhymne angekuendigt und dann irgendein Lied gespielt, dass deutsch klang, aber wirklich nicht die Nationalhymne war. Peinlich.

Vorgestern und gestern waren wir dann ein wenig ruhiger. Wir haben zum letzten Mal unser dreistuendiges Mitternachtsbowling und noch ein Lagerfeuer gemacht und dann ging es auch schon ins Bett. Heute habe ich erstmal bis mittags geschlafen und danach fuehlte ich mich fit, Euch diese Mail zu schreiben. Nun denn, erster Teil beendet. Jetzt kommt der Abschied. Dies wird naemlich meine letzte Mail, die ich an alle verschicke. Ich weiss leider auch nicht mehr, ob ich ueberhaupt noch dazu kommen werde, meine restlichen Mails zu beantworten, aber versuchen werde ich es auf jeden Fall. Das Jahr ist also vorueber und in dieser Mail ist einfach nicht genug Platz, um es in ein paar Saetzen zu resuemieren. Ich kann einfach nur sagen, dass ich hochzufrieden bin, diese Erfahrung gemacht zu haben. Ich habe hier ein zweites zu Hause gefunden und hoffe, irgendwann wieder zurueck zu kehren, damit ich meine Leute hier sehen kann.

Ich moechte Euch allen einen ganz herzlichen Dank aussprechen. Dank dafuer, dass der Kontakt waehrend des Jahres nie wirklich abgebrochen ist. Es war fuer mich sehr beruhigend zu wissen, dass da immer noch Leute am anderen Ende sind, die Freude daran haben zu lesen, was ich schreibe und die mir dann auch antworten. DANKE!

Die von mir gesteckte Marke von 1250 Mails waehrend des Jahres habt Ihr mit 1599 Mails um Laengen geschlagen. DANKE!

Und nun kehre ich zurueck. Ich werde alles hier zurueck lassen und Euch wiedersehen. Ich weiss, dass mich in Deutschland alle mit offenen Armen empfangen. DANKE!

So, das soll dann meine letzte Mail aus Kanada gewesen sein. Ich hoffe, dass ich Euch mit meinen Berichten waehrend des Jahres eine Freude machen konnte.

Wir sehen uns bald. DANKE!

Adieu,

Max Ebbinghaus

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Stand: 01.07.2001
Artur Weinhold

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