Max Ebbinghaus berichtet (Oktober 2000)

… aus Valleyfield, Québec
3. Oktober 2000

Hallo zusammen!

Das Wetter ist konstant schoen und warm. Fehlt nur noch, dass ich auch Ferien haette, aber dem ist halt nicht so.

Vom Footballspiel am Samstag hatte ich ja schon berichtet. Deswegen werde ich jetzt weiter machen mit Sonntag. Sonntag war ich Paintball spielen bei einem Freund aus der Schule im Privatwald. Das hatte ich glaube ich auch schon einmal erzaehlt. Diesmal waren wir zu sechst, was ein wenig interessanter war, allerdings bin ich ein wenig zu pazifistisch eingestellt, um bei dem Spiel zu gewinnen. Ich war immer entweder der erste oder der zweite, der getroffen wurde. Ich werde das nicht mehr spielen. So viel Stress fuer einen blauen Flecken muss ich nicht haeufiger haben.

Montag habe ich mich dann mit Yoan getroffen. Der ist wirklich bilingual. Er hat naemlich mehrere Jahre in Ontario gewohnt und spricht somit beide Sprachen perfekt und ohne Akzent. Hammer! Mit seiner Schwester redet er nur englisch und mit seinen Eltern nur Franzoesisch. Alles ein wenig seltsam da. Wir haben mit unseren Fahrraedern die Tour durch die Stadt gemacht und das Wetter genossen. Ich habe dann auch bei denen gegessen und nachher haben wir uns noch zwei Filme ausgeliehen (Romeo must die, The Matrix). Zu meiner Schande muss ich eingestehen, dass wir die englischen Versionen genommen haben. Ich lerne beide Sprachen und die englische Version ist sicherlich authentischer. Wir haben dann nur Romeo must die geguckt und es wurde wirklich spaet. Ich also rechtzeitig angerufen und gefragt, wann ich denn zu Hause sein muesste.

Ich denke, ich habe es wirklich super getroffen, denn es ist mir frei gestellt worden, wann ich nach Hause komme. Ich solle nur bedenken, dass ich Schule habe, aber sie haben vollstes Vertrauen in mich. So wuensche ich mir das! Ich war dann um zwanzig vor elf zu Hause, was wirklich spaet war. Das wird nicht haeufiger vorkommen.

Heute war dann wieder Schule. Was habe ich mich gefreut. Zum Glueck waren die Lehrer gnaedig gestimmt und haben uns nicht so viele Hausaufgaben aufgegeben und Riad, mein Morallehrer, war nicht da, was bedeutete, dass ich in der Bibliothek einen guten Stapel der angefallenen Mails beantworten konnte.

Heute Nachmittag war wie immer Footballtraining und ich habe meine Ausbildung zum Receiver begonnen. Alles was ich machen muss, ist einen bestimmten Weg laufen und einen Ball fangen und natuerlich zusehen, dass man nicht von der gegnerischen Verteidigung kaputt gemacht wird.

Morgen wartet dann ein Soccermatch auf mich, das mich wahrscheinlich bis nach 22 Uhr von zu Hause fern halten wird.

Macht’s gut,

éMAX

-- »Reduce to the éMAX!«

 

5. Oktober 2000

Hallo zusammen!

Jaja, wie die Zeit vergeht! Der Anflug von Spaetsommer ist schon wieder vorbei und heute beim Footballtraining war es nicht sehr angenehm. Und das nicht nur wegen der Kaelte, doch dazu gleich mehr.

Gestern war unser Soccermatch. Auswaerts und da die Maedchen auch noch vor uns gespielt haben, hat das Ganze natuerlich etwas gedauert. Letzten Endes waren wir dann um 22.30 Uhr zu Hause. Zum Glueck hatte ich schon meine Hausaufgaben im Bus gemacht, sonst haette das ganz schoen uebel ausgesehen.

Morgen ist das naechste Footballspiel. Doch morgen ist auch der Tag von zwei wichtigen Examen, Geschichte und Mathe. Und da wir frueher los muessen, werde ich in der Mathestunde nicht da sein. Und der Mathelehrer hat sich geweigert fuer mich und die anderen Footballspieler einen Ersatztermin zu geben. Doch dann kam Robert Brain, allgemein »Bob, le cerveau« genannt. Bob ist unser Zustaendiger fuer die Schueleraktivitaeten. Super-Bob hat das dann geregelt, was bedeutet, dass ich morgen aus dem Geschichtsexamen stuerzen darf, um ohne Pause direkt Mathe zu schreiben. Danach geht es dann ohne Mittagessen zum Football. Coole Aussicht, nicht wahr?

Nach dem Footballspiel holt mich Gilles dann ab und wir fahren kurz nach Hause, lassen die Footballsachen hier und dann fahren wir nach Québec, weil Gilles da ein Hobby-Volleyballturnier hat. Und Québec soll ja so schoen sein... Ich habe das noch nicht gesehen, aber mal schauen. Wir bleiben dann bis Montag, der ja frei ist, dort und fahren dann zurueck nach Valleyfield.

Heute war das Footballtraining, wie bereits erwaehnt, nicht so ganz das Wahre. Es war schweinekalt und ausserdem hat es mir nicht so gut getan, Football mit Soccer zu mischen. Dafuer bin ich nicht gut genug. Beim Kick-off-Training heute hat mein Fuss irgendwie einen leichten Effet an den Ball bringen wollen und dabei habe ich genau das »T« getroffen, das Teil, das den Ball aufrecht haelt. Und Ihr glaubt gar nicht, wie das schmerzen kann.

Ich hoffe nur, dass mein Zeh nicht blau wird. Mit der Kaelte ist das uebrigens noch nicht alles. Laut Wettervorhersage ist es moeglich, dass ich in Québec am Wochenende den ersten Schnee des Jahres erlebe. Ich weiss nicht, aber irgendwie draengt es mich nicht wirklich, das zu erleben. Brrr!

Gruss, éMAX

-- »Reduce to the éMAX!«

 

9. Oktober 2000

Hallo zusammen!

Meine Betreffzeile – »Oh Canada!« – ist leider die einzige Passage des Textes der kanadischen Nationalhymne, die ich kenne, aber nach diesem Wochenende kann ich nichts anderes als das sagen. Doch fangen wir wie immer chronologisch an, was dann wohl das Footballmatch am Freitag waere.

Ich war wie immer Kicker und dieses Mal hatten wir die Ehre vor heimischem Publikum zu spielen. Es hat auch leicht geregnet, was den Platz zu einer angenehmen Lauf- und Rutschflaeche machte. Meine ersten beiden Kicks waren in Ordnung, doch dann passierte das Highlight des Tages: Ich war nach erfolgreichem Kick durch die beiden Pfosten (Convert) auf dem Weg, den Kick-Off zu machen. Ich nahm also wie immer Anlauf und dann rutschte mein Standbein genau im richtigen Moment weg, so dass ich nach hinten fiel, was aber gluecklicherweise die Schusskraft meines rechten Beins erhoeht hat und ich somit einen hammerweiten Kick-Off gelandet habe, nur dass ich eben auf dem Ruecken im Halbmatsch lag. Der Ball flog, ich also aufgestanden.

Doch was passiert? Die Gegner fangen den Ball und unsere Mannschaft hat es nicht geschafft, den Balltraeger umzuhauen, so dass er geradewegs auf mich zugerannt kam. Da ich der letzte war, musste ich ihn also umhauen. Leichter gesagt als getan, denn ich hatte das noch nie trainiert. Er kam also angelaufen und ich ging leicht in die Knie und sprang ihm in Brust-Bauchhoehe an. Er taumelte, konnte sich aber befreien und lief weiter. Ich lag wieder im Matsch, stand auf und rannte hinter her. Und dann kam fuer mich voellig ueberraschend von hinten einer, der mich richtig umgehauen hat, und zwar so wie im Fernsehen. Was ein Gefuehl! Dank der Protektoren tat es wirklich nicht weh, aber ich lag halt das dritte Mal im Matsch, diesmal mit dem Gesicht, aber ich hatte ja noch den Helm.

Der Vollstaendigkeit halber sei noch erwaehnt, dass der gegnerische Spieler einen Touch-Down geschafft hat, woran ich also auch Schuld war. Das Spiel ging dann 69-6 fuer uns aus und ich habe es doch noch geschafft, einen Convert zu verballern, wobei es eigentlich nicht meine Schuld war. Der Ball war nass, wodurch unser Spieler mir den Ball nicht auf die Platte stellen konnte (er hat nur einen Bruchteil einer Sekunde). So habe ich den Ball also mehr schlecht als recht getroffen und er ist viel zu tief gesegelt. Das war Football.

Gilles hat mich dann abgeholt, denn nach dem Spiel wollten wir ja Richtung Québec duesen. Zu Hause habe ich dann also schnell geduscht, gegessen und dann ging es ins Auto. Um Montréal war wie immer Stau. Nach einiger Zeit kamen wir dann in Trois-Rivières bei Freunden meiner Gastfamilie an. Dort sollten wir die Nacht auf Samstag verbringen. Die waren und sonst ist an Trois-Rivières, glaube ich, nichts weiter erwaehnenswert. Am Samstagmorgen also nach Québec und was ich dort feststellen konnte, war wirklich wahnsinnig. Bei uns haben sich die Baeume naemlich noch nicht wirklich gefaerbt, aber die ganze Stadt Québec ist voll mit Baeumen und die haben sich in allen moeglichen leuchtenden Farben gefaerbt. Das ist echt wunderschoen. Zu beschreiben ist das nicht wirklich und ich glaube, dass der Eindruck auf den Photos auch nicht wirklich rueber kommen wird. Ich freue mich schon darauf, dass sich die Blaetter in Valleyfield verfaerben. Da konnte man nur sagen »Oh Canada!«.

In Québec haben wir am Samstag erstmal eine kleine Verwandtschaftstour gemacht. Am Abend waren wir bei Gilles’ Schwester zu Abend essen, wo auch seine andere Schwester mit ihrer Familie und einer Schulfreundin war. Das war ein wunderbarer Abend. Ich habe mich super mit denen vertanden. Alle haben mein gutes Franzoesisch bewundert und gesagt, dass ich keinen deutschen Akzent haette (Yeah!), aber genau so sprechen wuerde wie irgendein britischer Schauspieler, der in Québec spielt. Aber immerhin, keinen typischen deutschen Akzent.

Am naechsten Tag hatte Gilles sein Volleyballturnier und ich habe mit Nathalie und Catherine das Vieux-Québec besichtigt und ich muss wirklich sagen, dass es schoen ist in Québec. Ist zwar keine eigene Reise wert, aber wenn man in der Naehe ist, sollte man sich in die Horden von Japanern einreihen und eine Stadtbesichtigung machen. Die Stadt ist wirklich schoen und die einzige befestigte Stadt Nordamerikas. Am Nachmittag haben wir Gilles beim Volleyball angefeuert. Am Abend ging es dann ins Restaurant einer Schwester von Nathalie. Es war ein bisschen gehobener und franzoesische und italienische Kueche und ich muss sagen, dass ich wirklich sehr gut gegessen habe.

Heute morgen nach dem Fruehstueck ging es dann Richtung Heimat. Ihr seht, mein Wochenende war eine klasse Geschichte. Und der Besuch Québecs war um Laengen besser als das Footballspiel, auch wenn ich ungefaehr gleich viel ueber die beiden Themen geschrieben habe. Das hat nichts zu bedeuten.

Um das Wochenende abzurunden, hat Schumi endlich die WM gewonnen und Deutschland hat England geschlagen. Ach ja, und die beiden Examen vom Freitag sind gut verlaufen und ich habe ein sehr gutes Gefuehl. Was sollte ich mehr wollen? Ich hoffe, dass waehrend des Wochendes ein paar Mails angekommen sind. Werde gleich mal gucken.

Gruss,

éMAX

P.S. Ein Wort zum Wetter: Geschneit hat es nicht in Québec, kalt war es aber trotzdem. Allerdings gab es schon eine halbe Stunde Autofahrt von Québec den ersten Schnee. Wie ich mich freue.

-- »Reduce to the éMAX!«

 

10. Oktober 2000

Hallo zusammen!

Nur eine kurze Nachricht, die ich fuer erwaehnenswert halte. Heute beim Fussballmatch war es arschkalt und superwindig. Das war wirklich nichts fuer Schoenwettersportler, aber dazu gehoere ich ja sowieso nicht.

Auf jeden Fall habe ich dann heute die ersten Schneeflocken gesehen. Ist natuerlich alles geschmolzen, bevor es den Boden beruehrt hat, aber es war Schnee und das am 10. Oktober. Wir waeren fast vor Kaelte gestorben und ich freue mich riesig auf unser naechstes Match morgen, dass drei Stunden spaeter am Abend statt findet.

Ich hoffe, Ihr dankt der Natur jeden Tag dafuer, dass Ihr mit mildem maritimem Klima ausgestattet seid! Ich habe wirklich keine Ahnung, wie viel schlimmer der Winter werden kann, aber irgendwie will ich das auch nicht wissen. Ich will nur keinen Sport treiben muessen in der Eiseskaelte.

Gruss,

éMAX

-- »Reduce to the éMAX!«

 

12. Oktober 2000

Hallo zusammen!

Also, es ist wieder waermer geworden. Waermer heisst aber nicht viel. Ausserdem wechselt hier das Wetter von Tag zu Tag.

Aufgrund einiger Anfragen zur Temperatur am Dienstag, kommt hier die Auskunft: Es waren schaetzungsweise 3 Grad, was mit Schnee und Wind zu empfundenen ungefaehr minus 8 Grad wird. Ich denke, dass Ihr so weit noch nicht seid.

Gestern habe ich mein Geschichtsexamen wiederbekommen: 100 %! Hammer, was? So kann es weitergehen, allerdings schreibe ich morgen ein Franzoesischexamen und ich werde vor Freude in die Luft springen, wenn ich die notwendigen 60 % erreiche. Bin schon ganz gespannt auf meine erstes Zeugnis.

Gestern Abend beim Fussball habe ich keine 8 Minuten gespielt, als ich nach einer unglaublichen Abwehraktion mit dem rechten Fuss umgeknickt bin und somit den Rest des Spiels vergessen konnte. Ist nicht ganz so schlimm, ich kann gehen, allerdings meldet sich der Fuss und ich denke, dass Football-Practice morgen und das Spiel am Samstag ins Wasser fallen, denn mit einem kaputten rechten Fuss ist nicht gut zu kicken, aber ich werde es erstmal probieren. Montag muesst Ihr also wieder in die Schule, nicht wahr? Jaja, ich werde erstmal meinen Feiertag geniessen, Montag ist naemlich wieder frei.

Macht’s mal gut und geniesst den Rest Eurer Ferien,

éMAX

-- »Reduce to the éMAX!«

 

14. Oktober 2000

Hallo zusammen!

Nachdem ich jetzt wieder vom Football da bin (ich habe wegen meines Fusses nicht gespielt), kann ich jetzt mein Résumé des zweiten Monats in Kanada schreiben. Eigentlich kann ich nicht viel schreiben, es ist halt Alltag. Aber wenn ich mal mit der Situation vor einem Monat vergleiche, dann hat sich schon einiges verbessert. Ich kenne nach meinem Besuch der Stadt Québec jetzt ein wenig mehr von dieser Provinz. Ausserdem fuehle ich mich in meiner Familie immer heimischer. Ich hoffe, Ihr versteht, wie ich das meine.

Neben Fussball habe ich auch noch Football angefangen, was ein lustiger Sport ist, allerdings viele Verletzungen mit sich bringt, die ich mir dann aber beim Fussball geholt habe. In der Schule laeuft es auch glaenzend: In Franzoesisch werde ich bestehen und in den anderen Faechern bin ich ziemlich stark, das liegt natuerlich daran, dass sich meine Sprache enorm weiter entwickelt hat. Ich muss nur noch selten nachfragen und rede schon ziemlich fluessig. Allerdings fehlen mir haeufig noch die Vokabeln.

An sozialen Kontakten mangelt es auch nicht: Gestern Abend war ich mit einigen Leuten aus der Schule bei einer Vorstellung eines Komoedianten. War sehr lustig und ich war erstaunt, wie gut ich verstanden habe. Heute Abend geht es dann auch nochmal mit dem Football-Team irgendwo hin, um den Sieg zu feiern. Morgen werden dann meine sozialen Kontakte nach Deutschland gepflegt, da ich chatten gehe.

Apropos Deutschland, in der Bibliothek der Schule liegen ein paar Broschueren von EF. EF ist eine Organisation, die Auslandsjahre wie meines organisiert. Dieses Mal war es natuerlich von Québec ausgehend in alle Welt, unter anderem auch nach Deutschland. Und ich muss wirklich sagen, dass die Beschreibung von Deutschland sehr schoen war, so macht man Werbung, aber das ist natuerlich immer nur die eine Seite. Aber das ist natuerlich bei uns nicht anders. Ich habe mich auch von den schoenen Schilderungen der Natur hinreissen lassen. Die Natur ist zwar wirklich schoen, aber mein Leben hier ist dann doch eher durch die Schule und den Sport bestimmt und nicht durch Kanuwanderungen in den unendlichen Waeldern Kanadas. Aber so ist das halt.

Letzter Absatz: Mit den Mails bin ich zufrieden. Es wurde zwar weniger, aber wir sind noch im Soll und ausserdem weiss ich nicht, ob ich mehr als 5 Mails pro Tag beantworten koennte, das war naemlich der Durchschnitt in letzter Zeit. Die aktuelle Zahl der Mails liegt bei 399. Es fehlen also noch etwa 850, was in Anbetracht der verbleibenden Monate kein zu grosses Hindernis sein sollte. Auch ueber die geschriebene Post kann ich mich wirklich nicht beklagen. Bis auf diese Woche kamen jede Woche ungefaehr 3-5 Briefe an. Das ist schoen so und soll so bleiben. Hab Euch auch im zweiten Monat nicht vergessen! Macht’s gut,

éMAX

-- »Reduce to the éMAX!«

 

16. Oktober 2000

Hallo zusammen!

Also, ich werde jetzt mal von meinem Wochenende berichten, dass diesmal nicht ganz so wahnsinnig war und diese Mail deshalb wohl auch nicht sehr lang wird.

Samstag Abend war ich nach dem Football mit ein paar Leuten aus der Mannschaft in einer Kneipe. Irgendwie hat mich das sehr stark ans Dom aus Luenen erinnert, nur dass es einen Billiardtisch anstelle von Dart gab, was ich allerdings auch ein wenig interessanter finde. Normalerweise trifft sich da nach den Spielen immer die ganze Mannschaft, aber Samstag waren wir nur zu neunt.

Nach einiger Zeit wurde uns das zu oede, also was machen? Hm, Bowling waere doch eine klasse Sache! Also sind wir losmarschiert Richtung Bowlingbahn. Ich habe zwar nicht recht verstanden wieso, aber letzten Endes haben wir uns dann nach unserer Ankunft dagegen entschieden zu spielen. Statt dessen sind wir noch ein wenig weiter marschiert und haben ueberlegt, was wir machen koennten und uns unterhalten. Das ging dann so lange so, bis wir abgeholt wurden. Das war also mein Samstag.

Habe ich schon erwaehnt, dass ich nach Hause kommen darf, wann ich will? Cool, was? Sonntag habe ich wirklich nichts gemacht. Ich habe ein wenig mein Zimmer aufgeraeumt, dekoriert mit Fotos und Plastik-Québecfahne, meine Schulsachen neu sortiert und zwei Videos geguckt: »The Skulls« und »Man on the moon«. Natuerlich auf franzoesisch, aber ich denke, dass Ihr mit den englischen Titeln mehr anfangen koennt. Beide Filme sehr gut, auch wenn »Man on the moon« ein wenig, wie soll ich sagen, étrange, strange, seltsam ist. Heute habe ich dann ausgeschlafen, und zwar richtig. Meine Gasteltern mussten naemlich arbeiten und meine Gastschwester hatte Schule. Also konnte mich niemand in meiner Ruhe stoeren. Nachdem ich mich dann endlich aufgerafft habe aufzustehen, habe ich mein Fahrrad genommen und bin ins Einkaufszentrum gefahren, um ein paar Sachen zu kaufen, wie z.B. Briefmarken fuer die vielen Briefe nach Deutschland.

Am Nachmittag sollte mich eigentlich Yoan anrufen, wir hatten uns verabredet, tat er aber nicht. Beim ihm ging auch keiner ans Telefon, also habe ich den Nachmittag mit Harry Potter und Beschaeftigung meiner Gastschwester verbracht. Ich denke, jetzt bin ich voll im Alltag ohne jegliche Neuerung, also wundert Euch bitte nicht, wenn diese Massenmails noch seltener kommen. Ich werde dafuer mehr Gewicht auf den persoenlichen Mailkontakt legen.

Macht’s gut,

éMAX

-- »Reduce to the éMAX!«

 

21. Oktober 2000
10.56 Uhr

Hallo zusammen!

Ich wollte mich nur mal wieder melden. Diese Mail wird auch nicht so lang, da ich nichts wirkliches zu erzaehlen habe. Schule geht halt weiter (laesst sich ja nicht vermeiden).

Mittwoch war unser letztes Fussballspiel. Wir haben 9-0 gewonnen, war richtig cool, nur der Platz war megamatschig. Das lag daran, dass der direkt am Wasser gelegen war und wirklich nur einen halben Meter ueber dem Wasserspiegel. Es erinnerte dank des vorher gefallenen Regens eher an Wasserball, aber welchen echten Fussballer wuerde das stoeren? Das war auch schon meine Woche.

Gleich habe ich ein sehr hartes Footballspiel. Wenn wir gewinnen wollen, werden wir richtig kaempfen muessen. Ich bin schon ganz aufgeregt. Vor heimischem Publikum! Ich denke nicht, dass ich heute die Kick-Offs machen werde, da ich gestern im direkten Vergleich gegen den anderen Kicker verloren habe. Dafuer habe ich im Training alle Converts und Field Goals getroffen. Ich hoffe also, dass ich da zum Einsatz komme.

Macht’s mal gut und schreibt,

éMAX

-- »Reduce to the éMAX!«

 

21. Oktober 2000
20.07 Uhr

Hallo zusammen!

Ich bin jetzt also wieder da und kann vom Football berichten. Ich muss zugeben, dass ich ein wenig frustriert bin. Ich habe namelich ueberhaupt nicht gespielt!!! Keine Ahnung, warum ich diese Strafe verdient habe. Ich sehe zwar ein, dass das ein sehr wichtiges Spiel war und somit der erfahrene Kicker mehr Anteile hatte, aber dass ich nicht ein einziges Mal das Feld betreten habe, hat mich wirklich geaergert. Das Wetter war perfekt: Sonne, 19 Grad und recht heftiger Wind. Aber ich habe halt nicht gespielt. Gewonnen haben wir trotzdem: 51-35. Somit sind wir Meister und jetzt warten die Play-Offs auf uns. Heute Abend wird gefeiert und dann melde ich mich auch mal wieder.

Macht’s gut,

éMAX

-- »Reduce to the éMAX!«

 

23. Oktober 2000

Hallo zusammen!

So ein Mist! Jetzt melde ich mich schon wieder! Tut mir ja wirklich fuerchterlich leid, aber irgendwie verspuerte ich das Beduerfnis mal wieder zu schreiben. Es gibt hier in Kanada naemlich ein Ereignis, dass sich Bildungsreform nennt. Und diese Reform kann reformiger (man entschuldige mir den Ausdruck) gar nicht sein und verdient es, einmal erwaehnt zu werden.

Die Reform hat bereits in den ersten beiden Schuljahren begonnen und wird jetzt jahresweise um jeweils zwei Jahre erweitert. Der Inhalt der Reform erinnert mich irgendwie an diesen Text der Toten Hosen: »Es ist ein Land der Traeume, in dem Milch und Honig fliesst, in dem alle Menschen gluecklich sind und jeder jeden liebt.« Es sind naemlich saemtliche Noten abgeschafft. Es gibt keine Zeugnisse mehr, keine Klassen fuer Lernschwache. Alle werden ab jetzt gleich schlau.

Auf den ersten Blick vielleicht eine erstrebenswerte Sache, aber irgendwie denke ich, dass da jemand im Bildungsministerium Québecs nicht voll zurechnungsfaehig ist. Wenn bereits jetzt hier alles den Bach runtergeht, wie soll das dann erst nach der Reform sein? Wer wird noch lernen? Es wird keine Wiederholungen mehr geben. Jeder kommt durch. Alle sind in derselben Klasse, so viel zur Foerderung. Man lernt auf freiwilliger Basis. Wenn man das nicht will, laesst man es bleiben. Na dann, viel Glueck, Kanada!

Aber das wirklich lustige ist natuerlich, dass das Collège und die Universitaet diese Methoden nicht mit uebernehmen und somit jeder aufs Collège kann, ohne was zu wissen und dann natuerlich gnadenlos durchfaellt. Cool, was? Ich bin mal gespannt, wie das ausgeht.

Heute hatte ich eine der wenigen Stunden meines Karrierewahl-Kurses. Wir haben zwei Tests ausgewertet, die unsere Interessen wiederspiegeln sollten. Ein Test war von Profis, der zweite von der Schule, also war der Profitest wichtiger. Und was sagte der bei mir? Nun gut, er gab in jeder Kategorie eine bestimmte Prozentzahl aus, wobei 100 % ein sozusagen eine Verpflichtung fuer den Beruf ist. Also mein hoechstes Ergebnis war mit 97 % in ... (Trommelwirbel) ... Literatur, was Schriftsteller oder Literaturkritiker meint. Ich habe keine Ahnung, wie die darauf gekommen sind. Ich tendiere dann eher zum zweiten und dritten Ergebnis Naturwissenschaften (80 %) und Mathe (70 %), was mir auch der zweite Test geraten hat. War aber ganz lustig, das zu machen.

Ich muss sagen, dass ich wirklich glueckklich bin, dass ich noch zwei Jahre vor mir habe, bevor ich die erste wirklich wichtige Entscheidung fuer mein spaeteres Leben treffen muss. Diese Zeit haben kanadische Schueler nicht. Die muessen sich bald fuer ihre Kurse am Collège anmelden und damit ist deren Zukunft besiegelt. Ich koennte jetzt noch nicht waehlen und das muss ich ja zum Glueck nicht.

Heute Nachmittag war dann Photoshooting des Soccerteams und Training. Donnerstag ist das Halbfinale auf heimischem Terrain und ich freue mich schon wahnsinnig.

So, dann sollte ich jetzt mal wieder meinen Text fuer Englisch auswendig lernen. Es ist fuer morgen und ich habe mir meiner Verantwortung bewusst, um 20.15 Uhr angefangen zu lernen. Allerdings interessiert das bei dem Englischkurs hier nicht wirklich, da ich den Standardkurs habe und die Frankokanadier im Englischen in etwa mit unseren Sechst- oder Siebtklaesslern mithalten. Einige noch nicht einmal. Und so kommt es, dass ich eigentlich erzaehlen darf, was mir gefaellt, da meine Aussprache immer ganz viele Bonuspunkte wert ist.

Macht’s gut,

éMAX

-- »Reduce to the éMAX!«

 

26. Oktober 2000

Hallo zusammen!

Ich habe mal wieder das Beduerfnis zu schreiben, ausserdem gibt es viel zu erzaehlen. Das Wetter ist wieder richtig schoen und warm geworden und ich weiss ueberhaupt nicht wieso. Auf jeden Fall ist eine Jacke nicht mehr noetig und Sport kann man auch ohne Probleme nur im T-Shirt machen.

Heute war das Ende der ersten Etappe, das bedeutet, dass meine Noten fuers erste Zeugnis heute feststehen. Bis ich mein Zeugnis bekomme, kann das allerdings noch etwas dauern, da vorher noch so etwas wie ein Elternsprechtag ist, nachdem erst das Zeugnis ausgehaendigt wird. Aber hier hat kein Lehrer ein Problem damit, die letzten paar Minuten seines Unterrichts fuer die Zeugnisnoten zu opfern. Das kennt man ja auch schon mal anders.

Gestern war eigentlich kein so toller Tag. In Franzoesisch habe ich zwei Korrekturen zurueck bekommen, und das war nicht so erfreulich. Das eine war naehmlich eine analytische Geschichte, also war die Sprache nicht so entscheidend, dennoch hatte ich gerade einmal 35 %. Das andere war ein schriftliches Erzeugnis, das mir genau 60 % eingefahren hat, was ja die Grenze fuer bestanden und nicht bestanden darstellt. Zweite Stunde war dann ein Examen in Moral angesagt und das war bisher mit Abstand das schwierigste, was ich hier leisten musste. Das Examen war naemlich wie eine Deutscharbeit bei uns, was bedeutete, dass ich unheimlich viel schreiben musste. Schoene Sache, nur kam mir da das Franzoesisch ein wenig dazwischen. Dennoch habe ich mein bestes gegeben und die ganze Stunde lang geschrieben. Am Ende hatte ich vier Seiten zusammen und habe ein paar Minuten die Stunde ueberzogen. Danach war ich wirklich fertig. Nach der Mittagspause stand dann Mathe an. Wir haben unser finales Examen wiederbekommen: 88 % Nicht, dass ich darueber enttaeuscht waere, aber ich hatte mir schon mehr ausgerechnet. Wie auch immer, meine Zeugnisnote wird bei 93 % liegen, womit ich voll und ganz zufrieden bin. Letzte Stunde war dann Geschichte. Ich werde 96 % haben und habe damit mein erstes Méritas gewonnen.

Méritas nennt sich hier das Teil, dass in jedem Kurs an die Besten gegeben wird und spaeter auch an die mit dem groessten Einsatz. Am Ende des Jahres muss man zaehlen, wie oft man ein Méritas bekommen hat und dann gibt es ordentlich Preise und zwar groesstenteils Geldpreise, die bis ins vierstellige gehen.

Nach der seelischen Auspowerung im Moralexamen wartete dann nur noch das Football-Training auf mich, wo ich mich dann auch physisch aufs letzte verausgabt habe und am Abend total kaputt war.

Aber nach nicht so guten Tagen kommen ja immer ein wenig bessere. Und so war es dann auch heute. In einem Franzoesischtest hatte ich sage und schreibe 90 % und ausserdem werden meine Zeugnisnoten fuer das schriftliche Verstaendnis bei 61 % und fuer die schriftliche Produktion bei 63 % liegen. Das bedeutet, dass ich durch bin, obwohl ich wie ein Québécois bewertet wurde. Auf diese Noten bin ich am stolzesten. Zweite Stunde war Physik und wir haben unser Examen wiederbekommen. Multiple-Choice-Teil nur 70 %, der Teil mir »echten« Aufgaben 100 % und mein Lehrer war zutiefst beeindruckt von meinen mathematischen Faehigkeiten. Auf dem Zeugnis werde ich in Physik 88 % fuer die Theorie und 81 % fuer die Experimente haben, was ein weiteres Méritas wert ist.

Am Nachmittag stand der Besuch im Cégep an. Das ist die Abkuerzung fuer Collège de l’éducation général et de l’éducation professionnel.

Bevor ich weiter erzaehle, ein kurzer Ausflug in die Weiten Québecs: Ich habe noch nie einen Ort gesehen, in dem Abkuerzungen so beliebt sind. So habe ich heute Abkuerzungen gesehen, die man sich nicht vorstellen kann, ausserdem erfuellen sie nicht wirklich den Sinn einer Abkuerzung, da man sie sich nicht besser merken kann, wenn sie wie folgt aussehen: AABKPFU. Diese Abkuerzung ist kein Witz! Ich habe sie heute gesehen und leider nur vergessen, wofuer sie stand, sie war aber ernst gemeint. Und das ist kein Einzelfall!

Nun zurueck zum Cégep: Nach diesem Schuljahr werden die Schueler aufs Cégep gehen, um dort entweder fuer drei Jahre einen Beruf zu erlernen oder sich zwei Jahre lang auf ein Studium an der Universitaet vorzubereiten. Das war ganz interessant und hoerte sich auch alles etwas spannender an, als der Unterricht in der Sekundarstufe in Québec.

Nach dem Besuch hatte wir noch unser Halbfinale im Soccer auf heimischem Terrain. Vor ungefaehr 15 Zuschauern (die Maedchenmannschaft und der Bruder eines Spielers) haben wir begonnen und das Spiel war wirklich hochkaraetig. Leider gerieten wir dann 1-0 in Rueckstand, doch wir haben gekaempft und dann verdient 4-1 gewonnen. Das liest sich wahrscheinlich ganz locker, aber das war ein wirklicher Arbeitssieg. Heute war also ein schoener Tag!

Morgen habe ich frei, allerdings will das nicht heissen, dass kein Football-Training ist, oh nein. Doch vorher werde ich mich noch zum Friseur begeben (das erste Mal hier in Kanada, ich seh vielleicht aus...) und mein Moralprojekt fertig stellen.

Bevor ich meine Mail schliesse, habe ich noch eine Sache zu erzaehlen. Wir bewegen uns hier naemlich auf die Federalwahlen zu. Am 27.11. wird ein neues Parlament und ein neuer Premierminister gewaehlt. Ich habe mir mal das Wahlsystem erklaeren lassen und kann nur sagen, dass es wirklich nicht minderheitenfreundlich ist. Hier besitzt man naemlich nur eine Stimme und zwar nur fuer den Kandidaten seines Wahlbezirks. Pro Wahlbezirk zieht der Kandidat mit den meisten Stimmen ins Parlament ein. Das bedeutet dann, dass, wenn die Kandidaten von Partei A immer 40 % bekommen und die Kandidaten von Partei B ueberall 60 % bekommen, Partei B alle Sitze im Parlament besitzt, allerdings nur 60 % der Stimmen hat. Demokratie!

Es muss aber gesagt werden, dass wir hier nicht so beschraenkt wie die Amerkaner sind und nur zwei Parteien haben. Als erstes waeren da einmal die Liberalen zu nennen, die nicht wie in Deutschland das Ueberleben lernen, sondern den Premierminister stellen und alleinige Regierungspartei sind. Danach kommt wohl die Allianz, die noch kein wirkliches Programm hat, aber staerkster Wahlkampfgegner ist. Dann gibt es noch die fast ausgestorbenen Konservativen und den Bloc québécois. Den kann man natuerlich nur in Québec waehlen und der tut nichts anderes, als die Interessen Québecs im Parlament zu vertreten. Ein Programm gibt es also auch nicht. Als letztes gibt es noch die NPD. Jaja, richtig gelesen, hier sind die noch nicht verboten. Allerdings stehen die Buchstaben fuer Nouveau Parti démocratique und die sind so ungefaehr auf SPD-Linie, wenn nicht noch ein wenig weiter links, aber nicht viel.

Die Wahlen scheinen ziemlich uninteressant zu werden, da die Liberalen wieder ohne anstaendige Opposition die Moeglichkeit haben werden zu machen, was sie wollen. Deshalb geht es jetzt in den Nachrichten sehr oft nur darum, welcher Kandidat sich welchen herben Schnitzer geleistet hat und da kommt schon was zusammen. Das wollte ich nur mal erzaehlen.

Gruss,

éMAX

-- »Reduce to the éMAX!«

 

29. Oktober 2000

Hallo zusammen!

Ich moechte jetzt an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir uns noch im Monat Oktober befinden. Um genau zu sein, es ist der 29. Oktober. (Herzlichen Glueckwunsch, Anna!)

Denn als ich heute morgen aufgestanden bin, dank der Zeitumstellung hatte ich etwas laenger geschlafen, guckte ich aus dem Fenster und irgendwie hatte ich den Eindruck, dass das ein wenig zu viel Frost war. Das war es dann auch gar nicht: Es schneit naemlich seit heute Nacht!!! Ich haette es ja nicht fuer moeglich gehalten, aber es schneit – im OKTOBER! Der Schnee bleibt zwar nicht ueberall liegen, dafuer ist der Boden noch zu warm, aber an manchen Stellen sammeln sich ein paar Zentimeter Schnee an. Juhu, jetzt geht es los!

Vorgestern waren es noch 19 Grad, deswegen sollte man ja nicht auf die Idee kommen, dass es gestern nur 1 Grad warm sein koennte. War aber trotzdem so und wir hatten unser Fussballfinale. Und ich kann Euch sagen, dass das ein geniales Erlebnis ist, in Fussballbekleidung bei 1 Grad und einem hammermaessigen Wind Fussball zu spielen. Wir haben auf jeden Fall gekaempft und am Ende 3:1 gewonnen, womit wir also Meister sind! YEAH!!!

Die Maedchenmannschaft wurde beschissen, deswegen haben sie 2:1 verloren. Das war offensichtlich und alle haben gesagt, dass das kein Tor war, nur die Schiedsrichterin hat das anders gesehen. Jetzt sitze ich hier, schreibe E-Mails und freue mich auf ein verschneites, saukaltes Halloween, das hier natuerlich auch gross gefeiert wird.

Gruss,

éMAX

-- »Reduce to the éMAX!«

 

31. Oktober 2000

Hallo zusammen!

Heute ist dann also Halloween gewesen und es wurde, denke ich, aehnlich gefeiert wie auch in den Staaten. Heute morgen im Bus sass eine Person, die verkleidet war. Scheint hier nicht wirklich der Hammer zu sein. Mein Aladdin-Kostuem war dann leider doch nicht verfuegbar und so stand ich auch ohne Verkleidung da. In der Schule waren dann etwa 10% der Schueler verkleidet, aber man muss sagen, dass diese 10% wirklich originell waren. Die Kostueme waren allererste Sahne.

Die ersten zwei Stunden waren normal Unterricht, dafuer war der Nachmittag komplett frei. Es gab eine Kostuemshow mit Preisen in mehreren Kategorien (nur Bares ist Wahres) und das war schon ziemlich stark, doch die danach statt findende Disko in der Caféteria war einfach spitze. Man muss sagen, dass es 14 Uhr war, was ja eigentlich nicht so die typische Partytime ist, aber der DJ war ganz gut und hat neben Chartmusik auch angenehm viel Techno gespielt. Da gab es doch glatt mehrfach Lieder, die mir schon lange bekannt waren, die die anderen noch nie gehoert hatten. Wahnsinn!

Nach zwei Stunden intensivem Tanzen war die Veranstaltung dann zu Ende und alle begaben sich nach Hause, um alleine oder mit kleinen Geschwistern durch die Strassen zu ziehen und Suessigkeiten abzuraeumen. Haette ich auch gerne gemacht, aber ich gehoerte zu den 43 Unerschrockenen, die sich noch in der Kaelte rausgewagt haben, um ein Football-Training abzuhalten. Toll! Dank der Zeitverschiebung ist es noch frueher dunkel und somit auch noch kaelter, was als Folge hat, dass das Training noch haerter war, damit man besser warm bleibt. Selten so gelacht!

Jetzt bin ich zu Hause angekommen und habe bis gerade kleine Kinder mit Bonbons versorgt. Habe ich schon erzaehlt, dass man hier sein Haus ganz toll fuer Halloween schmueckt? Das haben wir natuerlich auch gemacht und die Fotos davon werden auch bald kommen. Habt Ihr auch Halloween gefeiert?

Macht’s mal gut,

éMAX

-- »Reduce to the éMAX!«

 

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Stand: 01.11.2000
Artur Weinhold

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