Elternbrief des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums von Mittwoch, dem 27. November 2002

Redaktion: Peter Gehrmann

 

Dementi

Das erste Quartal eines Schuljahres ist durch die ersten konstituierenden Sitzungen der Mitwirkungsorgane gekennzeichnet. Die Planungen für das neue Schuljahr werden verabredet oder auch nur bekanntgegeben. In diesem Schuljahr war das nicht anders und in den ersten Sitzungen der Lehrerkonferenz, der Schulpflegschaft und schließlich der Schulkonferenz wurde immer wieder auch über die Notwendigkeit gesprochen, den dringenden Personalbedarf am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium durch Neueinstellungen auszugleichen. Derzeit gleichen wir den Bedarf noch durch Überstunden aus.

Wir haben überlegt, in welchen Fächern der Bedarf am größten ist, und haben unsere Anforderungen entsprechend formuliert. Ich hatte bereits die Ankündigung weitergegeben, dass wenigstens mit ein bis zwei Neueinstellungen zu rechnen sei. Nun jedoch muss ich diese Aussagen zunächst dementieren, weil mir mitgeteilt wurde, dass landesweit nur eine geringe Zahl von Neueinstellungen zum 1.2.2003 geplant ist und insbesondere das FSG keine neuen Lehrer bekommen wird.

Der Grund dafür ist in erster Linie darin zu sehen, dass es landesweit noch etliche Schulen gibt, die nach offiziellen Berechnungen mehr Lehrerinnen und Lehrer haben, als ihnen zustehen. Somit wird jetzt daran gedacht, den Bedarf an den Schulen durch Versetzungen auszugleichen. Möglicherweise bekommen wir auf diesem Weg neue Lehrerinnen oder Lehrer.

Spätestens zum nächsten Schuljahr wird sich jedoch etwas bewegen (müssen), da dann 7 Referendare ihren jeweils 9 Stunden umfassenden sogenannten bedarfsdeckenden Unterricht an unserer Schule beenden werden. Ein weiterer Bedarf von fast drei Lehrerstellen wird die Folge sein.

Noch ein Dementi darf es dann nicht geben.

PS. Gegen andere Dementis hätte ich natürlich nichts einzuwenden. Wie wäre es mit der Profilbildung?

 

Fair geht vor

Schon mal Schokolade gegessen, die fair gehandelt wurde? »Wird nicht alles fair gehandelt?« Das dachten wir auch – erst. Doch seit dem 01.10.2002 wissen wir, was fairer Handel eigentlich ist. Dazu besuchte die evangelische Reli-Klasse, zusammen gesetzt aus 8b und 8d, mit Frau Pleitner den Eine-Welt-Laden.

Wenn Sie ihn nicht kennen, liegt das vermutlich daran, dass der kleine Laden versteckt auf der Parkstraße liegt. Als wir es uns in einem kleinen Nebenraum auf Stühlen, Couch und Boden gemütlich gemacht hatten, wurde uns erst bewusst, wie klein der Laden ist. Es gibt dort nicht nur einen Verkaufs-Teil, sondern auch noch ein Café. Dann kam eine Mitarbeiterin, Susanne Haumann, die uns diese zwei Stunden betreut hat, mit einem großen Korb herein. Darin waren einige Produkte aus dem Laden verstaut. Jeder konnte sich ein Teil nehmen und es genau begutachten. Das waren zum Beispiel Schokolade, Kleidung, Tee, Schultaschen, Kerzen und vieles mehr. Nach einer kurzen Bedenkzeit stellte jeder sein Produkt vor. Dabei sagte man den Preis, Herkunftsort (war immer ein Entwicklungsland) und was man noch loswerden wollte.

Dann kam der Dia-Vortrag über Anbau und Verarbeitung von Kaffee, Tee und Kakao. All dies erklärte uns die Mitarbeiterin des Ladens ausführlich. Anschließend waren wir »Werbe-Sprüche-Ausdenker«, so bildeten wir kleine Grüppchen, um unserer Phantasie freien Lauf zu lassen. Dabei kamen oft richtig gute Sprüche heraus. Nun stand der Film über den Anbau, Weiterverarbeitung und Verkauf von Orangen an. Die Orangen werden von Hand gepflückt und von Maschinen weiterverarbeitet. Anschließend wird das Konzentrat in ferne Länder exportiert. Der Eine-Welt-Laden verkauft Waren aus den armen Ländern für einen höheren Preis, den Gewinn streichen sie aber nicht komplett für sich ein, sondern sie lassen einen Teil davon den armen Menschen zukommen, die sonst für ihre Arbeit nur einige Cent verdienen.

All das macht die Gepa (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt). Diese Vereinigung schließt mit solchen Menschen auch eine Art Vertrag ab, dass sie ihnen vielleicht 5 Jahre die gesamte Ernte abkaufen und das für einen festen Preis. So können die Bauern länger planen und vielleicht ein besseres Leben bekommen. Dies ist fairer Handel. Auf ihren Produkten gibt es auch ein Siegel, das dies noch mal unterstreicht. Zum Schluss sahen wir uns noch mal im Verkaufs-Teil um und kauften noch etwas und man wusste, dass man jetzt die Gepa und ihre Projekte unterstützt hatte.

Saskia God, Katharina Knüpp, Lea Koch, 8b

 

SV-Aktion: Hilfe für Olbernhau/Sachsen

Als die Schülerinnen und Schüler in ihrer ersten Schülerratssitzung nach den Sommerferien beschlossen, eine Schule zu unterstützen, die von der Flutkatastrophe betroffen ist, waren sich alle einig, dass sie ihre konkreten Hilfeleistungen in einer Geldspende bündeln wollten, da so die betroffene Schule ihre Schäden am schnellsten und effektivsten beseitigen könne. Nach einer Suche im Internet landeten wir auf der Seite des Kultusministeriums von Sachsen, durch die wir Kontakt mit dem Gymnasium in Olbernhau bekamen.

Olbernhau ist eine Stadt im Erzgebirge, die bekannt ist durch die Herstellung des weltbekannten Weihnachtsschmucks. Ehrlicherweise erhielten wir von dem Gymnasium die Antwort, dass dort im Moment keine Hilfe benötigt würde. Man legte uns jedoch nahe, die Goethe-Grundschule von Olbernhau zu unterstützen, die noch größere Flutschäden zu beklagen habe. Da jeder Steini sein Basiswissen schließlich in einer Grundschule erworben hat, war dies für uns keine Frage.

Beim telefonischen Kontakt mit der Grundschulleitung war diese hörbar angetan von unserem Engagement. Dass unsere T-Shirt-Aktion (je T-Shirt 5 Euro für Olbernhau) leider nicht – wie von der SV erhofft – auf große Resonanz gestoßen ist, liegt aus Sicht der SV-Lehrer zum größten Teil an der Tatsache, dass eine Katastrophe schon (fast) nicht mehr existiert, wenn sie nicht mehr auf Seite 1 der Zeitungen beziehungsweise im Fernsehen auftaucht. Die persönliche Betroffenheit und das Interesse verringern sich rapide: ein Umstand, den auch viele Erwachsene bei sich selbst beobachten können.

Trotz allem sind wir froh, dass die SV unter den Steinis engagierte T-Shirt-Träger für die Unterstützung der Goetheschule in Sachsen gewinnen konnte, so dass wir in der Lage sind, zirka 800 Euro als Spende zu überweisen.

Vielen Dank!

SV-Lehrer Kalle Graas, Torsten Kramer, Martin Loer

 

»Comenius«-Projekt am FSG

Wer oder was versteckt sich eigentlich hinter Comenius? So wird man seit einigen Tagen im Eingangsbereich unserer Schule auf einer großen Info-Tafel gefragt. Wissen Sie’s?

Nun, Herr Comenius war ein böhmischer Pädagoge, der im 17. Jahrhundert lebte und eine lebensnahe, anschauliche Bildung durch einen ganzheitlichen Ansatz forderte. Und mit dieser Zielsetzung hat das »Comenius«-Projekt eine Menge zu tun. Es geht um ein auf mehrere Jahre angelegtes Unternehmen, bei dem verschiedene Schulen Europas gemeinsam Themenstellungen bearbeiten und die Ergebnisse zum Beispiel via Internet oder durch gegenseitige Besuche austauschen. Die Comenius-Projekte werden finanziell gefördert, um die Zusammenarbeit und den Gedankenaustausch auf europäischer Ebene voranzutreiben.

In unserem konkreten Fall sieht das Projekt wie folgt aus: Je eine Schule aus England, aus Dänemark und aus Italien arbeitet mit uns zusammen, die Arbeitssprache für alle Beteiligten ist Englisch.

Das Projekt wird koordiniert von der Hope High School aus Salford; bereits im Januar hatten uns der Schulleiter, Alan Hewitt , und die Projektleiterin, Sharon Hughes, besucht, um über die Einzelheiten unserer Teilnahme zu sprechen.

Nun hat Ende Oktober/Anfang November ein weiteres Treffen hier in Lünen stattgefunden. Es waren der Schulleiter der dänischen Norrevangskol aus Slagelse, Tom Schultz, eine Kunstgeschichtslehrerin des Liceo Minghetti aus Bologna, Annamaria Zucconi, die »Engländer« und wir vertreten, um die Arbeitsgebiete für das erste Jahr festzulegen.

Wir, das ist eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern des FSG mit ganz unterschiedlichen Fächern und Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Jahrgangsstufen, die zum Beispiel am 2002.11.2002 ein gemeinsames römisches Mahl im Römermuseum in Oberaden fabrizierten. Neben dem Besuch und der Besichtigung unserer Schule fanden Treffen mit unseren Gästen statt, auf denen das Programm diskutiert und vervollständigt wurde.

Die ersten Ergebnisse sollen bis März 2003 vorliegen. Interessierte Schülerinnen und Schüler und gern auch Sie, liebe Eltern, können noch jederzeit zu den Arbeitsgruppen hinzustoßen. Sie werden dann zunächst unter dem Schwerpunkt »Migration« untersuchen, wann, warum und welche Menschen in der jüngeren Vergangenheit ihre Heimat aufgegeben haben, um sich in Lünen anzusiedeln. Dazu sollen bewährte Informationsquellen wie Lexikon und Internet zu Rate gezogen werden, aber es sollen auch ganz konkrete Erfahrungen aus dem Umfeld der Schülerinnen und Schüler und ihrer Familiengeschichten einfließen. Der Austausch soll dann neue Erkenntnisse über das Lebensgefühl von Immigranten in den verschiedenen europäischen Regionen hervorbringen.

Die weitere Planung sieht so aus, dass Ende Januar 2003 Schüler und Lehrer des FSG nach Bologna fahren werden, um die Partner dort kennen zu lernen und das bislang Erarbeitete zu vergleichen und auszutauschen. Für das Ende des nächsten Schuljahrs ist ein vierwöchiger Lehreraustausch mit der Hope High School vorgesehen.

Wir hoffen, dass Sie einen kleinen Einblick in das Projekt gewonnen haben und seine Zielsetzung unterstützen können.

Für die Arbeitsgruppe: Lutz Engel, Detlef Suckrau

 

Studienfahrt der Leistungskurse Englisch und Geschichte nach Malta

Malta: 5 Buchstaben, die eine lohnende historisch und anglistisch ausgerichtete Studienfahrt kennzeichnen:

  • M für: jede Menge an Kultur
  • A für: alle sprechen Englisch
  • L für: am liebsten fährt man mit dem Bus
  • T für: jeder Tag ein Erlebnis
  • A für: aber kein Badeurlaub! (außer im Hotelpool)

Oder auch: Malteser Attraktionen lieben teutonische Abimateure!

Vielleicht nehmen wir das Selbstversorgerhotel mit seinem recht bescheidenen Ambiente aus dieser Lobliste heraus, aber wenn man zum günstigsten Tarif reisen darf, kann man nichts Besonderes erwarten. Die meer- und zentrumsnahe Lage war jedoch optimal, besonders zur Gestaltung des Abendprogramms.

Im Detail:

  • Kultur: Eine siebentausendjährige Geschichte hinterlässt einfach unübersehbare Spuren, die jüngsten stammen aus der fast zweihundertjährigen britischen Kolonialzeit.
  • Sprache: Nicht nur Englisch, sondern auch Malti, die die diversen europäischen und orientalischen Einflüsse spiegelnde Landessprache, werden von den ca 380.000 Einwohnern gesprochen. Man fühlt sich aber eher wie in England nur das Klima überrascht ein wenig.
  • Verkehr: Nach Malta fliegen und die Insel mit dem Bus erfahren: eine Erfahrung fürs Leben und die Erkenntnis, dass Qualität im Autobau auch schon mal 60 Jahre bedeuten können – aber die Farbgebung ist ganz neu!
  • Programm: Sehr vielfältig abgearbeitet in Groß- und Kleingruppe, zum Beispiel Besichtigung der neuen Hauptstadt Valletta und der alten Hauptstadt Medina. Es war fast alles gratis, da jeder über ein Gutscheinheft im Wert von 125 Euro verfügte!
  • Baden: Man kann natürlich auch auf Malta baden, aber die Strände sind selten und klein und erst nach langer Anreise erreichbar.

Die Bewältigung dieser überwältigenden Eindrücke hat zu folgenden Ergebnissen geführt:

  • 2 Videoclips zur Geschichte und Kultur Maltas
  • 1 Videofilm eher privaten Charakters von zirka 45 min. Länge
  • 1 Reader in englischer Sprache, der ausgewählte Aspekte Maltas beleuchtet
  • 1 Reader in deutscher Sprache, der den Schwerpunkt auf Maltas Geschichte legt
  • 1 Bildbericht auf der Schulhomepage

Begleitet wurden die 34 Schülerinnen und Schüler von:

Helmut Klug, Detlef Suckrau, Kirsten Thomale

 

Swingin’ Stone – Steinis im Swing-Fieber

Wie im vergangenen Jahr fand auch diesmal wieder das Herbstkonzert in der gefüllten Aula statt. Am Abend des 10. Oktober 2002 zeigten kleine und große Steinis wieder ihr musikalisches Können. Vor allem die Schüler der Jahrgangsstufen 5­7 begeisterten durch ihre Auftritte, auch wenn viele von ihnen erst vor kurzem angefangen haben zu musizieren.

Schon zu Beginn der Veranstaltung heizten die Instrumental-AG und die Chor-AG das Publikum mit Swing-Klassikern, wie »Somethin’ stupid« von Frank Sinatra und »Candy Man« von Sammy Davis jr. ein.

Doch das Herbstkonzert hatte zahlreiche Facetten, was vor allem die Klasse 6b mit einer Rezitation des altbekannten Gedichts »Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland« und Nurdan Özgün mit ihrer heißen Bauchtanz-Performance »Turkish Delight« zeigten.

Die Instrumental-, Blechbläser- und Streicher-AGs sorgten für traditionellen wie auch modernen Hörgenuss. Die Klassen 7c und 7e präsentierten zwei komödiantische Schattenspiele zu den Liedern »Das Lama« und »Sardinen« und erfreuten dadurch das Publikum. Des Weiteren traten Oberstufenschüler mit einer gelungenen Performance namens »Ristorante ritmico« auf. Die Chor-AG der Klassen 5­8 sang moderne Lieder, wie »My heart beats like a drum« von ATC und »Deutschland« von den Prinzen. Für sehr gute Stimmung sorgte der Schüler-Eltern-Lehrer-Chor mit altbekannten Stücken.

Das Konzert wurde durch die Schülerinnen Rockband mit Liedern von Liquido und Meredith Brooks abgerundet.

Alle Künstler boten sehr gelungene Auftritte. Das begeisterte Publikum fand großen Gefallen an dem Herbstkonzert und wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Konzert der Steinis.

Till Dietrich und Claudia Wadulla, Jahrgangsstufe 13

 

Besuch aus Sankt Petersburg

Das Kollegium des Stein-Gymnasiums lud 5 Kolleginnen der Goethe-Schule in Sankt Petersburg zu einem Austausch nach Lünen ein.

Vom 3. bis 10.11. 2002 waren fünf Kolleginnen unserer Partnerschule aus Sankt Petersburg bei uns zu Gast. Da in diesem Jahr leider kein Schüleraustausch zu Stande kam, entschlossen wir uns, stattdessen die Kolleginnen zu uns einzuladen, die seit 1990 unseren ungewöhnlichen Austausch betreut und begleitet haben und denen unsere Schüler unvergessliche und bildungsreiche Aufenthalte in Sankt Petersburg in politisch interessanten Zeiten verdanken.

Da es für die Petersburger unmöglich ist, einen Flug nach Lünen aus eigener Tasche zu bezahlen, spendeten die Kolleginnen und Kollegen des Stein die gesamten Kosten. Dieses ist wirklich einmalig, und viele bei uns können vielleicht gar nicht richtig ermessen, welch großes Geschenk sie den Deutschlehrerinnen der Goethe-Schule damit gemacht haben.

Die Kolleginnen, die fließend Deutsch sprechen, waren bei Herrn Korn, Frau und Herrn Haverkamp, Frau Funhoff, Frau Pleitner und bei mir untergebracht.

Morgens begleiteten unsere Gäste uns in die Schule, nahmen am Fachunterricht der Kollegen teil. Besonders willkommen war natürlich ihre Teilnahme und Hilfe im Russischunterricht, in dem unsere Schülerinnen und Schüler ihre sprachlichen Kenntnisse einmal authentisch erproben konnten. Die Kolleginnen ihrerseits konnten viele Fragen zu unserem geplanten Austausch 2003 beantworten sowie zu aktuellen politischen Ereignissen in Moskau Stellung nehmen. Hier gab es auch sehr ernste Diskussionen.

Das Nachmittagsprogramm erforderte von uns allen, die wir als Gastgeber fungierten, planerische Höchstleistungen, mussten wir alle doch schulische Verpflichtungen und ein umfangreiches Besichtigungsprogramm mit unseren Gästen bewältigen. Ein Besuch der Rose Ausländer Ausstellung in der VHS, die Besichtigung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund, ein umfangreicher Stadtbummel dort inclusive Florianturm und Westfalenpark, der Besuch des Picasso Museums in Münster, eine Führung durch die Burg Hülshoff auf den Spuren der Dichterin Annette von Droste Hülshoff, die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung für die Opfer der Pogromnacht im November 1938 und ein Konzert des Vocalensembles Da Capo im Schlosstheater in Cappenberg waren wesentliche Eckpfeiler des umfangreichen Programms. Neben zusätzlichen landeskundlichen Exkursionen gab es natürlich auch einige kulinarische Höhepunkte, zu denen sich weitere interessierte Kolleginnen und Kollegen gesellten.

Für uns alle war dieser Aufenthalt ein intensives und unvergessliches Erlebnis, das uns auch immer wieder zum Nachdenken über unsere eigene Position und unseren schulischen Alltag in Lünen anregte und manchen Frust und Ärger über einige Erscheinungen unserer bundesrepublikanischen Realität in ein anderes Licht rückte.

Allen Kolleginnen und Kollegen, die durch ihre Spende diesen Austausch.ermöglicht haben und eine Woche laute Hektik im Lehrerzimmer ertragen haben, sei nochmals herzlich gedankt.

Desgleichen danke ich allen meinen Mitgastgebern und ihren Familien für ihre Gastfreundschaft und ihren unermüdlichen Einsatz in dieser Woche.

Hanna Scholle

 

Zerstörungen und Feiern auf dem Schulhof

»Die Leute müssen das hier mal mitkriegen!«

An dieser Stelle soll einmal eine Stimme Gehör finden, die Schüler, Lehrer und Eltern in aller Regel nur sehr selten hören, die unseres Hausmeisters, Herrn Czubak. Solange er nicht bemerkt wird, ist die Welt in Ordnung ­ zumindest für uns, denn dann gelingt es ihm, das Stein »am Laufen« zu halten. Was hinter den pädagogischen Kulissen am FSG vor sich geht, erfahren wir allzu oft gar nicht, eben weil Herr Czubak die größten Probleme bereits gelöst hat, bevor sie für den Schulbetrieb störend werden. Und das ist gut so! Leider bemerken wir deshalb aber auch viele Missstände nicht, die in ihrer fortschreitenden Intensität geeignet sind, den Schulfrieden nachhaltig zu stören. Auf drei solcher Missstände soll hier im Namen und Auftrag unseres Hausmeisters von der SV aufmerksam gemacht werden.

»Ehrlich, is’ manchmal wie in der Kneipe hier!«

Freitag: Schulschluss, nur raus aus der Schule, Wochenende. Das Stein ist vergessen, Gebäude und Schulhof sind leer, mindestens bis Montag. ­ Aber das stimmt nicht. Gerade der Schulhof liegt nicht so verlassen da, wie manch einer glaubt. Je dunkler es wird, desto größer ist das Interesse, das den Gebäuden und dem Schulhof, besonders dem hinteren Teil am Sportplatz, entgegengebracht wird. Und spätestens dann, wenn es dunkel geworden ist, ertönen wieder laute Gespräche, lautes Lachen und allerlei weitere laute Geräusche vom Schulhof in die Nachbarschaft. Gerade das Oktogon und die Treppe des Eingangsbereichs, aber auch die Tischtennisplatten und die Fahrradständer sind beliebte Treffpunkte Jugendlicher geworden, wo man einfach mal abhängen, feiern und Spaß haben kann. Prima, könnte manch einer jetzt denken, dass Schüler in ihrer Freizeit zur Schule zurückkehren, weil sie sich dort so wohl fühlen. Leider ist das ein Trugschluss. Die Teilnehmer der nächtlichen Festivitäten sind keine Steinis, leider dafür aber Schweinis. Die Reste des ausgelassenen Treibens: zirka 30­40 Flaschen und Dosen aller bekannten Bier- und Spirituosenhersteller; und das jedes normale Wochenende! An besonderen Tagen, wie zum Beispiel Halloween, wird leicht die dreifache Menge erreicht. Dazu kommt eine reichhaltige Garnierung mit Kaugummi, Zigarettenkippen und -schachteln, Scherben, Speiseresten und weiteren unappetitlichen Dingen, die offensichtlich zu solcher Art von Feiern dazugehören. Längst hat Herr Czubak aufgehört, diese Spuren mit der Hand zu beseitigen. Seit einiger Zeit benutzt er dazu eine Schubkarre. Es ist absehbar, wann er, trotz Schubkarre, mehrmals gehen muss, um die Schule für die Schüler jeden Montag aufs Neue sauber zu bekommen.

»Hier kommt man mit Reparieren nicht mehr hinterher!«

Sind die ausschweifenden Feiern auch ärgerlich zu nennen, sind sie nicht einmal das Hauptproblem. Leider begnügen sich einige nächtliche Besucher des FSG nicht mit Feiern. Diese Form von Vergnügen scheint ihnen eindeutig zu harmlos zu sein. Mehr »Fun« und »Action« muss her. Und sie finden, was sie suchen. Herr Czubak findet dann am nächsten Morgen das, was jene zuvor schon gefunden hatten ­ nur leider in einem anderen Zustand: Sitzbänke sind über Nacht zu Sperrmüllhaufen mutiert, Bepflanzungen in der Dunkelheit systematisch gerodet und Scheiben in Scherbenhaufen verwandelt worden. Aber das ist nicht alles. Auch Abfallkörbe, Briefkästen, Türen, der Kanukeller, Streugutbehälter, Laubkisten, schlicht alles, was verfügbar ist, bis hin zu den Lampen, wird einer gewaltsamen Form- und Funktionsänderung unterzogen. Die Herstellung des ursprünglichen, für die Schülerinnen und Schüler vorteilhafteren Zustands, ist dann, wenn überhaupt noch möglich, sehr kostenintensiv. Aktuelle Beispiele für die nächtliche Zerstörungswut gibt es mehr als genug: Elf(!) Scheiben, die an einem Wochenende zerstört wurden, zwei Tischbänke, die regelrecht vernichtet wurden, das Oktogon (Preis zirka 6000 Euro), das aussieht, als hätte dort eine Schlacht stattgefunden ...

»Wenn ich alles aufgeschrieben hätte, hätte ich jetzt ein ganzes Buch!«

Eine besondere Form der Zerstörung ist dabei noch gar nicht genannt. Da das nächtliche Treiben ja auf einem Schulgelände stattfindet, wird natürlich auch geschrieben und gemalt, wie es in Schulen üblich ist. Leider hat sich die Erfindung von Papier und Bleistift noch nicht überall herumgesprochen, wohl aber die der Sprühdose. Und da Wände offensichtlich schwerer zu zerstören sind, als Bänke, benutzt man sie halt als Publikationsfläche für »Botschaften«. Herr Czubak entfernt dann wöchentlich die Schmierereien, möglichst bevor sie die Schulgemeinschaft sieht.

»Schilder helfen nicht!«

Die Maßnahmen, die bisher ergriffen wurden, um den Vandalismus zu stoppen, gehen Herrn Czubak nicht weit genug. Schilder, die das Betreten des Schulhofes ab 18.00 Uhr verbieten, sind nutzlos. Auch eine ein- oder zweimalig vorbeischauende Polizeistreife brachte keine Besserung – und über Anzeigen gegen Unbekannt möchte unser Hausmeister schon gar nicht mehr sprechen.

Was bleibt, ist eine zunehmend demolierte Schule, ein ratloser Hausmeister, eine hilflose Polizei, die (bisher) löbliche Bereitschaft aller zuständigen Stellen, die Schäden zu bezahlen, der Vorschlag eines videoüberwachten Schulhofs, die Planung eines hohen Zauns, dessen Nutzen noch diskutiert wird, und vor allem ein bedrohtes Lernumfeld.

Die SV, mit deren Unterstützung dieser Artikel entstanden ist, kann nur Herrn Czubak zustimmen:

»Es muss was geschehen, sonst is’ irgendwann die ganze Schule weg!«

Georg Czubak, SV und Torsten Kramer

Aktueller Nachtrag: In den frühen Morgenstunden des 19.11.2002 wurde ins FSG eingebrochen, es wurden sechs Scheiben zerstört und ein Computer entwendet.

 

Die AG Landschaft am Stein

... oder was gibt es am Stein noch, außer Unterricht? Nun, einige mögen fragen, ob es da noch mehr gibt oder ob es überhaupt noch mehr geben sollte. Die Aktiven der unzähligen AGs würden das wohl nur mit einem vehementen »ja« beantworten, sowohl was die Frage nach der Existenz als auch was die Frage nach dem Nutzen dieser Projekt- und Arbeitsgruppen angeht.

Doch als erstes sollte ich wohl sagen, warum ich denn nun diesen Artikel überhaupt verfasse und warum er hier im Elternbrief veröffentlicht wird.

Nun, die neuen Fünfer sind an der Schule und haben sich eingelebt. Da bleibt nun auch mal Zeit, um sich zu erkundigen, ob ich vielleicht eines meiner Hobbys an meinem »Schaffensort Schule« ausüben kann.

Ein weiterer Punkt ist, dass an dieser Stelle einfach noch mal gezeigt werden soll, was die AG-Landschaft am Stein für das Schulleben am Stein bedeutet. Egal ob es um den Verkauf von Getränken, Waffeln und Brötchen während des Elternsprechtages durch die Friedens-AG oder um eine andere Aktion geht, es geht halt doch immer um ein wenig mehr. So wird der Erlös des erwähnten Verkaufs an das Friedensdorf in Oberhausen gespendet. Was ist beispielsweise mit den musikalischen AGen? Die musikalischen Talente der Kinder werden hier gefördert. Und nicht in allen AGen dieses Bereichs braucht man fachliche Kenntnisse. Diese kann man sich in diesen Fällen auch noch in den Stunden aneignen und im Musikunterricht einbringen. Außerdem bringen unsere musikalischen Werkstätten mehrmals im Jahr Besucher aus der Schulgemeinschaft sowie von außerhalb dazu, am frühen Abend in die Aula des Stein zu kommen und sich eines der sehr beliebten Stein-Konzerte anzuhören.

Die Künstler waren schon im Sprachenjahr im Bereich der Deko stark vertreten. Der Sinn für das Praktische ist hier wohl besonders stark vertreten, so erlernen die Kinder beispielsweise den Umgang mit Nähmaschinen und ähnlichem.

Vom Sprachenjahr ist der Sprung zu den sprachlichen AGen, Spanisch und Polnisch, nicht weit. Denn man kann nie zu viele Sprachen lernen ...

Die Sportler, beispielsweise die Handballerinnen und die Handballer, genauso wie die Fußballerinnen vertreten in diversen Wettkämpfen schon seit längerem unsere Schule und setzten das Erlernte erfolgreich um. Die Handball-AG bietet darüber hinaus auch noch die Ausbildung zum AG-Übungsleiter an.

Es gibt noch viele weitere AGen am Stein, die sich in keine der hier erwähnten Gruppen einordnen lassen. So trifft sich die AG gegen Rechts jede Woche und erarbeitet nicht nur Themen zum Thema Rechtsradikalismus, sondern auch zum Thema Gewalt generell. Die Streitschlichter-AG versucht ebenfalls, der Gewalt entgegen zu wirken und Konflikte zwischen Schülern in Diskussionen zu lösen.

Ein anderer Aspekt, der auf jeden Fall an dieser Stelle noch erwähnt werden sollte ist, dass AGen keineswegs nur schulinterne Veranstaltungen sind. Die Kooperation mit anderen Schulen findet regelmäßig statt. Das Paradebeispiel hierfür bildet wohl die Kanu-AG, die regelmäßig zusammen mit der Geschwister-Scholl-Gesamtschule »paddeln« geht.

Unvergessen sind auch die Lesungen der Philosophie-IG, in denen Philo-begeisterte Schüler und Schülerinnen Platon und Nietzsche vortrugen.

Zu guter letzt sei hier noch Einstein erwähnt. Diese Werkstatt bietet die Plattform für viele Projekte am Stein. Auch Comenius, ein Sprachenprojekt, bei welchem an mehreren Schulen Europas Projekte erstellt und gegenseitig vorgestellt werden, findet hier seinen Platz.

Allen, die sich hier nicht erwähnt fühlen, sei gesagt, dass sie zwar nicht namentlich hier erscheinen, aber hier ebenso angesprochen sind.

Allen Beteiligten sei gedankt, denn Schule ist mehr als »nur« Unterricht. Durch ihr Engagement machen diese Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler etwas, das der Schule einen Charakter verleiht, der mehr beinhaltet als das Wort »Bildungsstätte«.

Also, in diesem Sinne, »Neulinge« sind herzlich willkommen (auf etwaige Altersbeschränkungen oder Beschränkungen zur Gruppengröße achten!!!).

Sarah Gemicioglu, Jahrgangsstufe 13

 

Toskana-Fahrt des LK Deutsch (20.-27. 9. 2002)

Nach den anfänglichen Schwierigkeiten, einen Lehrer für unsere LK-Fahrt zu finden, haben sich Frau Elsinghorst und Herr Berg bereit erklärt, unseren Kurs in die Toskana/Montecatini Terme zu begleiten.

Am Freitag, dem 20.09.2002 ging es gemeinsam mit dem Erdkunde-LK und dem Mathe-LK um 18.00 Uhr von dem Theaterparkplatz los, in Richtung Sonne! Nach langen 17 Stunden kamen wir am Samstagmorgen endlich in Montecatini Terme an. Wir wurden auf die Hotels und die Zimmer verteilt. Der restliche Tag konnte frei gestaltet werden. Jeden Abend traf sich der Deutsch-LK im Foyer des Hotels um sich die von den Schülern vorbereiteten Referate für den Ausflug des nächsten Tages anzuhören.

Am nächsten Tag (Sonntag) stand Florenz, die Hauptstadt der Toskana, auf dem Plan. Doch etwas sollte uns trüben ­ der strömende Regen. Trotz des schlechten Wetters wurde uns eine informative Stadtführung geboten. Selbst die Straßenhändler profitierten von uns: Regenschirme für 5 ¤ waren der Renner!

Auch am nächsten Tag (Montag) änderte sich das Wetter kaum. Bei einem kurzen Aufenthalt in La Spezia erfuhren wir, dass die geplante Bootsfahrt nach Cinque Terre auf Grund des hohen Wellengangs, im wahrsten Sinne des Wortes, ins Wasser fiel. Kurzer Hand wurde beschlossen, dass wir den restlichen Tag in Portovenere verbringen würden.

Die erste Station, am ersten sonnigen Tag unserer Fahrt (Dienstag), war Siena. Dank Astrid Leinkenjost und Julia Neuhaus bekamen wir eine detaillierte Stadtführung geboten. Am gleichen Nachmittag fuhren wir durch die »wild-romantische« Toskana nach San Gimignano. Dort führten uns René Nizak und Stefan Mendel durch das »Manhattan der Toskana«, das wegen der vielen Geschlechtertürme so genannt wird und wo es das beste Eis der Welt gibt. Auf der Rückfahrt enttäuschte uns die Klimaanlage und in Folge dessen wurde uns eine kostenlose Bussauna spendiert!

Am Mittwoch, dem 5. Tag unserer Fahrt, konnten wir uns zwischen Pisa – Strand – Lucca oder Wandern in den Cinque Terre entscheiden. Die erste Tour führte uns nach Pisa, wo wir gleich zu Beginn Sebastian Schwenken im Hotel vergessen haben. Doch unsere Busfahrer drehte sofort eine extra Runde und wir holten ihn ab. In Pisa angekommen, wurde uns von Herrn Stemmerich die physikalischen Fallgesetze und das kopernikanische Sonnensystem nahe gebracht. Hauptattraktion war der schiefe Turm. Anschließend verschlug es uns an den Strand. Nach einem kurzen Sonnenbad ging es dann weiter nach Lucca. Dort führten uns Katrin Stobbe und Rebecca Ott durch die verwinkelten Gassen. Ein Teil der Gruppe hatte es sich noch zur Aufgabe gemacht das Merkmal von Lucca, den Geschlechterturm, zu besichtigen, von dem man eine sehr gute Aussicht über die Stadt hatte. Die andere Gruppe, die sich für die zweite Tour entschied, wanderte durch die Cinque Terre. In einem der fünf Dörfer angekommen, erlaubte ihnen das Wetter, nach einer anstrengenden und schweißtreibenden Wanderung, ein erfrischendes Bad in einer Bucht zu nehmen.

Am Donnerstag war der Tag der Abfahrt gekommen. Nach einem vierstündigen Zwischenstopp am Comer See ging es dann wirklich nach Hause. Somit neigte sich unsere Studienfahrt dem Ende zu.

Einen großen Dank an unseren Busfahrer und vor allem an unserer Begleiter Frau Elsinghorst und Herr Berg, die sich vor Ort um alles hervorragend gekümmert haben und ohne die diese Studienfahrt erst gar nicht möglich gewesen wäre!

Saskia Walnsch, Eva Parzych, Christin Vogt, Julia Göke und Linda Elsner (Jahrgangsstufe13)

 

Toskana-Fahrt oder: Eingefahrene Wege sind langweilig

Alles verstaut, Abschied genommen, auf den Weg gemacht. Zwei Leistungskurse des Faches Erziehungswissenschaft unterwegs zur Wiege europäischer Kultur.

Die erste Stadterkundung führten wir in San Gimignano durch – so etwas wie ein »lebendes Fossil« aus dem Mittelalter oder besser: eine zeitgenössische Raststätte für Pilger auf dem Weg nach Rom. Während der Fahrt konnten wir die toskanische Landschaft mit ihren sanften Hügeln, auf denen hauptsächlich Wein und Oliven angebaut werden, auf uns wirken lassen. Dennoch ließ uns nicht kalt was währenddessen in Deutschland passierte, denn wir nutzen die Rückfahrt dazu das Ergebnis der Bundestagswahl zu tippen. Mit einem großen Becher Eis wurde eine landestypische Leckerei als Preis ausgesetzt. Ein Weltempfänger versorgte uns am Abend jeweils mit den aktuellen Hochrechnungen.

Am nächsten Tag versuchten wir es mit einer größeren Stadt und fanden Siena. Da wir die Toskana so richtig erkunden wollten, nutzten wir die erstbeste Gelegenheit, die sich bot. Auf dem Rückweg von Siena gerieten wir in einen Verkehrsstau. Sofort setzten wir alles daran, zu drehen um »über die Dörfer« schneller zu unseren Häusern zurückzukommen. Weil es uns nicht reichte, mit dem Bus an einer Serpentine fast stecken geblieben zu sein, haben wir uns ein paar Windungen später dann doch festmanövriert. Es blieb nur eine Lösung: rückwärts fahren. Doch unser Busfahrer war ein Meister seines Faches.

Auch Pisa und Lucca konnten sich unserer Neugier nicht verschließen, wenn man einmal von Botanischen Gärten absieht. In den toskanischen Städten lernten wir auch eine neue Variante von »Kultur-Sponsoring« kennen. Sie besteht darin, mit horrenden Einreisesteuern, Parkgebühren und Eintrittspreisen Kulturreisende bei Laune zu halten.

Schließlich wollten wir auch wissen, wie es italienischen Jugendlichen und ihren Lehrerinnen und Lehrern im Schulalltag ergeht. Dazu hatten wir in Poggibonsi Gelegenheit. Deutsch, Italienisch und Englisch waren die bevorzugten Sprachen beim Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern. Via E-Mail betreiben einige Schülerinnen den Austausch auch weiterhin.

Hautnah konnten wir die Weinlese und erste Verarbeitung der Trauben miterleben und in der lokalen Weingenossenschaft »Cantina Sociale Colli Fiorentini« Mitbringsel in Form von Wein und Olivenöl erstehen. Bei einem rustikalen Pizza-Abend auf einem Bauernhof konnten wir unsere Studien von Land und Leuten weiter vertiefen. Unsere Erkenntnis: Eigener Herd ist Goldes wert. Darüber hinaus war uns bereits bei der Planung der Fahrt klar, dass das »Herdfeuer« schon immer auch der soziale Mittelpunkt war, sodass wir unsere Häuser mit Selbstversorgung gebucht hatten.

Letztes Studienobjekt war Florenz. Auch hier trafen wir wieder auf das schon bekannte »Kultur-Sponsoring«. So nutzten wir auch diese Gelegenheit für weitere Studien und testeten die Mobilität mit der italienischen Eisenbahn. Bei gleichem Preis und Sitzkomfort, einer schnelleren Beförderung und einer Endstation mitten im Zentrum (im Vergleich zum Bus) – der Test fiel positiv aus. Da konnte uns auch der Preis für die Besteigung der berühmten Dom-Kuppel wegen des ... Sie wissen schon ... nicht mehr schocken. Aber das Gemälde »Das jüngste Gericht« in der Kuppel und der Blick von oben auf das »Gesamtkunstwerk Florenz« waren es einfach wert.

Peter Gehrmann, Werner Janßen und Monika Pesch

Stand: 28.11.2002
Artur Weinhold

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