Elternbrief des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums von Mittwoch, dem 28. Juli 2003

Redaktion: Peter Gehrmann

 

Abschied

Der letzte Schultag naht und wir alle freuen uns auf die unterrichtsfreie Zeit, die wir zum Ausruhen und Auftanken nutzen werden. Einige fahren in Urlaub, andere erholen sich zu Hause. Das Schuljahr war lang und und arbeitsreich und wir alle haben diese Erholung verdient. Schließlich wollen wir alle nach den Ferien mit frischen Kräften unsere Arbeit am und für das FSG fortsetzen.

Alle? Nein, nicht alle! Für Frau Kraemer und Herrn Döinghaus wird dieser letzte Schultag wirklich der letzte Schultag sein. Beide werden uns zum Schuljahresende verlassen, weil sie in den verdienten Ruhestand gehen. Nach einem langen Schulleben dürfen sie sich auf eine Zeit der Erholung freuen, nicht um neue Kräfte für die Fortsetzung der Arbeit nach den Ferien zu tanken, sondern um all die Dinge zu tun, die sie sich für ihre Zeit ohne Schule schon vorgenommen haben.

Uns anderen fällt es allerdings schwer sich vorzustellen, dass diese beiden ohne Schule werden auskommen können. Zu sehr haben sie sich für diese Schule eingesetzt, in ihrer Arbeit gelebt. Frau Kraemer als streitbare und stets diskussionsbereite Kritikerin so mancher Neuerungen, die in den letzten Jahren unser Schulsystem erreichten, und Herr Döinghaus geradezu als Synonym für die gymnasiale Oberstufe am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Seit 28 Jahren, seit Einführung der »differenzierten Oberstufe«, ist Herr Döinghaus verantwortlich für diesen Arbeitsbereich. Er hat entscheidend das Erscheinungsbild unserer Oberstufe und damit unserer Schule geprägt.

Es ist schon eine kleine Tradition am FSG, dass wir am letzten Dienstag des Schuljahres mit den beiden ihren letzten Diensttag feiern. Und es ist auch eine kleine Tradition, dass Kolleginnen und Kollegen, die mit ihnen während der vielen Jahre besonders verbunden waren, sie als Paten in ihren Ruhestand führen. Lesen Sie in diesem Elternbrief, was Frau Haverkamp und Herr Müller über Frau Kraemer und Herrn Döinghaus gesagt haben.

Im Namen aller Kolleginnen und Kollegen, der Eltern und der vielen Schülerinnen und Schüler, die sie betreut, unterrichtet und geformt haben, bedanke ich mich bei Frau Kraemer und Herrn Döinghaus für das, was sie für das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium geleistet haben.

 

»Gott gebe Glück mit Frieden«

Dieser Wahlspruch des Erbauers von Schloss Glücksburg war auch das Motto unseres diesjährigen Schullandheimaufenthaltes. Als am Ankunftstag im Schwennauhof die Regenfront mit Sturm und Gewitter abgezogen war, konnten wir nach dem Abendessen schon einmal die Joggingstrecke in Augenschein nehmen und den Blick über die Flensburger Förde schweifen lassen.

So eingestimmt gingen wir am folgenden Tag auf die legendäre Holnis-Wanderung. Immer am Ufer entlang, einmal um die nördlichste Landzunge Deutschlands. Vorbei an Wasservögeln, schottischen Hochlandrindern, die im Naturschutzgebiet die Pflanzen abweiden, dem Kliff, Seemannsgräbern, dem Theodor Storm-Haus und dem FKK-Strand. Nach soviel Natur und Kultur mussten es wieder Geschäfte sein, sodass wir auf dem Rückweg noch einen Kurzeinkauf in Glücksburg hatten.

Da das Wetter (noch) keine wirkliche Gelegenheit zu Wasserkontakt zuließ, wollten wir wenigstens mit den Füßen (bis zu den Knien) in die Ostsee beziehungsweise ins Watt. Um jedoch nicht unvorbereitet ins Watt zu gehen, fuhren wir vorher nach Tönning an die Nordseeküste ins Multimar Wattforum. Es ist das zentrale Informationszentrum für den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Eine interaktive Erlebnisausstellung, in der in diversen Aquarien typische

Nordseebewohner in Nachbildungen ihrer angestammten Lebensräume beobachtet werden können.

Nach einem Zwischenstopp in Husum ging es ins Watt. Während der Wattwanderung war es leider noch sch...kalt und ziemlich windig, aber nach einem Häppchen Meersalat (für Freiwillige auch mit Wattwurm) fühlten wir uns schon besser. Außerdem macht Schlick ja auch schöne Beine.

Eine schier unstillbare Neugier trieb einen Teil unserer Gruppe am Abend noch ins Planetarium. Dort wurde uns, nach einer Einführung in die grundsätzliche Orientierung am Sternenhimmel, unter anderem das sogenannte »Sommer-Dreieck« nahegebracht – eine Konstellation der Sternbilder »Leier«, »Adler« und »Schwan«. Entsprechend unserem Motto konnten wir, nachdem am folgenden Abend auch die zweite Gruppe im Planetarium war, unsere Kenntnisse sofort am Glücksburger Sternenhimmel anwenden.

Flensburg brachte interaktionsmäßig überraschende Erfahrungen. Nach dem Motto: »Alles anfassen – ihr seid in der Phänomenta!« ging es darum, Erscheinungen aus Natur und Technik durch Versuche selbst auszuprobieren.

Nachdem auf diese Weise alle Sinne entsprechend angeregt waren, ging es an die Erkundung der Stadt Flensburg – natürlich interaktiv. In Gruppen haben die Schüler zu bekannten und berühmten Objekten und Personen Fragen zu deren Erkundung ausgearbeitet, die dann von nachfolgenden Gruppen benutzt werden können. Steinis für Steinis eben. Anschließend wollten die meisten in diesem Stil weiter machen und gingen gleich noch ein zweites Mal in die Phänomenta. Eine gute Entscheidung, wie diejenigen erfahren mussten, die ins Schifffahrtsmuseum gegangen waren. Dort hieß es: »Hände auf den Rücken – wir sind im Museum!« – »Entschuldigung, wir kommen gerade aus der Phänomenta.« ­ »Ja, damit haben wir immer schwer zu kämpfen!« Nach soviel Aktivität gab’s schließlich ein wenig Entspannung, indem wir den Rückweg nach Glücksburg mit dem Schiff zurücklegten.

Aber was wäre eine Glücksburg-Fahrt ohne sportliche Ereignisse, die während der nächsten Tage im Vordergrund standen. Turniere in verschiedenen Sportarten wurden durchgeführt: Fußball Jungen und Mädchen, Volleyball, Handball, Schach, Kicker, Tischtennis und – dank des unermüdlichen Einsatzes von Karl-Heinz Graas ­ Kanu fahren.

Selbst erste, wenn auch vorläufige, Ansätze zur Berufsfindung ergaben sich. Bei der Besichtigung von Schloss Glücksburg wurde in den Führungen auf die hohe Kinderzahl der früheren Fürsten hingewiesen. Spontane Reaktion eines unserer Jungen: »Ich glaube, ich werde auch mal König.«

Zum Schluss ein Dankeschön an den »medizinischen Direktor« der diesjährigen Glücksburg-Fahrt, Jürgen Korn, der seine letzte Dienstfahrt an die Förde gemacht hat.

Für die Lehrergruppe
Peter Gehrmann

Streitschlichtung

Zum dritten Mal wurden Streitschlichterinnen und Streitschlichter ausgebildet. 17 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 haben sich im 2. Halbjahr im Schlichten (und Streiten) geübt. Neben dem Ablauf der Schlichtungsgespräche lernten sie unter anderem auf Körpersprache zu achten und sinnvoll einzusetzen, aktives Zuhören, Gefühle anderer wahrzunehmen und auszudrücken.

Im nächsten Schuljahr warten die Schlichterinnen und Schlichter in den großen Pausen auf Streithähne, denen sie helfen wollen, ihren Konflikt selbst zu lösen.

Unser herzlicher Dank gilt den Eltern, die jeden Freitagnachmittag zwei Stunden auf ihre Kinder warten mussten und sie oft noch mit Kuchen, Gebäck und Getränken für alle versehen haben.

Martina Lauer, Monika Pesch

Theater am »Stein«

Der Literaturkurs der Klasse 12 hat ein Theaterstück über das 17. Jahrhundert, die Barockzeit, aufgeführt. Die Klasse 5d hat bei diesem Theaterstück mitgespielt. Im Textil-Unterricht haben wir uns mit unseren Kostümen beschäftigt. Manche aus unserer Klasse haben einen Bettler gespielt. Sie mussten sich einen Sack zurecht schneiden. Als in der Aula alles aufgebaut war und unsere Kostüme fertig waren, wurde das Theaterstück vorgespielt. Die Zuschauer konnten sich am Eingang einen Sack oder ein Kissen kaufen, worauf sie dann sitzen konnten, denn in der Aula waren keine Stühle mehr. Als erstes waren wir, die 5d, an der Reihe. Wir mussten ein Bild ersteigern und das Gerücht verbreiten, dass der Kurfürst Georg gestorben ist. Dann mussten wir wieder von der Bühne aus ganz langsam hinter eine aus Stühlen aufgebaute Wand marschieren.

Jetzt waren die aus der zwölften Klasse an der Reihe.

Die erste Szene spielte auf einem Marktplatz. Drei Frauen trafen sich vor einem Marktstand. Eine davon war Frau Müller. Sie war sehr eingebildet und nannte sich selbst eine ehrliche Frau. Das war sie aber nicht. Frau Müller hatte zwei Töchter, die ebenfalls sehr eingebildet waren.

Die Frauen unterhielten sich über den Tod Georgs und wie er gestorben war.

Fürst Georg hatte eine Mätresse, die an Blattern erkrankt war. Auf dem Sterbebett hat Georg sie noch mal geküsst und sich dabei selbst mit der Krankheit angesteckt. Der Kuss war sein Schicksal.

Die nächste Szene spielte in einer Küche. Die zwei Köchinnen von Frau Müller unterhielten sich auch über Georgs Tod.

Während des Gesprächs tauchte plötzlich Frau Müllers verschollener Sohn auf, der aber von der Köchin nicht erkannt wurde, weil er wie ein betrunkener Bettler aussah.

In einer anderen Szene waren es die Studenten, die sich in einem Wirtshaus über den Tod des Kurfürsten unterhielten.

Am Schluss wurde das Stück noch einmal von vier Schülern aus dem Literaturkurs vorgelesen.

Das Theaterstück war sehr gut.

Besonders lustig waren die kleinen Pannen und Missgeschicke, die während der Aufführung passierten.

Alina Dorroch, Klasse 5d

Sommerferien-Lesetipps in FSG-Schul-Website

Jetzt sind sie da, die Sommerferien.

Was soll man dann bloß lesen? Erschlagen von der unüberschaubaren Fülle an Neuerscheinungen könnte man einen Tipp ganz gut gebrauchen. Doch auf wessen Urteil kann man etwas geben? Elke Heidenreich? Denis Scheck? Harald Schmidt?

Nicht verzagen – den vertrauenswürdigen Lesetipp gibt es! Und zwar hier: ausgesprochen von Menschen aus dem Umfeld der Schule, also Eltern, Schülern und Lehrern, die man persönlich kennt und notfalls befragen kann und deren Empfehlung deshalb vielleicht auch glaubwürdiger ist als die entfernter Medien-Promis.

Wer selbst einen Lesetipp geben will, der benutzt das Formular, das man auf der »Lektüretipp«-Seite der Schul-Website herunterladen, ausdrucken und uns per Post zuschicken, aber auch zumailen kann.

Artur Weinhold

Eine interessante Erfahrung: Das Russicum

Wie wir alle wissen, wird an unserer Schule auch das Fach Russisch unterrichtet. Obwohl das Interesse an Fremdsprachen beziehungsweise an Russisch nicht sehr groß ist, gibt es jeweils einen Russischkurs in den Jahrgängen 9, 10 und 11. Im Juni bekamen wir (der Russischkurs der Jahrgangsstufe 10) die Möglichkeit, außerhalb der Schule unser Russisch zu erweitern. Drei Tage lang besuchten wir das Landesspracheninstitut (LSI) Bochum. Dort belegten wir einen Intensivkurs, der vom Land NRW finanziert wurde und täglich sechs Stunden dauerte. Normalerweise ermöglicht das LSI nur Studenten oder Geschäftsleuten, Sprachen wie Chinesisch, Japanisch, Arabisch oder Russisch in einer sehr kurzen Zeit zu erlernen. Doch bei uns wurde eine Ausnahme gemacht. Schon in der Schule wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt, denn im Spracheninstitut bestehen die Kurse meistens nur aus sechs oder sieben Personen. Da unser Russischkurs aus 13 Schülern besteht, gab es hier keine Probleme. Im Unterricht beschäftigten wir uns zum Beispiel mit russischer Musik und russischen Filmen, doch überwiegend verliefen die Unterrichtsstunden nach dem Motto »Zu Gast in Russland«. Die für uns zuständigen Dozenten gestalteten den Unterricht sehr kreativ, sodass uns nicht langweilig wurde. Ein Sprachlabor und auch ein Computerraum standen uns zur Verfügung. Dass wir keine schriftlichen Übungen machen mussten und auch keine schriftlichen Hausaufgaben aufbekamen, fanden wir natürlich nicht schlecht. Es war sehr vorteilhaft in einer kleinen Gruppe unterrichtet zu werden. Abgesehen davon, dass es für uns eine interessante Erfahrung war, haben wir mit viel Spaß eine Menge gelernt. Am Ende wurden wir für die Teilnahme am Russicum mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Unsere Russischlehrerin Frau Scholle und wir hoffen, dass auch andere Sprachkurse unserer Schule die Möglichkeit bekommen, am LSI an einem Sprachkurs teilnehmen zu können.

Nurdan Özgün, Klasse 10b

»United Kingdom – Twelve points (Royaume Uni – douze points)« oder:
»Eine Engländerin in Lünen«

Kaum jemand wird sich heute noch an den Namen oder das Abschneiden der Britischen Gruppe beim diesjährigen Grand Prix d’Eurovision de la Chanson erinnern (0 Punkte). Im Gegensatz zu jenem recht unrühmlichen Ereignis überzeugte der Gastauftritt, den die englische Kunstlehrerin Deborah Edwards am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium im letzten Monat gab, auf ganzer Linie und verdient daher die volle Punktzahl der »Stein«-Jury.

Der zweiwöchige Lehreraustausch mit der Hope High School in Salford war Teil des Comenius-Projektes, an welchem das FSG seit Anfang dieses Schuljahres teilnimmt. Vom 12. bis zum 26. Juni unterstützte die sympathische und offene Lehrerin in erster Linie Frau Hochrein bei der Arbeit an Kunstprojekten, die sich mit dem Comenius-Thema »Migration« beschäftigten. In Kooperation mit verschiedenen Kunstkursen unterschiedlicher Jahrgangsstufen, wurden Erlebnisse von Kindern und Jugendlichen zu Comics und Gemälden verarbeitet, die der Frage nachgehen, was es heißt, seine Heimat freiwillig oder unfreiwillig aufgrund von äußerem Zwang zu verlassen, und die individuellen Geschichten hinter den Nachrichtenmeldungen nachvollziehbar machen.

Zu dieser »Pflicht« kam jedoch noch eine humoristische »Kür«, da man das Thronjubiläum Ihrer Majestät Elisabeth II. zum Anlass nahm, die Hoheit mit einer Kollektion neuer Hüte zu beschenken (»Fifty new hats for the Queen«), die in einer abschließenden Werkschau am 23. Juni zusammen mit Werken unserer »artists in residence« in einem bunten Rahmen mit Musik (Auftritt des Schüler-Eltern-Lehrer-Chors) und kulinarischen Genüssen der lokalen Küche präsentiert wurden. Die Schülerinnen Larissa Wolf (9a) und Sandra Wyppich (9c) skizzierten an diesem Abend die bisher im Comenius-Projekt geleistete Arbeit und gaben ein Resümee des letzten Projekttreffens in Salford im Mai.

Dass Deborah Edwards nicht nur Werke präsentierte, die sie in ihrem Gepäck mitgebracht hatte, sondern eine große Anzahl von Zeichnungen mit Lüner Motiven vorstellte, deutet darauf hin, dass sie Landschaft (Industrie und Natur) und Leute während des kurzen Aufenthalts zu schätzen gelernt hat. Die Anwesenheit eines »native speaker« wurde von den Mitgliedern der Fachschaft Englisch rege in Anspruch genommen und führte zu einer authentischen Kommunikation im Englischunterricht, die zeigte, dass trotz mancher anfänglicher Hemmungen viele Schülerinnen und Schüler im Englischen mehr zu bieten haben, als in der Regel deutlich wird. Das Lob, welches Deborah Edwards unerer Schülerschaft im Hinblick auf das gesprochene Englisch ausstellt, wurde von den Kolleginnen und Kollegen gerne zur Kenntnis genommen.

Insgesamt kann man feststellen, dass der Lehreraustausch eine große Bereicherung für das Schulleben am FSG war und man auf weitere Transaktionen dieser Art zwischen den Comenius-Partnerschulen in Bologna, Salford und Slagelse gespannt sein darf. »Ja, genau« würde Debbie wahrscheinlich jetzt sagen, um ihre deutsche Lieblingsfloskel zu gebrauchen.

Lutz Engel

P.S.: Mehr Informationen findet man auf der Website
www.builehillclc.org.uk/comenius_project.html

Der europäische Tag der Sprachen

Wie schon im letzten Elternbrief angekündigt wird es zu Beginn des kommenden Schuljahres nach dem großen Erfolg des Internationalen Sprachenfestes wieder einen Sprachentag am Stein geben.

Unser Interaktiver Europäischer Sprachenabend wird am Mittwoch, dem 15.10.03 am FSG stattfinden und zwar in der Zeit von 18.00 Uhr bis ca. 21.00 Uhr. Interaktiv deswegen, weil alle Veranstaltungen dazu einladen, sich spielerisch und unterhaltsam mit verschiedenen Sprachen zu beschäftigen.

Dazu haben Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer ein reichhaltiges Programm zusammengestellt. Wir begrüßen auch besonders herzlich Ehemalige und Eltern, die sich am Programm beteiligen.

Neben der kulinarischen und kulturellen Vorstellung zahlreicher europäischer Länder werden Sie in szenischen Vorführungen über die sprachlichen Leistungen Ihrer Kinder staunen oder Sie lassen sich unterhaltsam in die Mythen und Geschichte Europas einführen. Es besteht die Möglichkeit, unseren Fremdsprachenraum zu besichtigen und dort modernen Sprachunterricht und Unterrichtsergebnisse filmisch dokumentiert zu erleben. Ratespiele, Tanzvorführungen, Musik- und Kunstbeiträge runden den Abend ab.

Nach den für Sie hoffentlich erholsamen Ferien werden Sie ausführlicher über die einzelnen Programmpunkte informiert werden. Und falls Sie weitere Ideen oder Beiträge liefern möchten, so lassen Sie es uns wissen. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen.

Für die Arbeitsgruppe:
Gertrud Volmer, Detlef Suckrau

Mathe-Contest 2003

Mathematik ist wieder in in diesem Jahr kam insbesondere bei der Siegerehrung, bei der die Klassen der Gewinner in der Aula dabei waren, echte Fußballatmosphäre auf. Die Sieger wurden begeistert gefeiert:

Klasse 5: Tobias Paul, 5d (1. Platz), Florian Baus, 5b (2. Platz), Kevin Przygodda, 5a (2. Platz);

Klassen 6/7: Ronja Laarmann-Quante, 6b (1. Platz), Maresa Bussa, 6b (2. Platz), Christina Mittag, 6d (2. Platz);

Klasse 8: Saskia God, 8b (1. Platz), Julia Vollmer, 8a (2. Platz), Alexander Ostrowski (3. Platz);

Klasse 9/10: Heike Schneider, 10a (1. Platz), Amanda Glombik, 10c (2. Platz), Rebecca Brinkschulte, 9d (3. Platz).

Einen sehr guten Eindruck haben unsere jüngeren Schülerinnen und Schüler hinterlassen. Vor allem in den Klassen 6/7 waren die ersten Plätze heiß umkämpft.

Mit Heike Schneider wurde zum letzten Mal eine Schülerin geehrt, die von Anfang an in jedem Jahr dabei war. Sehr erfreulich war überhaupt die starke Beteiligung der Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 8 bis 10. Vielleicht hat der Wettbewerb inzwischen Tradition?

Nach den Sommerferien geht es weiter, wieder offen für alle Interessierten, mit dem Landeswettbewerb Mathematik. Es ist geplant eine Trainingsgruppe im Rahmen von EinStein einzurichten.

Ursula Schmidt

Alfons Döinghaus

Am Ende eines Schuljahres heißt es auch Abschied nehmen, diesmal von Alfons Döinghaus, einem Lehrer, der das Gesicht unserer Schule wie kaum ein anderer über Jahrzehnte hinweg maßgeblich mitgeprägt hat.

Alfons Döinghaus betrat wie die meisten von uns als Sechsjähriger zum ersten Mal eine Schule, aber unter Umständen, die sich heute kaum noch jemand vorstellen kann. Er wurde 1945 kurz nach Ende des 2. Weltkrieges in Bokel bei Rietberg eingeschult, einem Dorf, in dem es zu dieser Zeit noch weit ärmlicher als ohnehin üblich zuging. Der Wunsch, auf eigenen Beinen zu stehen, und die Bereitschaft, dafür hart zu arbeiten, waren schon früh Ausdruck eines eigenständigen und selbstbewussten Charakters, der aber nie die dörflichen Wurzeln vergessen oder gar verleugnen wollte. Wer selbst damals in die Volksschule ging, der weiß, dass es keineswegs selbstverständlich war, dass Alfons Döinghaus nach fünf Jahren Volksschule, sechs Jahren Progymnasium in Rietberg und drei Jahren gymnasialer Oberstufe in Wiedenbrück 1959 das Abitur ablegte um anschließend mit Erfolg Griechisch und Latein, die klassischen Fächer der Töchter und vor allem Söhne des höheren Bildungsbürgertums, an der Universität in Münster zu studieren.

Als Herr Döinghaus dann nach dem 2. Staatsexamen 1967 als frisch gebackener Studienassessor den Dienst an unserer Schule, damals ein Jungengymnasium, antrat, konnte er noch keinen seiner heutigen Kolleginnen und Kollegen im Lehrerzimmer erblicken; er hat also in seiner Dienstzeit den kompletten Austausch der Lehrermannschaft am Stein erlebt. Wer es geschickt anstellt, kann Herrn Döinghaus dazu bringen, erstaunliche Dönekes aus dieser frühen Zeit zu erzählen, z. B. vom ersten Schultag nach den großen Ferien, der zugleich für zwei Tage auch wieder der letzte war, weil der Kollege Computer noch nicht erfunden und der Stundenplan deshalb noch nicht fertig war.

Von 1972 bis 1974, studierte er auch noch erfolgreich Biologie und erwarb so eine weitere Lehrbefähigung.

Den meisten Schülern, Eltern und Kollegen fällt, wenn sie den Namen »Döinghaus« hören, spontan der Begriff »Oberstufe« ein, fast klingt es wie ein Doppelname. Denn seit ihrer Einführung im Jahre 1975 wurde die differenzierte Oberstufe, wie sie damals genannt wurde, von Herrn Döinghaus als Projektleiter beziehungsweise Koordinator überaus kompetent betreut. Viel Wissen, Erfahrung und Durchblick, vor allem aber seine Orientierung am Wesentlichen machten es möglich, dass Herr Döinghaus »seiner« Oberstufe ein verlässliches Profil gab, dem so manche hektische Reform der Reform der Reform im Kern nichts anhaben konnte.

Viele Schülerinnen und Schüler haben schon erfahren, dass es letztlich nicht ausschlaggebend ist, ob man mit einem Lehrer wie mit einem Kumpel verkehren kann – was man mit Herrn Döinghaus als Schüler auch nicht kann. Ausschlaggebend ist, dass man bei einem Lehrer wie Herrn Döinghaus etwas lernt und dass man in ihm einen väterlichen Freund haben kann, der sich mit weit mehr als nur mit Latein, Griechisch, Biologie und der Oberstufe auskennt. Denn das ist sicherlich Teil der Prägung, die er in seiner Jugend erfahren hat, dass vor allem die nicht so privilegierten, aber ernsthaft bemühten Schülerinnen und Schüler immer auf seine Hilfe zählen konnten. Auch mit den regelmäßigen Fahrten der Lateinklassen nach Trier wollte er denen, die sonst wenig Zugang dazu haben, unser kulturelles Erbe zeigen und verständlich machen. Es war unseren Schülerinnen und Schülern aber auch, z. B. in Projektwochen, möglich, von einem im Blaumann gewandeten Herrn Döinghaus zu lernen, wie man professionell Bänke und Tische für den Schulhof schreinert.

Für seine Kolleginnen und Kollegen hat Herr Döinghaus sich ebenfalls immer einsatzbereit gezeigt, vor allem bei der Integration neuer Lehrerinnen und Lehrer. Die gute Atmosphäre am Stein, die mancher erst richtig würdigen kann, wenn er am eigenen Leibe erfährt, wie es anderswo zugeht, ist kein Zufallsprodukt, sie ist denen zu verdanken, die sich wie Herr Döinghaus tatkräftig dafür einsetzen, dass durch gemeinsame Erlebnisse Gemeinschaft entsteht.

Auf einen solchen Lehrer und Menschen können wir alle am Stein also kaum verzichten. Andererseits haben wir großes Verständnis dafür, dass ein Lehrer, der bis zur Pensionsgrenze wacker und mit voller Stundenzahl durchgehalten hat, sich jetzt auch auf eine Zeit freut, in der er Schulprofile, Schulprogramme und Schullaufbahnbögen vergessen und anderswo als in der Flut der Erlasse baden kann. Die meisten von uns beneiden ihn natürlich ein bisschen, weil er jetzt immer große Ferien haben wird und sich intensiv den Dingen und Menschen zuwenden kann, die ihm am Herzen liegen. Doch dabei, so hoffen wir, wird er uns nicht ganz aus den Augen verlieren, sondern weiter bei uns sein bei vielen Schulveranstaltungen und auch privat.

Wir wünschen Herrn Döinghaus und seiner Familie Glück, Gesundheit und erfüllte Jahre.

Hanfried Müller

Doris Kraemer

Obwohl Frau Kraemer eine waschechte Dortmunderin ist, fand ihr erster Kontakt mit dem FSG bereits im Alter von 10 Jahren statt. Kriegsbedingt wohnte sie damals in Niederaden und so legte sie ihre Aufnahmeprüfung für das Gymnasium in den Räumen unserer Schule ab.

Ihr Studium (in Münster) beziehungsweise die Wahl ihrer Studienfächer war – aus heutiger Sicht – ziemlich modern, aus der Sicht der 60er Jahre eigentlich gar nicht möglich. Sie war eingeschrieben für die Fächer Geschichte, Deutsch, Philosophie und Pädagogik. Physik und Mathematik musste sie nebenbei studieren, da es damals noch nicht möglich war, an zwei verschiedenen Fakultäten für das Lehramt zu studieren. Man war schön sortiert: geisteswissenschaftlich, philologisch oder naturwissenschaftlich. Münster war (und ist) zwar eine schöne Stadt, verfügte auch über einen Kanal, aber keinen richtigen Fluss, auf dem man ordentlich rudern kann. So schien ein Wechsel nach Marburg an der Lahn unausweichlich. Jedoch nicht für immer. 1966 absolvierte Frau Kraemer ihr 1. Staatsexamen in Münster in den Fächern Geschichte und Deutsch.

Danach zog es sie gleich nach Lünen und zwar ans Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG), ein Mädchengymnasium neusprachlichen Typs, wo sie zunächst die Referendarzeit verbrachte. Dort blieb sie auch nach dem 2. Staatsexamen, da ihr damaliger Schulleiter, Herr Wieloch, sie angefordert hatte.

Anfang der 60er Jahre war ein Schultyp neu entwickelt worden, der neben dem neusprachlichen Typ einen sozialwissenschaftlichen Zweig mit verstärktem naturwissenschaftlichen Unterricht anbot und ebenfalls zum Vollabitur führte. Diesen Ansatz griff Herr Wieloch am GSG auf. So kam es, dass Frau Kraemer ab 1973 an der Ruhr-Universität Bochum mit dem Studium der Sozialwissenschaften begann, das sie 1975 mit dem Staatsexamen abschloss.

Mit Einführung der sogenannten differenzierten gymnasialen Oberstufe Anfang der 70er Jahre kam eine neue Aufgabe auf Frau Kraemer zu: sie wurde 1975 Projektleiterin der Oberstufe am GSG. Leider nicht allzu lange, da Anfang der 80er Jahre das GSG aufgelöst und in das FSG integriert wurde. Frau Kraemer gehörte dem sogenannten Interschulischen Ausschuss an und hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Zusammenlegung von GSG und FSG so reibungslos wie möglich erfolgen konnte.

Ihr Interesse für die Naturwissenschaften war zwischenzeitlich nicht erloschen, sondern sie hat es anders kanalisiert und gepflegt, indem sie am GSG eine Astronomie-AG eingerichtet hat.

Die Interessen und Interessensgebiete von Frau Kraemer sind jedoch erheblich weiter gefächert. Zum Beispiel das Reisen in alle Himmelsrichtungen: China, Indonesien, Ägypten, Mexiko, USA. Letztere und ihr besonderes Interesse für Indianer bescherten ihr im Staatsexamen Sowi das Thema: »Sozialer Wandel am Beispiel der Navajos und Hopis«.

Doch auch dem Osten galt und gilt ihr Interesse. So ist sie an der Forschungsstelle Ost-Mitteleuropa an der Universität Dortmund tätig und hat dafür Russisch gelernt.

Ein weiterer Aspekt ihrer Aktivitäten soll hier noch genannt werden. Mit Kolleginnen und Kollegen zusammen hat sie mehrere hochkarätige Ausstellungen zu historischen Themen erarbeitet, darunter »Klassisches Athen«, »Menschenrechte im Dritten Reich« und last but – hopefully ­ not least im Jahre 1997 die Ausstellung über den Freiherrn vom Stein.

Für ihren neuen Lebensabschnitt wünschen wir Frau Kraemer Gesundheit und alles Gute, damit sie ihren vielfältigen Interessen weiter beziehungsweise in Zukunft noch verstärkt nachgehen kann.

Peter Gehrmann, Brigitte Haverkamp

Wie war das: Frauen und Fußball …?

Dieses und die gängigen Vorurteile widerlegten die Mädchen der Mädchen-Fußball-AG am 28.06 in gekonnter Manier durch Einsatz, Kampf und Ballsicherheit.

So kam es, dass die Kommentare und Sprüche der Ankunft ganz schnell verstummten und die amüsierten Blicke ganz schnell verschwanden. Schließlich begriffen auch die letzten im Spiel, das ihr Gegenüber keine zaghaften kleinen Schulmädchen waren, sondern ernsthafte Gegner, die ihren männlichen Pendants in Punkto Kampfgeist nicht unterlegen waren.

Voller Entsetzen verfiel die ein oder andere Mannschaft in Hektik, als das erste Tor länger auf sich warten ließ. Auch waren des öfteren verärgerte Ausrufe wahr zu nehmen, als die Steinis ihre Gegner gekonnt umspielten und auf das Tor zu liefen. Die Mädels reagierten bissig und selbst unsere Kurzen trieben ihre Gegenspieler zeitweise zur Verzweiflung.

Leider kam es trotz der enormen Gegenwehr und etlicher Schürfwunden doch zu Gegentreffern. Auch wenn die Mädels sich tapfer in die Schussbahn warfen, wenn die Abwehr ausgespielt war und unsere Torhüterin mit blitzartigen Reflexen auch unhaltbare Bälle von der Linie »kratzte«.

Auch die anderen Mädels reagierten bissig und selbst unsere Kurzen trieben ihre Gegenspieler zeitweise zur Verzweiflung.

Dennoch sah man nach den einzelnen Spielen ein Lächeln in den Gesichtern der Spielerinnen. Auch diejenigen, die wegen des sehr großen Kaders mal nicht zum Einsatz kamen, beteiligten sich und trieben ihre Mitspielerinnen nach vorne. Auch andere Zuschauer und Spieler fanden im Verlauf des Turniers gefallen an dem kampfbetonten und spritzigen Fußball der Mädels und schauten sich die Spiele an und ließen es sich dabei nicht nehmen die Steinis anzufeuern. Erfreulich waren auch die positiven Rückmeldungen im Anschluss an die Spiele und die Gespräche, die sich ergaben. So wurde oft die Freude an der Spielweise der Mädchen hervorgehoben und im Anschluss an die Spiele direkt nach einer erneuten Teilnahme der Mannschaft im nächsten Jahr gefragt, die sich diese natürlich nicht nehmen lassen wird.

Im Anschluss an die regulären Spiele gab es auf Bitte der Steinis noch ein Freundschaftsspiel gegen eine der Mannschaften, gegen die sie schon gespielt hatten. So kamen die Spieler in lockerer und gelöster Atmosphäre nochmals ebenso wie die Zuschauer zu ihrem Spaß und die Mädchen-Fußball-AG, wenngleich auch mit ein wenig Wohlwollen des Schiedsrichters und der Gegner zu ihrem verdienten Sieg.

Letztlich waren sich alle einig, dass sie nicht nur um ein paar Schürfwunden und zumindest eine kaputte Hose reicher waren, sondern auch die um die Gewissheit, es mit jedem Gegner aufnehmen zu können.

Sarah Gemicioglu, Jahrgangsstufe 13 (Abitur 2003)

FSG-Tag

Es ist geschafft. Das FSG steht im Guinness-Buch der Rekorde!!! Jedenfalls hoffen wir das.

Aus Ulm kam die Vorlage mit 739 Schülern in 100 Sekunden. Unser Ziel war es, mit mindestens ebenso vielen Schülern 90 Sekunden zu schaffen. Das FSG-Ergebnis lautet: 38 Sekunden mit mindestens 843 Schülern!

Doch was ist das eigentlich für eine Art Wettbewerb bzw. welche Kategorie? Nun, es geht darum, einen zusammenhängenden Text, von dem jeder Schüler nur einen Buchstaben, ein Satzzeichen, ein Leerzeichen etc. so hoch halten muss, dass der Text von oben zu erkennen und zu lesen ist.

Darüber hinaus gab es vielfältige Angebote für Aktivitäten, u.a. Speaker’s Corner, Schmierseifen-Laufen, Playback Show, Breakdance, Staffel-Schwimmen 15 x 20m.

Beim Wett-Schwimmen konnte nur einer der Gesetzten sein »Rennen« gewinnen, und zwar Sascha Kaczmarek (Klasse 10c) 100m Brust. In den Disziplinen Kraul und Delphin gewannen jeweils zwei Herausforderer, nämlich Tobis Jütte und Niclas Scholz (beide Klasse 7c) gegen Lea Koch (Klasse 8b) sowie nochmal Tobias Jütte und Niclas Scholz gegen Tim Ellerkmann (Klasse 8b). Der Rückenwettbewerb musste leider ausfallen, weil Lisa Lasdowsky (Klasse 7a) sich einen Bänderriss zugezogen hatte.

Entgegen so manchen Befürchtungen klappte es auch noch mit dem Grillen, sodass wir uns an leckeren Würstchen laben konnten.

Nach den Siegerehrungen für die vielen Wettbewerbe fand sich »spontan« eine Lehrerband zusammen, die »Falling Stone Group«, und gab den Titel »Summer in the City« zum Besten.

Abschließend bedanken wir uns bei Herrn Loddoch vom Bäderamt, der die location klar gemacht hat, und beim Organisations-Team Ingrid Möllmann-Schmidt, Holger Schützner, Hans Stemmerich, Martin Loer, Jürgen Czischke, Birte Rudolph, Marcel Mai und Sarah Gemicioglu.

Peter Gehrmann

Stand: 30.07.2003
Artur Weinhold

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