Elternbrief des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums
von Donnerstag, dem 31. Oktober 1996

Redaktion: Peter Gehrmann
 

 

Liebe Eltern, liebe Schülerinnen, liebe Schüler,

seit Beginn dieses Schuljahres besuchen 1029 Mädchen und Jungen unsere Schule. Die Entwicklung in den letzten Jahren (unter 950 Schülerinnen und Schüler 1994/95, 977 im Schuljahr 1995/96 am FSG) und die allgemein steigende Zahl der Schüler in den nächsten 10 Jahren läßt vermuten, daß wir auch in den kommenden Jahren mehr Schüler aufnehmen dürfen als uns Abiturienten verlassen. Der »run« auf das Gymnasium in Lünen ist also ungebrochen, er nimmt eher zu, und darüber freuen wir uns sehr. Die Frage ist: Wie bringen wir so viele Schülerinnen und Schüler in unserem Gebäude unter, das jetzt ja schon nicht groß genug ist?

Unsere Schulkonferenz hat auf diese Entwicklung sofort reagiert und in ihrer ersten Sitzung in diesem Schuljahr den Antrag an den Schulträger gestellt, das FSG um einen Anbau im Pavillonbereich zu erweitern.

Unsere Schule feiert ein Jubiläum im nächsten Jahr: das FSG wird 90 Jahre alt. Auf 90 Jahre muß man nicht unbedingt mit einer Riesenfeier zurückblicken, wir wollen sie aber auch nicht unbeachtet lassen. Deshalb haben Eltern, Schüler und Lehrer beschlossen, in der letzten Juniwoche 1997 gemeinsam mit Ehemaligen ein Schulfest zu feiern. Die Vorbereitungen dafür sind bereits angelaufen. Über das vorgesehene Programm werden Sie im nächsten Elternbrief inehr erfahren.

Vor einem Jahr hat Ihnen unser Musiklehrer Fischer vom Eltern-Schüler-Lehrer-Chor an unserer Schule berichtet. Sein Appell, besonders an die männlichen Jugendlichen des FSG und an die Väter unserer Schülerinnen und Schüler, die fünf Männer im Chor stimmlich zu verstärken, hat nicht ganz den gewünschten Erfolg gebracht. Vielleicht ändert sich das nach dem 18. November, wenn neben einer Reihe von Schülergruppen auch dieser Chor zu hören und zu sehen sein wird.

Lesen Sie dazu Herrn Fischers Ankündigung in diesem Elternbrief! Und merken Sie sich jetzt schon den Termin vor: 18. November.

Bis dahin herzliche Grüße an Sie und Euch

Ihr/Euer
E. Neugebauer
(Schulleiter)

 


 

Neues von der Friedens-AG

Eigentlich ist das Neue das Alte: Am Elternsprechtag wird die Friedens-AG wieder für das leibliche Wohl der Gäste sorgen. Empfänger der erhofften Überschüsse aus dem Verkauf von Kaffee, Tee, Brötchen undsoweiter wird einmal mehr das Friedensdorf in Oberhausen sein. Nach den guten Erfahrungen im letzten Jahr hat auch der Basteleifer wieder um sich gegriffen. Die Produkte sind nunmehr im Angebot beziehungsweise bestellbar: Nikoläuse in verschiedenen Größen für Fensterbank oder Eingangstreppe, erhältlich vor allem in der Traditionsfarbe Rot.

Noch vor den Weihnachtsferien wollen wir eine weitere Lieferung von Sachspenden direkt nach Oberhausen bringen. Gesucht werden weiterhin Spielsachen, Kleidung und Fahrräder. Helfen Sie uns?

Karl-Heinz Graas

 


 

Stein-KONZERT

Termin: Montag, der 18.11.96
Beginn: 18.30 Uhr
Dauer: zirka 90 Minuten
Ort: Aula des FSG

Mit dem Stein-KONZERT am 18.11.96 soll eine regelmäßige Konzerttätigkeit von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrern des FSG eröffnet werden.

Dieses erste Konzert einer hoffentlich langen und für Zuhörer und Ausführende gleichermaßen befriedigenden Konzertreihe hat einen popularmusikalischen Akzent: Auf dem Programm stehen Songs aus Musical und Revue, Evergreens von den Beatles, aktuelle Hits sowie eine Rap-Eigenproduktion einer neunten Klasse und andere musikalische Kostbarkeiten.

Das Konzept für das erste Stein-KONZERT sieht vor, neben solistischen Beiträgen auch solche darzubieten, die dem Musikunterricht entspringen. Es geht also weniger um eine Leistungsschau instrumentalen Könnens, welches zumeist außerhalb der Schule erworben wurde, als vielmehr um eine Zustandsbeschreibung des Musikmachens am FSG.

Premiere hat der Schüler-Eltern-Lehrer-Chor, der sich nach einjähniger Probenzeit nun mit Gospels und Songs von den Prinzen und den Beatles der neugierigen Zuhörerschar vorstellt.

Für Abwechslung ist also gesorgt; Langeweile wird nicht aufkommen.

Thomas Fischer

 


 

Beurlaubungen vor und im Anschluß an Ferien

Der § 10 der AschO regelt die Beurlaubung von Unterricht. Aus Abschnitt 3 des gesamten Paragraphen geht hervor, daß Anträge auf Beurlaubung direkt vor oder nach den Ferien grundsätzlich abgelehnt werden müssen. Ausnahmen können nur in besonders dringenden Fällen gemacht werden. Das aber auch nur, wenn solche begründeten Anträge rechtzeitig vorgelegt werden (mindestens 8 Wochen vor Ferienbeginn), damit die Bezirksregierung in Arnsberg darüber entscheiden kann. Die Begründung »Auflösung des Haushalts« ist kein »dringender« Fall, das gilt insbesondere für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe. Bei Verstößen gegen das Beurlaubungsverbot können Bußgeldverfahren eingeleitet werden.

E. Neugebauer
(Schulleiter)

 


 

Hinter dem Horizont geht’s weiter:
1996 aus der Froschperspektive

Ganz so spektakulär wie die vergangene konnte diese Saison aus verständlichen Gründen nicht enden. Schließlich kann man kaum jedes Jahr die Herbstferien zum absoluten Freundschaftspreis auf der südfranzösischen Dordogne verbringen (seufz ... ). Aber immerhin: Wir erinnern uns (und andere) gern an unsere Lahnfahrt (Gießen – Runkel; 5.-9.6.1996), die so problematisch begann und dann doch so bärenstark wurde. Sicher, wir waren weder auf dem Wasser noch auf dem Campingplatz so richtig unter uns, aber schließlich finden auch andere Leute immer mehr Gefallen an unserem Hobby. Wir wissen warum...

Noch ganz frisch sind unsere Eindrücke von der traditionellen Jahresabschlußfahrt am 3. Oktober. 26 aktuelle und notorische Frösche befuhren bei strahlendem Herbstwetter die Lippe von Werne-Stockum bis Lünen-Lippholthausen. Höhepunkte waren vermutlich die Fleischwurst-Sause am Lagerfeuer beim Wehr von Werne und die Unterquerung der Lüner Fußgängerzone zur besten Sendezeit. Man glaubt gar nicht, wie schnell sich Brücken mit staunenden beziehungsweise wohlwollend-wehmütig lachenden Passanten füllen können. Dazwischen blieb natürlich viel Zeit zum »Päckchenfahren« (inclusive Austausch von restlichen Nahrungsmitteln) und zur Bälle-Bergung. Eine Schonzeit für unsere Fußballfelder ist damit in weite Feme gerückt.

Und zwischen Juni und Oktober? Nun ja, unser Alltag eben. Trainingsfahrten auf der Lippe, Fotodienst, Materialpflege, Ausleihen zum Beispiel an kirchliche Gruppen und und und wieder einmal eine Müllfahrt mit anschließender Entsorgung der stinkenden Beute im Klärwerk des Lippeverbandes an der Sesekemündung. Prunkstück: ein Moped (nicht mehr fahrbereit, aber dafür um so professioneller geborgen, mit Schwimmkörpern und diversen Seilen).

Und wie sprach doch unsere Regierungspräsidentin, Dr. Raghilt Berve, anläßlich des Forums »Gestaltung des Schullebens und Öffnung von Schule« am 27.9.96 in Kamen?

»Arbeitsgemeinschaften gewinnen immer mehr an Bedeutung bei der Vermittlung von Konzentrationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit und Ausdauer.«

Dem möchte ich im Moment nichts hinzufügen. Nein, im Moment wirklich nicht!

Karl-Heinz Graas

 


 

London ’96

Am 9. September machte sich eine kleine Gruppe Unerschrockener auf, um die Weltmetropole London zu erkunden. Den ersten Tag ihrer Reise verbrachten sie größtenteils im Bus, der mit einem netten Fahrer namens Jörg, recht bequemen Sitzen, einem Videorekorder (Ein unmoralisches Angebot auf der Hin- und Speed auf der Rückfahrt) und einer funktionierenden (!) Klimaanlage (»Jöach, mama die Klimaanlage an!« -»Jöach, mama die Klimaanlage widda aus, is’ kalt hier hinten!«) ausgestattet war. Auf der Fähre wurden einige seekrank, andere handelten sich eine dicke Erkältung ein, aber was macht das schon?

Am zweiten Tag begann dann das Abenteuer. Von St. Pancras (»Ah ja, so sehen hier also die U-Bahn-Stationen aus.«) fuhren wir bis Marble Arch. Die Fahrkarten waren zusammen mit den diversen Stadtplänen (ich hatte drei verschiedene für jede Gelegenheit) und bequemen Schuhen übrigens das wichtigste Utensil – verliert sie ja nicht!

Von Marble Arch ging es dann durch den Hyde Park zum Buckingham Palace, von dort zur Westminster Abbey (und das alles zu Fuß!) und von dort aus dann in verschiedene Richtungen. Die Mehrheit schlug sich dann noch über den Trafalgar Square mit den auf-den-Mann-trainierten Killertauben zur National Gallery durch. Die größte Sehenswürdigkeit war da nach Schüleransicht das Café. Hier splitterten dann auch noch die letzten Kleingruppen ab.

Ausgerüstet mit den Fahrkarten, Stadtplänen (siehe oben) und dem notwendigen Maß an Leichtsinn (warum zum Teufel stehen in London eigentlich Ampeln?) stürzte man sich ins Getümmel. Auch wenn London noch so groß ist, irgendwo stolperte man immer über andere Gruppenmitglieder, meistens am Piccadilly Circus, aber das ist eine andere Geschichte.

Nachdem man festgestellt hatte, daß der H & M in London in etwa das gleiche Angebot hat wie in Dortmund (nur teurer, aber das versteht sich natürlich von selbst), machte man sich daran, die Cafés und Geschäfte zu erkunden, die man nicht zu Hause findet. Da wären zum Beispiel das Fashion Cafe, das zwar noch nicht geöffnet hatte, aber dennoch schon T-Shirts (nennt man hier einfach Tees) verkaufte (Girlie T-Shirts weiß, 15 Pfund), Planet Hollywood und ein extrem geiler Donut-Schuppen, wo man für 60 Pence die Qual der Wahl hat. Und einige hatten sogar das Glück, zu Cats zu kommen.

Am Mittwoch slitterte man wieder auf, um in Kleingruppen die Referate vorzubereiten. Daß man dabei selbst an der Baker Street, vor Madame Tussaud’s (absolutes Muß für jeden Londonreisenden, allerdings sollte man vorher den Rock Circus sehen, statt umgekehrt), über andere Kleingruppen stolpern kann, war denn doch gelinde überraschend, vor allem, wenn die andere Gruppe eigentlich den Tower erkunden sollte. Laßt Euch auch nicht von der langen Schlange vor dem Eingang abschrecken. Erstens ist die Wartezeit längst nicht so lang wie im Phantasialand, zweitens würde selbst das sich lohnen.

Apropos lohnen, abends machten sich Busfahrer Jöach, Karl-Heinz Graas und Helmut Klug zusammen mit drei Schülerinnen auf, um sich eine etwas andere Shakespeare-Aufführung anzusehen (»Cut that crap, Hamlet. My biological clock is ticking and I want my baby NOW!«).

Donnerstag stand vor allem eine Themsefahrt an. Das heißt, vor allem paßt in diesem Zusammenhang nicht, denn vor allem kam ja noch die Busfahrt zum Ablegeplatz in Greenwich, die uns durch Zivilisationen (?!?) führte, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat ... (zum Beispiel Brixton ... ).

Glücklich (und nicht seekrank!) wieder in Westminster angekommen, nahm man das Programm von Dienstag auf (»Wo ist eigentlich das Hard Rock Café?« -»Irgendwo auf Knights Bridge.«). Meine Füße machten die schmerzliche Erfahrung, daß Knights Bridge verdammt lang ist und außerdem sind Londons Gaffer noch schlimmer als deutsche Touristen, und am schlimmsten sind Londoner Verkäufer in Klamottenläden.

Bliebe noch zu erwähnen, daß die Leute (außerhalb des »Hotels«) unheimlich freundlich waren, das Hotel unter aller S..., vier Tage London entschieden zu kurz, wir aber dennoch eine unheimlich tolle Studienfahrt hatten! -

Katja M. Eggers, Jahrgangsstufe 12

 


 

Studienfahrt nach Wien

In der Nacht von Freitag, dem 6. September, auf Samstag traten 36 Schülerinnen und Schüler der LKs Biologie und Deutsch sowie drei Lehrer und ein ehemaliger Referendar den rund 1300 km langen Weg nach Wien an, wobei sie sich nicht nur auf einen klapprigen Bus, sondern auch auf einen »eigenwilligen« Busfahrer verlassen mußten, über die Missetaten des letzteren ich mich nicht weiter äußern möchte,

Am Samstag erreichten wir unsere Unterkunft, die wunderbar zentral gelegen und sehr gut – abgesehen von den Toiletten – war, gegen 13 Uhr. Nach einer ersten gemeinsamen Stadterkundung besuchten wir- den Naschmarkt. Später hatten wir Freizeit, die einige zum Schlafen, andere zum Weggehen nutzten. Bereits an diesem ersten Abend war es einigen Schülerinnen vergönnt, mit dem absoluten Highlight dieser Studienfahrt Bekanntschaft zu machen: dem Musical ELISABETH, das zur Zeit im »Theater an der Wien« aufgeführt wird.

Der Sonntag bestach durch einen Besuch des Prater. Das ist diese recht große Ganzjahreskirmes mit dem Wahrzeichen der Stadt Wien, dem Riesenrad. Die Fahrt mit demselbigen erwies sich als ein kostspieliges Erlebnis für sich, jedoch ein Muß eines jeden Wienbesuchs.

Montags war unser Programm recht dicht gesät: erst ein ausgiebiger Besuch der Kaisergemächer (wir alle sind mehr oder weniger »Sissi-geschädigt« heimgekehrt), dann eine lange Stadtrundfahrt mit unserer sehr »interessanten« Führerin Heidi und schließlich der Pflichtgenuß eines Theaterstückes.

Am folgenden Tag galt es lediglich, das Kunsthistorische Museum zu besichtigen, welches sich als »sehr interessant herausstellte. Den freien Abend nutzten die einen, um eine Art Party zu feiern, die andern suchten Lokale auf und wieder andere sahen ELISABETH (Höchstleistung 4 mal in einer Woche).

Da uns der alte Bus mitsamt Fahrer die ganze Woche zur Verfügung stehen sollte, war es uns möglich, einen Ausflug nach Budapest zu machen. Hier gab es alles, was das Schülerherz erfreute, zu recht günstigen Preisen (Menü bei Burgerking für zirka 1,50 DM). Nach einem sehr schönen Tag erfreuten wir uns an dem Sieg der Borussia in der Champions League.

Nach Besichtigung des Theatermuseums und des Schlosses Schönbrunn ließen mir den vorletzten Abend mit ELISABETH ausklingen.

Nachdem wir uns erst einmal hatten ausschlafen können, schauten wir uns das Belvedere an, dessen Ausstellung moderner Bilder nicht jedem zusagte. Die Studienfahrt ließ jeder auf seine Weise ausklingen. So war das Lehrpersonal mit 29 Steinis im Heurigen (Kneipe mit Eßgelegenheit), drei Steinis waren im Mozartkonzert und vier Ladies sahen sich ein letztes Mal »ELISABETH’ an.

Nach 12stündiger Fahrt kamen wir hier im guten, alten Lünen ein wenig schlauer und gebildeter in Sissi-Fragen wieder an, denn Wien bot für jeden etwas: Mama, ’s Sissi kommt!

Anne-Janine Müller, Jahrgangsstufe 11

 


 

In vino veritas

Vorn 7. bis zum 10. Oktober war in diesem Jahr wieder eine Gruppe von Lateinschülern der Jahrgangsstufe 10 in Deutschlands ältester Stadt Trier. Nach der Ankunft mit der Bahn wurde erstmal das Schiff »Uranus«, die Unterkunft für die nächsten Tage und ehemaliges Marineschiff, besichtigt. Da wir erst am Nachmittag angekommen sind, blieb am ersten Tag keine Zeit mehr für irgendwelche Exkursionen. Somit blieb der Rest des Tages »Freizeit« und es gab Möglichkeiten, um die Innenstadt zu besichtigen. Zur Unterkunft kann man eigentlich nur sagen, daß das Schiff mit seinen Kajüten mal etwas anderes war. Der zweite Tag fing mit der Anschauung der Sehenswürdigkeiten der Stadt an. Die Führung ging von der Porta Nigra über den Dom bis hin zu den Thermen. Am Nachmittag folgte dann eine 6stündige Fahrradtour, nachder allen das Gesäß schmerzte. Am letzten Tag besichtigten wir weitere Sehenswürdigkeiten,

zum Beispiel das Amphitheater sowie das Rheinische Landesmuseum und hatten anschließend den Rest des Tages »Freizeit«. Am Abend wurde dann Herrn Schröders Geburtstag vorgefeiert. Der einzige negative Punkt der Fahrt war sicherlich das frühe Aufstehen, was allerdings jedem selbst überlassen war, da für abends keine einheitliche Schlafenszeit vereinbart worden war. Es wird aber wohl trotzdem eine unvergessene Zeit in Trier bleiben.

Timo Johannsen, Klasse 10b

 


 

Studienfahrt der Leistungskurse Französisch und Geschichte – St Rémy de Provence

Vom 6.9. bis zum 14.9.96 waren der Geschichts-LK von Frau Spelsberg und der kesse, neckische Französisch-LK von Frau Finke im Rahmen einer Studienfahrt in der Provence unterwegs. Schon auf der 14stündigen nächtliche Hinfahrt hatten wir unseren Spaß. Unserm Busfahrer Norbert, der auf gar keinen Fall »Norbi« genannt werden wollte, sind unterwegs am Steuer vor Müdigkeit mehrmals die Augen fast zugefallen und so haben wir uns schon um eine Leitplanke gewickelt gesehen. Von da an haben wir gut auf ihn aufgepaßt. Doch in Glanum, einer römischen Ausgrabungsstätte, die wir zusammen mit französischen Freunden von Frau Finke besucht haben, hat Norbi beim Zurücksetzen einen hinter ihrem parkenden PKW beiseite geschoben und irgendwann hat er auch mal einen Außenspiegel »mitgenommen«. Aber Norbi war ja cool.

Wir waren jeden Tag unterwegs, haben den Palais des Papes in Avignon besucht (und MacDonalds), natürlich auch die berühmte Brücke. Wir waren in Nimes, im Amphithéatre, wo auch heute noch Stierkämpfe (unblutig) angeboten werden; und bei MacDo.; wir waren am Pont du Gard, der leider wegen Restaurierungsarbeiten abgesperrt war, und in Les Baux. Mit Aigues-Mortes haben viele von uns zum ersten mal eine Stadt besichtigt, die noch von einer vollständig erhaltenen Festungsmauer umgeben ist.
Unheimliches Glück hatten wir mit dem Wetter: Sonnenschein en masse. Es war noch sehr warm, so daß wir auch zweimal im Mittelmeer baden konnten, Einen Tag haben wir also in Les Saintes-Maries verbracht und einen Nachmittag am Strand La Grande Motte, einem recht neuen, modernen Badeort (= viele graue, häßliche Betonklölze). Klar, daß wir alle mächtig viel Farben bekommen haben! Für alle am schönsten war, so glaube ich, der lange Abend in Aix-en-Provence. Dort konnten wir endlich das Nachtleben einer französischen Großstadt erleben und den südländischen Flair der Straßencafés genießen. Aix hat auch einen MacDonalds. Aber dort waren wir bei »Quick«, war näher, (Tip: Geht lieber zu MacDo!).

Hätten wir mehr Zeit gehabt, wir hätten gerne noch Arles, Montpellier und Salon-de-P. gesehen.

Gegenüber dem, was uns der letzte Jahrgang erzählt hat, waren wir mit unsren Unterkünften, den Bastidons, sehr zufrieden. Keine Spur von Schimmel an den Wänden oder irgendwelchem Ungeziefer! Im Gegenteil, alles war sehr sauber und wir hatten sogar einen Swimming-Pool! Das wirkliche Problem, vor dem uns niemand gewarnt hatte, war der Besitzer der Anlage. Ganz gleich, wie wir uns verhielten, es war falsch. Vor allem waren wir viel zu laut (pscht!). Unsere »Lehrkörperinnen« wurden täglich von ihm tyrannisiert und schikaniert! Man muß wohl dazu bemerken, daß er von einer Rentnergruppe ausgegangen war. Nun ja, dafür nimmt er jetzt keine deutschen Gruppen mehr.

Unsere nächtlichen Parties (schlafen gehen ist nicht) haben wir uns von ihm aber nicht verderben lassen, auch wenn wir uns nur flüsternd unterhalten konnten.

Fazit: Wir alle haben uns viel besser kennengelernt und es haben sich auch viele neue Freundschaften gebildet, wenn auch, zu Frau Finkes Verwunderung, keine Pärchen,

Äh... natürlich haben wir auch jede Menge gelernt: Wir sprechen jetzt alle selbstverständlich perfekt und fließend Französisch und wissen auch über sämtliche Sehenswürdigkeiten und Städte, die wir gesehen haben, Bescheid.

An dieser Stelle noch einmal un grand merci an unsere beiden Lehrerinnen, die sich wirklich tapfer geschlagen haben!

Katja Vogt, Jahrgangsstufe 12

 


 

Schüleraustausch mit der Goethe-Schule in St.-Petersburg wird fortgesetzt

Vom 1.3. bis 15.3.1997 wird eine Gruppe von 14 Schülerinnen und zwei Lehrerinnen der Goethe-Schule unsere Schule besuchen. Wir sind glücklich, daß wir die intensiven Kontakte zu unserer Partnerschule aufrecht erhalten können. Im Herbst ’97 wird dann unser Gegenbesuch in St.-Petersburg erfolgen. Dies ist bereits der 5. Austausch unserer beiden Schulen, der bisher erfolgreich von Schülern, Eltern, Lehrern und anderen Institutionen unterstützt und mit Leben erfüllt wurde.

Hanna Scholle

 


 

Stellungnahme zu den Aktionen um die Arbeitsgruppe PC

Am 13.09.96 fand ein Gespräch bei Herrn Neugebauer zwischen Herrn Loer, Herrn Dahmen und Herrn Haller statt, das zur Vorbereitung eines Gespräches innerhalb der gesamten Fachschaft Religion dienen sollte. Ziel des Gesprächs war es, ein erneutes Miteinandersprechen innerhalb der Fachschaft zu ermöglichen und Differenzen auszuräumen.

Vorgetragen wurden Überlegungen, Anregungen, Wünsche, aber auch Kritik, wie sie von Fachkollegen, Schülern und den Kirchen geäußert worden waren und in erster Linie den letzten ökumenischen Schulgottesdienst der Arbeitsgruppe PC betrafen.

Zu keiner Zeit wurde die Existenz dieser Arbeitsgruppe in Zweifel gezogen.

Die Kritik betraf ausschließlich Detailkritik, so wurde z. B. die Öffentlichkeitsarbeit der Arbeitsgruppe PC angesprochen (Ruhr-Nachrichten vom 3.7.96 und 10.9.96), nachgefragt, ob man nicht das Miteinander im Schulgottesdienst stärker betonen könne, darauf hingewiesen, daß ein Gegensatz zwischen kirchlichem Schulgottesdienst und dem ökumenischen Schulgottesdienst entstehen könne, wenn nicht von den bestehenden Kirchen ausgegangen werde. Es wurde auch die besondere Verpflichtung der Religionslehrer durch die Beauftragung durch die Kirchen angesprochen,

Leider kam es dabei zu einem inhaltsschweren Mißverständnis, das in den nächsten Tagen noch bedeutungsvoller wurde, weil eine Aussprache nicht stattfand und durch das Vorgehen eines außenstehenden Kollegen (Information und Stellungnahme in der Schulkonferenz) und durch Schüleraktionen noch schwerwiegender wurde und sich die Klärung dadurch noch weiter hinauszog.

Beide Seiten bedauern die Vorkommnisse und haben in einem klärenden Gespräch am 11. 10.96 die Differenzen beseitigt. Es wurde vereinbart, das Gespräch innerhalb der Fachschaft Religion fortzusetzen und die Pfarrer der beiden zuständigen Gemeinden generell zu den ökumenischen Gottesdiensten einzuladen. In diesem Sinne hoffen alte Beteiligten, daraus gelernt zu haben und zukünftig erneut vertrauensvoll zusammenarbeiten zu können.

Lünen, den 25.10.1996

Martin Loer, Hans Haller

 


 

Ignatz Bubis zu Gast am FSG

Im Zusammenhang mit der Teilnahme der Religionsklasse 9 c/d am Schülerwettbewerb zur politischen Bildung haben die SV und Religionslehrer/innen unserer Schule den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, ans Freiherr-vom-Stein-Gymnasium eingeladen. Das Thema des Wettbewerbs lautet: »Jüdische Spuren in unserer Region – aufgezeigt am ehemaligen jüdischen Friedhof unserer Stadt«. Am Montag, dem 25.11.1996, wird Herr Bubis in der Zeit von 16.00 bis 17.30 Uhr unsere Schule besuchen. Dort will er gemeinsam mit Schülern, Eltern und Lehrern über den ehemaligen jüdischen Friedhof in Lünen und dessen Neugestaltung diskutieren. Automatisch ergeben sich auch Gedanken und Perspektiven zum jüdisch-christlichen Zusammenleben in der Gegenwart und Zukunft, besonders natürlich aus der Sicht von Jugendlichen. Anzumerken ist noch, daß diese Einladung und das Engagement für den ehemaligen Friedhof keinen Aktionismus darstellen, sondern schon auf vergangene Aktionen in unserer Schule aufbauen, so zum Beispiel auf den Marsch zum Friedhof unter dem Motto »Schweigen statt Totschweigen« im Januar 1995 anläßlich der 50jährigen Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz. Damals hatten sich ebenfalls Jugendliche zusammen mit ihren Eltem auf den Weg durch die Stadt gemacht. Es wäre aus Sicht der SV schön, wenn auch zum Treffen mit Herrn Bubis zahlreiche Eltern den Weg in unsere Schulaula finden würden.

Alle Beteiligten sind gespannt auf dieses gemeinsame Gespräch.

Bis zum 25.11.96! Schalom!

 


 

Produktive Christen sind produktiv – ökonomisch – kreativ – lebendig – tolerant

Im letzten Elternbrief war von uns zu lesen: »Es ist schön, als ev. und kath. Religionslehrer feststellen zu können, daß unsere Schule ihren Schülerinnen und Schülern Freiraum eröffnet, sich sowohl zu mündigen und kritischen Menschen als auch zu mündigen und kritischen Christen entwickeln zu können.«

Dieser Feststellung ist nichts, aber auch gar nichts hinzuzufügen. Jedoch ist vielen erst in den Wochen nach den Sommerferien die Intensität und Tragweite dieser Aussage für unsere Schülerinnen und Schüler so richtig bewußt geworden.

Diese Erkenntnis verpflichtet!

Horst Dahmen, Martin Löer

 


 

Kleine Leute – große Augen

Am 20.8.1996 fand in unserer Aula die Einführung der 5er statt. Man spürte die Spannung und Nervosität im Saal. Während unser Schuldirektor, Herr Neugebauer, seine übliche Rede hielt, über Regeln und Besonderheiten unserer Schule, schafften es die »I-Männchen« kaum noch, ruhig auf ihren Plätzen sitzen zu bleiben. Sie interessierte es viel mehr, ob sie in die Klasse a, b, c oder d kommen würden, welchen Klassenlehrer und welche Paten sie haben würden. Doch als Herr Loer in Begleitung der Tigerente auf die Bühne kam, vergaßen sie für kurze Zeit ihre ganze Aufregung. Die Tigerente wünschte den jungen Steinis, daß sie viel Spaß beim Lernen, viel Mut beim Ausprobieren und viel Freude an neuen Inhalten haben. Und Wohlfühlen sollen sich die Steinis auch.

Und dann, nach einer weiteren kurzen Rede von Herrn Neugebauer, war es endlich soweit. Die Klassen, Klassenlehrer und Paten wurden vorgestellt. Es herrschte totale Ruhe im Saal, bis auch die letzte Klasse wußte, wer für sie zuständig ist. Und dann ging es ab in die neuen Klassenräume. Nachdem sich die Paten, die ebenso gespannt auf »ihre« Klasse waren, noch einmal persönlich den neuen 5ern vorgestellt hatten, zeigten sie ihnen das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium bis in die kleinsten Winkel. Jeder Raum wurde gezeigt und erklärt. Jeder aus der Klasse hörte aufmerksam zu.

Doch bei so vielen Räumen wußte hinterher keiner mehr, wo welcher Raum war. Jedoch behalten hatten fast alle, daß die Cafeteria nur für die Oberstufe ist und daß man sich als 5er nicht auf dem Oberstufenschulhof aufhalten soll. Für Paten und 5er war es ein lustiger und interessanter Nachmittag.

Christiane Braun, 9d (Patin)

 


Übersicht

Die Chronik 1986/87 | 1992/93 | 1994/95 | 1995/96 | 1996/97 | 1997/98 | 1998/99 | 1999/2000 | 2000/2001

Elternbrief vom 31.10.1996 |Elternbrief vom 29.01.1997 | Elternbrief vom 14.04.1997 | Elternbrief vom 30.06.1997

Stand: 29.10.2000
Artur Weinhold