Elternbrief des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums
von Mittwoch, dem 27.01.1999

Redaktion: Peter Gehrmann

 

Am 18.12.1998 wurde Herr Dr. Czischke offiziell in sein Amt als Schulleiter des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums eingeführt. Sein persönlicher Beitrag war multimedial gestaltet. Das können wir an dieser Stelle leider nicht noch einmal bieten, aber für alle, die nicht dabei sein konnten, drucken wir hier noch einmal die wichtigsten Text-Passagen ab.

»Sehr geehrte Damen und Herren, Mitarbeiter und Gäste! Liebe Schülerinnen und Schüler, ihr seid und bleibt unsere wichtigsten Partner. Wissen an euch weiterzugeben ist unser Beruf seit jeher. Aber die Schule hat sich verändert, wir haben sie weiterentwickelt.

Wir arbeiten ständig an der Verbesserung und Weiterentwicklung des Unterrichts, an einer pädagogischen Schulentwicklung! Wissen soll Kreativität nicht erdrücken.

Von eurer Unbefangenheit können wir lernen, wenn wir zuschauen, zuhören, kreative Prozesse zulassen, Freiräume schaffen.

Ihr Schülerinnen und Schüler am FSG macht es uns leicht.

Eure Aktionswochen sind absolute Topereignisse in unserem Schulleben. Ihr seid immer bestens auf Schulkonferenzen vorbereitet. Euer Engagement in der Friedens-AG sucht seines gleichen. Die Gruppe PC veranstaltet Schulgottesdienste, bei der die Aula überfüllt ist. Die Steinzeit wurde gerade zur besten Schülerzeitung gekürt. Schülerinnen und Schüler besuchen jedes Jahr ein Altenheim.

Einen großen Teil unseres Ansehens in der Öffentlichkeit habt ihr erarbeitet.

Von mir könnt ihr erwarten, dass ich euch Ernst nehme, stets zuhöre und bei euren Anliegen unterstütze, soweit ich kann.

Prof. Rolff, der Leiter des Instituts für Schulentwicklungsforschung in Dortmund, wurde gefragt, was er als erstes täte, wenn er die Leitung einer Schule übernehmen würde.

Er würde Schatzsuche im Kollegium betreiben. Mir hat das gefallen.

Schatzsuche bedeutet, bei den Stärken anzusetzen, die Kraft zu nutzen, die in diesem Kollegium steckt.

Im Gegensatz zu Herrn Rolff habe ich den Vorteil, viele Schätze bereits zu kennen und sicher zu sein, dass ich mit Aussicht auf Erfolg weitere Juwelen finden werde.

Gerade die vielen kleinen Aktivitäten und manchmal unhörbaren Töne machen das Gesamtklangbild einer Schule aus. Viele Menschen haben in diesem Sinn an der Entwicklung unseres Steingeistes mitgewirkt, das lebendige Bild unserer Schule geschaffen. Oft bleiben sie unbemerkt oder zumindest unerwähnt.

Qualität von Schule kann man nicht anordnen, die einzelne Schule und dort die einzelne Lehrerin und der einzelne Lehrer sind die Basis für Qualität.

Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass der Steingeist als Qualitätsmerkmal dieser Schule auch in Zukunft erhalten bleibt.

Der Förderverein muss aus dem Quark, wie man hier sagt. Und er kommt aus dem Quark.

Projekte wie Wissenschaftsabende mit Ehemaligen, Internet für alle oder Kunst am Neubau sind auf dem Weg. Nicht nur VoFi-Feten, auch FöFi-Feten! Warum veranstaltet der Förderverein nicht jedes Jahr gemeinsam mit der Schulpflegschaft ein Schulfest? Man sah es bei der 90-Jahr-Feier und sieht es bei jeder Abiturfeier, Artur Weinhold kann von unzähligen E-Mails aus aller Welt berichten.

Die Identifikation der Ehemaligen mit ihrer Schule ist groß. Arbeiten Sie mit! Lassen Sie den Förderverein nicht nur auf den Schultern von Herrn Czech ruhen.

Eltern möchte diese Schule aktiv und kreativ mitgestalten.Warum nutzen wir dieses Angebot so wenig?

Die Einzelperson als starker Motor und Steuerungssystem einer Schule ist verdienstvoll, aber organisationstheoretisch völlig falsch.

Unsere Schule ist ein mittelgroßes Dienstleistungsunternehmen mit 70 hoch qualifizierten Mitarbeitern, die ihre Arbeit kompetent und in eigener Regie leisten. Wir haben 1100 direkte und weitere 2000 indirekte Kunden, die Leistungen erwarten, die aber auch bereit sind, ihre Vorstellungen, Kenntnisse und Ideen aktiv einzubringen und an der Entwicklung dieses Betriebes mitzuarbeiten.

Glaubt jemand hier allen Ernstes, dass man ca. 3000 Menschen und darunter mindestens 200 Lehrer auf seine Schultern laden kann, um ihnen zu zeigen, wo es lang geht. Kein Mensch glaubt das.

Ich ­ als Informatiker ­ orientiere mich lieber an einem moderneren objektorientierten Modell, bei dem mehrere produktive Teilsysteme im Gesamtsystem zusammenarbeiten. Den Nachrichtenfluß gilt es zu steuern und genaue Absprachen über die angebotenen Dienste herbeizuführen.

Die Rolle des Schulleiters ist verbunden mit einem Wissens- und Informationsvorsprung (fast alles geht über seinen Tisch). Information ist Macht und kann als solche auch mißbraucht werden.

Einige Stichworte umreißen mein Verständnis von Schulleitung

  • Transparenz und Information
  • Mut zum Wagnis
  • Führung durch Zielvereinbarung nicht Führung durch Zielsetzung
  • Anregen statt Anweisen

Ich möchte weg von den MMM, die jeglichen Fortschritt zum Stillstand bringen: Man müßte mal!

Ich möchte sie umdrehen zum WWW: Wer macht was wann?

Und: Ich möchte ein fröhlicher Mensch bleiben. Ich möchte mich nicht vom Amt oder von Menschen verbiegen lassen. Ich möchte weiterhin Lust haben, in die Schule zu gehen.

Was will er eigentlich? Hat er Pläne für die Zukunft? Hat er Visionen?

Wie will er ­ wie man so schön sagt ­ diese Schule ins nächste Jahrtausend führen?

Natürlich habe ich Visionen, nicht erst seitdem ich Schulleiter bin.

Auch Visionen muss man gemeinsam entwickeln. Darin unterscheiden sie sich von Träumereien. Wir am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium haben solche Vi- sionen.

Das Amt des Schulleiters bringt es mit sich, dass wir der Realisierung ein paar Schritte näher kommen können. Und sei es auch nur dadurch, dass ich sie hier einmal ungestört vortragen kann.

Ein Beispiel will ich hier nennen:

Schülerinnen und Schüler am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium verfügen über riesige ungenutzte Kapazitäten. Jedes größere Projekt innerhalb oder außerhalb des Unterrichts fördert sie zutage. Jede Projektwoche macht sie sichtbar.

Die Industrie fahndet nach Absolventen ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge, die Qualitätsdebatte im Anschluss an die TIMS-Studie ist in vollem Gang, das Desinteresse an naturwissenschaftlichen Fächern ist katastrophal und am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium gibt es immer noch kein Forschungszentrum für Schülerinnen und Schüler.

In einem solchen Forschungszentrum findet man das Material vor, das man benötigt, um kleinere oder auch größere Arbeitsvorhaben vielleicht sogar für umliegende Firmen, für Jugend forscht oder zum eigenen Vergnügen durchzuführen. Lehrerinnen und Lehrer sind dabei, um Tipps und Anregungen zu geben, denn sie haben auch keine Lösung parat.

Unsere Vision beschränkt sich nicht nur auf einen technologischen Schwerpunkt. Wir suchen noch Visionärinnen und Visionäre aus dem Bereich der Sprachen, die uns da mit Ideen auf die Sprünge helfen.

Sage bitte niemand, es gäbe kein Geld. Wo ein Wille, da auch Geld.

Man kann Visionen haben. Zur Realisierung braucht man viele Visionäre.

Warten wir ab, wer Recht behält, der englische oder der japanische Philosoph.

Ich hoffe nur, dass ich diese Vision nicht eines Tages meiner Nachfolgerin oder meinem Nachfolger mit auf den Weg geben muss.

Das waren nur wenige Schlaglichter. Einige Themen habe ich einfach weggelassen, obwohl ich auch darüber hätte sprechen sollen und wollen.

Vielleicht haben sie dennoch einen Eindruck davon bekommen, was sie von mir erwarten können und warum ich nur an dieser Schule Schulleiter werden wollte.

Herzlichen Dank für ihre Aufmerksamkeit!

 

 


 

Besuch im Altenheim Lünen-Süd

Am 23.11.98 besuchten einige Schüler der Klassen 5c und 7a das Altenkrankenheim in Lünen-Süd. Wir wollten den Bewohnern mit Sketchen, Liedern, Gedichten und Tänzen einen abwechslungsreichen Nachmittag bieten. Als wir im Altenkrankenheim ankamen, saßen schon einige Heimbewohner vor der Bühne und warteten gespannt auf unser Programm.

Wir begannen das Programm mit dem Gedicht »Die Ringelnatter« von Josef Guggenmoos. Dann folgte ein Lied der 5. Klasse. Viele der Zuschauer kannten das Lied, denn es handelte sich um einen Schlager der Comedian Harmonists aus den 20-er Jahren: »Mein kleiner grüner Kaktus“. Nun folgten Sketsche und das Gedicht »Herr von Ribbeck“, das eine Schülerin aus der 7. Klasse vortrug. Durch den Westerntanz »Der Ritt durch die Prärie« und den Rock ’n Roll »Let’s Dance« ­ eingeübt hatten die Tänze die Mädchen der 7a zusammen mit Frau Möllmann-Schmidt ­ wurden die alten Menschen in den Wilden Westen und in die 60-er Jahre geführt. Man sah dem Publikum an den fröhlichen Gesichtern an, dass sie Spaß dabei hatten, uns zuzusehen. Frau Pleitner führte durch das Programm, Herr Schattauer begleitete die 5c bei ihren Liedern am Klavier.

Anschließend durften wir uns noch mit den Heimbewohnern unterhalten und Fragen stellen, zum Beispiel ob es ihnen im Heim gefalle, wer die älteste Bewohnerin ist und noch vieles mehr.

Das war für alle ein schöner Nachmittag. Mir hat besonders gefallen, dass sich die Heimbewohner so über unseren Besuch freuten und ihnen unsere Vorführung Freude brachte. Die Heimbewohner freuen sich immer über Besuche von Schülern, die ihnen Abwechslung bringen, da es nicht genug Pfleger/-innen gibt, die mit den alten Leuten zum Beispiel jeden Tag einen Spaziergang machen können.

Ann-Katrin Drews, Klasse 7a

 

 


 

Amir Naor

Wie gefällt einem Israeli wohl das FSG? ­ Diese Frage stellte sich die neu gegründete Israel-AG. Ein israelischer Schulleiter sollte das Stein vom 9. bis zum 12. November besuchen. Die Fakten wurden erst langsam bekannt. Er solle schon mehrmals in Deutschland gewesen sein, und würde deutsch sprechen, seine Heimatstadt liege 50 km nördlich von Tel Aviv ­ eine angeblich gefährliche Ecke. Das waren auch schon alle Informationen und so gab es bald mehr Fragen als Antworten. Ist er nett? Ist er nicht nett? Was machen wir mit ihm, wenn er nett ist? Was machen wir mit ihm, wenn er nicht nett ist? Wie gut spricht er deutsch? Wie alt ist er?

Der 9. November kam, die ersten Einzelheiten wurden bekannt: Er spricht nur englisch, kommt vom Militär und ist genauso nett wie selbstbewusst. Dann die erste Begegnung. Wieder Fragen: Wie sollen wir ihn begrüßen? (Hello, Good morning, oder etwa Hi?) Was sollen wir sagen? Werden wir ihn verstehen?

Irgendwie gelang der erste Kontakt. Anschließend ging es durch die Lüner City zum Judenfriedhof an der Münsterstraße. Unterwegs der erste Sprachtest, der Leezenpatt, die Persiluhr und Aldi waren leicht zu erklären, aber beim Mahnmal an der Lippe gab es die ersten Schwierigkeiten: Was heißt denn Säule? Naja, später gab’s ja noch die professionelle Führung. Ein Wort zum Wetter, der Herbst zeigte sich von seiner besten Seite, es regnete ununterbrochen und die Temperaturen lagen um 5°C. Doch Amir Naor, unserem Gast, gefiel das Wetter. Noch! Am Judenfriedhof angekommen trugen Schüler der Jahrgangsstufe 11 die Knochen-Charta vor.

In der siebten Stunde stellte sich der Israeli der »Öffentlichkeit«. Alle Schüler und Lehrer hatten Gelegenheit Fragen zu stellen. Neben Fragen zur Schule und zum Schulsystem beantwortete er die in Deutschland an ihn meist gestellte Frage: Wie sicher ist es in Israel? Seiner Meinung nach spielen die Medien die Situation in Israel hoch.

Anschließend ging es zur Stadtführung. Natürlich wusste auch die Stadtführerin nicht, dass sie ihr Werk in englisch verrichten durfte. Vor dem Rathaus wurde uns erzählt, dass Lünen ein moderner Recyclingstandort sei, passend dazu stank es erbärmlich. Auch die Geschichte der Stadt wurde kurz erläutert. Unser Gast erwies sich als interessierter Zuhörer und fragte die Führerin, woher denn der Löwe auf dem Wappen käme. Uns wurde mitgeteilt, dass es kein Mensch wisse. Daraufhin erklärte Naor ihr die Geschichte, die er zuvor auf den Internetseiten von Herrn Weinhold gelesen hatte.

Ungefähr 18 Stunden später erzählte Noar in der Schülerratssitzung all das, was er schon einen Tag zuvor berichtet hatte. Außerdem wurden alle an einem Kontakt nach Israel interessierten Schülerinnen und Schüler aufgefordert einen kurzen Brief in englisch zu verfassen, den er dann mitnehme. Am Nachmittag wurde dann das »Deutsche Bergbaumuseum« in Bochum besichtigt. Anschließend ging es nach einer unfreiwilligen Stadtrundfahrt zum »deutschen Schulleiter“. Während eines Kaffeetrinkens wurden die Einzelheiten, des am Morgen (4 Uhr!) zuvor erstellten Programmes, diskutiert. Der Austausch soll in den Klassen 10.2 und 11.1 stattfinden, da die Jahrgangsstufe 11 die vorletzte Klasse in Israel ist. Die erste Gruppe mit 10 bis 15 Schülern soll vom 1. bis zum 10. Juni ’99 zu Gast in Lünen sein. Der Gegenbesuch soll im Januar 2000 stattfinden. Sponsoren, um die Kosten zu senken, werden noch gesucht.

Amir Naor hinterließ einen guten Eindruck bei allen, die mit ihm lang oder kurz in Kontakt standen. Sein Englisch war ebenso gut ... pardon ... schlecht wie unseres. Falls seine Schüler genauso sind wie er, wird der Schüleraustausch ein Erfolg.

Michael Müller, Klasse 10 a

 

 


 

Fahrt zum Friedensdorf Oberhausen

Wie jedes Jahr zu Weihnachten haben wir, die Friedens-AG, wieder Spenden und Geschenke dem Friedensdorf übergeben. Das waren Kleidungsstücke, ein Fahrrad, die Musikanlage von Herrn Olk und die restlichen Langlaufskier von unserer Schule, die am Elternsprechtag nicht mehr verkauft wurden. 4.306 Mark wurden am Mittwoch, den 9. Dezember ans Friedensdorf Oberhausen überwiesen. Diese stolze Summe kam durch die Einnahmen vom letzten Elternsprechtag zustande. Der »Stein-Kläuse-Verkauf« war ­ wie jedes Jahr ­ ein voller Erfolg und durch Kaffee, belegte Brötchen und Waffeln kam einiges zusammen. Es war ein anstrengender Tag für die Friedens-AG, aber es hat trotzdem Spaß gemacht.

Am Freitagnachmittag, nach der Amtseinführung von Herrn Dr. Czischke, luden wir die Spenden gemeinsam mit Herrn Graas auf den Anhänger und in den Kofferraum. Es fing leider an zu regnen, als wir die Sachen verstauten. Trotz des Wetters behielten wir gute Laune. dann fuhren wir los. Nach einstündiger Fahrt kamen wir endlich am Friedensdorf Oberhausen an. Als wir ausstiegen, winkten uns schon lachende Kinder von Fenstern aus zu. Sie freuten sich richtig. Im Friedensdorf leben Kinder, die verletzt aus Kriegsgebieten wie Afghanistan hier nach Deutschland kommen, weil sie in ihrer Heimat nicht behandelt werden können. Im Friedensdorf werden sie versorgt, betreut und natürlich medizinisch behandelt. Der Leiter des Dorfes hat sich sehr über die Spenden gefreut und wir übergaben ihm einn Stein-Nikolaus von unserer Schule. Er bedankte sich recht herzlich und wir fuhren wieder zurück. Nach der Fahrt waren wir ganz schön erschöpft. Es ist immer wieder schön da zu sein und dass man mit den Spenden den Kindern eine Freude machen kann. Wir freuen uns schon aufs nächste Mal.

Christine Scholz, Klasse 8c

 

 


 

Frankreich ’98

Als ich in den Sommerferien den ersehnten Brief von meiner Austauschpartnerin bekam, freute ich mich sehr. Nun lagen noch 6 Wochen vor mir, bevor es dann endlich nach Frankreich ging, um mein Französisch zu perfektionieren und um neue Freunde zu finden.

Ich bewarb mich für dieses Programm von der Bezirksregierung Düsseldorf, um in einem fremden Land Erfahrungen sammeln zu können und zu zeigen, dass ich mich auch alleine zurechtfinden kann.

Ich liebe die Sprache und habe vor Französisch als Leistungskurs für mein Abitur zu wählen. Vielleicht suche ich mir tatsächlich Arbeit in Frankreich und lasse mich dort nieder.

Am 19.September machten meine Eltern und ich uns auf den Weg nach Compiègne. Ich war schon sehr gespannt, was mich dort erwarten wird. Mein zukünftiges Zuhause sollte in Choisy au bac sein, der ein kleiner, zu Compiègne gehörender Ort ist. Compiègne liegt ca. 70 Km nördlich von Paris.

Wir kamen also vor einem schönen Haus in einer ruhigen Straße an. Die Familie begrüßte uns sehr herzlich und führte uns ins Haus. Nach ausgiebigem kennen lernen, nahm uns der Vater von Marion zu einer kleinen Rundfahrt nach Compiègne mit, um uns alles zu zeigen. Wir verstanden uns alle sehr gut. Leider sprechen meine Eltern kein Französisch und ich habe alle Fragen und Antworten übersetzt.

Nachdem ich meine Eltern am nächsten Tag verabschiedet hatte, begann für mich das Leben in einer französischen Familie. Ich verstand nicht sofort alles, doch ich war willig von allen zu lernen!

Und mit der Zeit wurde dieses Haus in der ruhigen Straße zu meinem Zuhause und diese Familie wurde wie eine zweite Familie für mich. Selbst die kleineren Geschwister (Martin, 12 Jahre und Cecile, 10 Jahre) integrierten mich in ihr Leben wie eine Schwester! Ich hatte genau wie die anderen meine Aufgaben im Haushalt zu erledigen, wie das Tisch decken und das Aufräumen. Diese Pflichten tat ich gerne, weil mir diese Zugehörigkeit zur Familie sehr viel bedeutete.

In der Schule habe ich viel erlebt und viel Spaß gehabt, obwohl ich manchmal Verständnisschwierigkeiten hatte. Nach zwei Wochen habe ich mich an die langen Schulzeiten gewöhnt und bin gerne hingegangen. Die Lehrer behandelten mich wie eine Französin und ich gab mir Mühe ihren Erwartungen zu entsprechen. Sie gaben mir Übungen und auch die Klassenarbeiten schrieb ich in der Klassengemeinschaft mit. Besonders toll fand ich das vielseitige Angebot an Sprachen. Die Schule unternahm auch die dazugehörigen Ausflüge in die entsprechenden Länder. da ich fast jeden Tag bis 17.30 Uhr an der Schule war, verlief die Zeit sehr schnell.

Manchmal packte mich schon das Heimweh, wenn ich mal nicht weiter wusste, doch Marion und ihre Eltern halfen mir immer. Ich gehörte dazu und ihre Freunde waren auch die meinen.

Als der Tag der Abreise kam, war ich sehr traurig. Ich denke gern an die lustige Zeit mit meinen neuen Freunden und freue mich schon sehr, dass Marion im Februar zu mir kommen wird.

Ich habe meinen Aufenthalt nicht vergessen, doch scheint mir alles schon sehr weit weg, da ich mein normales Leben hier bereits wieder aufgenommen habe. Ich mache mir schon darüber Gedanken, wann ich mal wieder nach Compiègne fahre um alle zu besuchen. Wenn Marion zu uns kommt, werden wir sicher die Zeit nach der Schule nutzen, um viel zu unternehmen. So viel Zeit, wie sie bei mir haben wird hat sie zu Hause nicht.

Alles in allem hat sich der Austausch gelohnt und ich würde es immer wieder machen!

Julia Prein, Jahrgangsstufe 11

 

 


 

Russisch-Intensiv-Wochenende am 11.-12. September 1998 in Radevormwald

Am Freitag, dem 11.September, machten wir ­ Schülerinnen und Schüler des Russischkurses der Jahrgangsstufe 10 sowie die Referendarinnen Frau Plattschulte, Frau Hammelrath und ich ­ uns auf den Weg, um in einer Jugendbildungsstätte in Radevormwald gemeinsam mit einem entsprechenden Zehnerkurs des Luisengymnasiums in Düsseldorf und ihrer Lehrerin unabhängig vom Klingelzeichen und 45-Minuten-Takt uns intensiv mit der russischen Sprache zu beschäftigen. Inhaltlich vorbereitet wurde dieser Intensivkurs im Rahmen des Bund-Länder-Kommissions-Modells »Wege zur Mehrsprachigkeit« von uns Russischkolleginnen und -kollegen am Landesinstitut in Soest; finanzielle Unterstützung erhielten wir vom Russischlehrerverband.

Was wollten wir mit diesem aufwendigen Programm, an dem insgesamt 6 Schulen aus NRW mit ihren Lehrerinnen und Lehrern beteiligt waren, erreichen? Unser wichtigstes Ziel war, die Schülerinnen und Schüler mit neuen Lern- und Übungsformen der Spracherlernung vertraut zu machen, ihnen vielfältiges Material an die Hand zu geben, mit dem sie überwiegend selbständig ihre Fähigkeiten im Umgang mit dem Russischen erproben konnten, ihre Sprechfähigkeit, ihr Lese- und Hörverstehen an Hand authentischen Materials individuell und gemeinsam steigern konnten. So beschäftigten wir uns zentral mit suggestopädischen Lernverfahren, das heißt, mit Verfahren, die Lernen im entspannten Zustand, ohne Stress und Angst, anstreben. Solche Vermittlungs- und Übungsformen sind im »normalen Schulbetrieb« in der Regel leider nur sehr schwer einzusetzen. Darüber hinaus hatten wir verschiedene »Lernstationen« eingerichtet, an denen die Schülerinnen und Schüler jeweils mit einem Partner/einer Partnerin aus Düsseldorf sich mit Einkaufsdialogen, Preisen und Geld beschäftigten; sie mussten sich gemeinsam auf Stadtplänen und in der U-Bahn zurechtfinden, russische Reklame entziffern, einen Schnell-Lesetrainings-Kurs absolvieren. Eine Schülergruppe übte parallel einen russischen Sketsch ein, der abends vor der gesamten Gruppe mit viel Spaß aufgeführt wurde.

Als verantwortliche Lehrerin war ich an der langwierigen Vorbereitung und Aufbereitung des Materials beteiligt und ­ ehrlich gesagt ­, war ich eher skeptisch, was den Erfolg und die Durchführbarkeit dieses Kompaktwochenendes betraf. Der sichtbare Lernzuwachs und die konzentrierte und gleichzeitig entspannte und harmonische Zusammenarbeit aller Schülerinnen und Schüler, hat mich jedoch überzeugt, dass die hier begonnenen Wege des Lernens Zukunft haben, dass es sich für Lehrer und Schüler lohnt, methodisches Neuland zu betreten. Frau Hammelrath und Frau Plattschulte sei an dieser Stelle nochmals ausdrücklich für ihre Beiträge und ihre kreative Mitarbeit gedankt.

Vielleicht ist es noch von Interesse, dass einige der beteiligten Schulen planen, diese Intensiv-Wochenende Russisch in eine Intensivwoche Russisch am Russicum in Bochum münden zu lassen (ein derartiges Training wurde bereits einmal von einem Gymnasium in Marl durchgeführt). Da können Schülerinnen und Schüler eine ganze Woche lang die Einrichtungen der Landesprachenschule unter Leitung von Spezialisten nutzen und eine Reihe von interessanten Leuten kennen lernen, die Russisch für ihren Beruf benötigen. Leider ist das nicht ganz billig. Wenn ich wüßte, wo es Sponsoren gibt, die ein solches Sprachexperiment mit ca DM 4 000. - fördern, würde ich diese Erfahrung gerne auch unseren Schülerinnen und Schülern ermöglichen. Wer weiß, vielleicht liest auch mal ein Sponsor diese Zeilen?

Hanna Scholle, Januar 1999

 

 


 

Jacqueline Heinsius, Klasse 10d: 1. Platz auf der Russisch-Olympiade

Am 19.11.1998 fand in Monheim die diesjährige Russisch-Olympiade statt, an der sich Schulen aus ganz NRW beteiligten. Auch das FSG war nach langer Zeit wieder einmal dort vertreten ­ angespornt von dem an anderer Stelle erwähnten Intensiv-Wochenende Russisch. Und obwohl wir gar keine Erfahrungen mehr mit den Anforderungen dieses Sprachwettbewerbs hatten, ließ uns Jacqueline Heinsius nicht im Stich, sondern errang in ihrer Lerngruppe den 1. Platz! So richtig überrascht waren wir davon zwar nicht, aber zu einem ersten Platz in einer Olympiade gehört neben Können eben auch Glück. Beides hatte Jacqueline an diesem Tag. Pozdravljaem!

Auch am Kreativ-Wettbewerb der Olympiade nahmen wir teil. Leider war uns da das Glück nicht so hold und die Konkurrenz sehr groß, so dass wir keinen der insgesamt nur zwei Preise bekamen. Spaß hat es allen Beteiligten unter Leitung von Frau Hammelrath trotzdem gemacht, und wir waren mit unserm Beitrag zufrieden.

Wir hoffen, dass unser Beitrag zur Olympiade, die szenische Darstellung von Gedichten der russischen Avantgarde der 60-er Jahre, auch einige Leserinnen und Leser dieses Elternbriefes bei der Amtseinführung von Herrn Dr. Czischke am 18.12.98 ein wenig unterhalten hat.

Hanna Scholle, Januar 1999

 

 


 

Ein Buch kann wie ein Hafen sein…

Ein Buch kann wie ein Hafen sein, wo viele Schiffe laufen ein zu jeder Stunde, Tag und Nacht, mit Früchten, Erzen, Silberfracht. Die Ladungen sind schön und schwer, drum mach die Schiffe gründlich leer, bei Kerzenlicht, bei Sonnenschein: ein Buch kann wie ein Hafen sein.

Josef Reding

Wieviel mehr gilt Josef Redings Metapher für eine ganze Bibliothek, deren Schätze niemand auf Anhieb ermessen kann. Um sie zu bergen, um »die Schiffe gründlich leer« zu machen, muss man sich häufig, am besten regelmäßig, Zeit nehmen, man sollte sich diese Möglichkeiten nicht entgehen lassen.

Am FSG wird seit einigen Jahren wieder verstärkt darauf hingearbeitet, unseren Schülerinnen und Schülern viele neue und neu aufgelegte Bücher zur Verfügung zu stellen. Dazu sind natürlich zunächst finanzielle Mittel nötig, denn solche »Schätze« ­ man denke nur an »Erze« und »Silberfracht« ­ haben ihren Preis. Nun sind wir (zumindest in den letzten zwei bis drei Jahren) von Seiten der Schulleitung und des Fördervereins sowie zusätzlich aus Landesmitteln recht großzügig unterstützt worden. So konnten nicht nur Bücher für die jüngeren Schüler/-innen angeschafft werden, sondern auch Literatur, Sachbücher und Nachschlagewerke für unsere »heranwachsenden« und »jungen Erwachsenen«.

Noch lässt die Präsentation in der räumlichen Enge der jetzigen Bibliothek zu wünschen übrig, aber nicht mehr lange! Das Dachgeschoss unseres Neubaus ­ mit Penthouse-Charakter ­ wird in Kürze Abhilfe schaffen. Es wird unser neuer »Hafen“, in dem man vielleicht sogar »zu jeder Stunde, Tag und Nacht, ... bei Kerzenlicht« (warum nicht auch einmal während einer Lesenacht?) »und Sonnenschein« (auf unserer Leseterrasse) die »Ladungen« bergen kann.

»Ist das nicht alles Wunschdenken?“, wird an dieser Stelle mancher fragen. In einer Hinsicht sind Ihre Bedenken allerdings angebracht: es fehlt an Arbeits- und Aufsichtskräften, z.B. für eine Kernöffnungszeit über die großen Pausen hinaus. Die unter Herrn Blaschkes Anleitung dort tätigen Schüler/-innen können das natürlich nicht leisten. Auch Lehrer/-innen können aufgrund ihrer unterrichtlichen Verpflichtungen nur sehr begrenzt eingesetzt werden. Eine Schulbibliothekarin, wie von uns und anderen Schulen angeregt, wird wiederum für die Stadt zu teuer.

Daher geht unsere Bitte an Sie, liebe Eltern. Wer von Ihnen hätte Zeit und Lust in unserer neuen Schulbibliothek mitzuarbeiten, evtl. stundenweise als Aufsichtführende(r) oder auf andere Weise, z.B. beim Foliieren neuer Bücher. Natürlich sind auch Tipps und Ratschläge zur Neuanschaffung willkommen.

Ich würde mich im Namen aller Schüler/-innen sehr freuen, wenn dieser Artikel bei Ihnen Interesse an einer solchen Tätigkeit geweckt haben sollte. Denken Sie nur an ihre eigenen Töchter und Söhne, die z.B. unser Bücherangebot im Präsenzbereich auch zur Unterrichtsergänzung oder für Referate nutzen möchten.

In der Hoffnung auf Ihre Mitarbeit

Christel Spelsberg

 

 


 

Fügen ’99

Als am 07.01.99 gegen 6.15 Uhr die ersten Schülerinnen und Schüler der Klassen 9a und 9b voller Vorfreude auf zehn Tage ohne Eltern am Theaterparkplatz eintrudelten, wurden sofort Pläne für Fügen geschmiedet. Es tauchten Fragen auf wie: Habe ich auch nichts vergessen? Wie sind wohl die Zimmer? Schmeckt das Essen? Und die wohl wichtigste aller Fragen: Lerne ich Ski laufen, ohne mir sämtliche Knochen zu brechen?

Während es sich die meisten sofort im Bus bequem machten, weil es draußen in Strömen regnete und sie auf die letzten Anweisungen der Eltern keinen »Bock« mehr hatten, legten andere noch »herzzerreissende« Abschiedsszenen mit ihren Freunden bzw. Freundinnen hin. Nachdem dann endlich alle im Bus saßen und die Lehrer (Frau Beckmann, Herr Klisa, Herr Korn, Herr Martenka, Frau Neukirchen und Herr Schulz) alle durchgezählt hatten, konnte die Reise nach Österreich gegen 6.45 Uhr endlich losgehen.

Nach ca. zehn Stunden Fahrt inkl. zwei Pausen kamen wir gegen 17.00 Uhr am Gasthof Steiner in Kleinboden/Fügen an. Nachdem die Mädchen die Skiausrüstungen im Skikeller verstaut und die Jungen (die diesmal übrigens in der Minderheit waren) die Koffer vorläufig auf der Terrasse deponiert hatten, trafen wir uns im Speise- bzw. Aufenthaltsraum wieder. Dort wurden die Zimmer verteilt und erste Anweisungen zu Hausordnung, Essenszeiten usw. gegeben. Voller Erwartungen stürmten wir nun alle mit etwas zu schwerem Gepäck in unsere Zimmer, mit denen die meisten auch zufrieden waren.

Anschließend hatten wir bis 18.30 Uhr Zeit, die ersten Probleme zu meistern, wie z.B. Betten beziehen, Kofferschlösser aufknacken, da man den Schlüssel ja zu Hause vergessen hatte, und schließlich festzustellen, welche Lehrer sich in unserer Nähe einquartiert hatten.

Nach dem Abendessen, über das sich die Meinungen (vor allem die der Vegetarier) teilten, starteten gleich die ersten Zimmerbesuche untereinander, an denen manchmal sogar mehr als fünfzehn Leute beteiligt waren. Da sich diese »Parties« zu regelrechten Bettorgien (so nannte es zumindest Herr Klisa) entwickelten, bei denen bis zu zehn Leute in einem Bett herumturnten, ging gleich am ersten Abend ein Bett zu Bruch. Das hatte zur Folge, dass beinahe ein Zimmer-Besuchsverbot erteilt worden wäre. Glücklicherweise blieb es dann vorerst doch nur bei einer Verwarnung. Nur Zimmerbesuche von mehr als zehn Leuten auf einem Zweierzimmer wurden verboten. Dieses Verbot wurde natürlich genauestens eingehalten, denn in den nächsten Tagen wurden die »Parties« einfach auf den Flur im zweiten Stock (wo grundsätzlich immer etwas los war) verlegt. Nach einer weiteren Verwarnung wegen zu großer Lautstärke ereigneten sich in den darauffolgenden Tagen die meisten Treffen nur noch im Aufenthaltsraum.

Nun wollen wir aber einmal zum eigentlichen Grund der Fügen-Fahrt kommen, nämlich zum Ski laufen. Als am Freitag, dem 08.01., pünktlich um 8.30 Uhr der Ski-Bus vor der Tür stand, stiegen alle voller Neugier und mit der Frage, ob sie diesen Tag heil überstehen würden, in den Bus. Nach einer halben Stunde Fahrt standen wir endlich an der Piste, bewunderten die Aussicht und fragten uns, wie man sich wohl diese »komischen Dinger« namens Skier unter die Füße schnallt. Während die Lehrer dies den Anfängern geduldig erklärten, fuhren diejenigen, die schon Ski laufen konnten, zusammen mit Herrn Korn im Lift auf die Pisten, um diese zu erkunden und die Anfänger, wenn sie sie sahen, bei ihren ersten Stürzen auszulachen. Diese ersten, zumeist urkomisch aussehenden, Stürze trugen nicht nur am ersten Tag zur allgemeinen Unterhaltung bei. Zu den außergewöhnlichsten Bildern gehörten z.B. drei Schüler/-innen, die mit ineinander verhakten Skiern, sich verzweifelnd aneinanderklammernd und schreiend rückwärts den Berg hinunterrutschten, oder andere Leute, die am Ende eines missglückten Ausweichmanövers in einem Zaun oder vor einer Holzhütte landeten. Auch die Abfahrt auf dem Allerwertesten war sehr beliebt. Nach einigen sehr lehrreichen und lustigen Stunden traten wir gegen 14.30 Uhr die Rückfahrt zum Gasthof an, wo wir dann bis zum Abendessen und auch danach bis 22.00 Uhr Freizeit hatten. Diese Zeit nutzten die meisten für erste Einkäufe. Zwischendurch wurden wir ­ je nach Können ­ in sechs verschiedene Gruppen eingeteilt.

Am Samstag, wurden die ersten Gruppen mit dem Lift vertraut gemacht, auch wenn es nicht allen gelang, sofort beim ersten Mal oben auf der Piste anzukommen. In den nächsten Tagen wurden auch die restlichen Gruppen in die Kunst des Liftfahrens eingeweiht, und auch hier ereigneten sich, je nach Liftart, einige Unfälle. Doch letztendlich konnte sich schließlich jeder mit den verschiedenen Liften anfreunden.

Am Sonntagabend konnte ­ wer wollte ­ mit einigen Lehrern zur Jausenstation auf einem der umliegenden Berge wandern. Der Weg war zwar sehr anstrengend, aber es lohnte sich dort hinzugehen, da wir viel Spaß hatten.

Am nächsten Abend stand das Bergfest und somit eine Disko an. Einige von uns hatten sich ein lustiges Programm ausgedacht, vor dem auch die Leher nicht verschont blieben. In dem ersten Spiel sollten Frau Beckmann und Herr Martenka mit verbundenen Augen bei einigen Schülern die Waden ertasten und somit herausfinden, um welchen Schüler es sich dabei handelte. Herr Klisa musste sich einem Friesen-Test unterziehen, doch der Knüller des Abends waren eindeutig Herr Korn, Frau Neukirchen und unser lieber Referendar, Herr Schulz. Sie hatten die Aufgabe, ein Playback zum Guano Apes-Song »Lord of the boards« vorzuführen. Während Frau Neukirchen die Frontfrau und Herr Korn den Schlagzeuger darstellten, schoss Herr Schulz, mit einem Skistock als Gitarre in der Hand, den Vogel ab. Er rockte wie ein Profi und legte ein perfektes Gitarren- bzw. Skistock-Solo hin. Spätestens nach diesem Auftritt war »Lords of the boards« für einige von uns das absolute Fügen-Lied.

Am Dienstag ereignete sich, außer weiteren »Oscar-reifen« Stürzen auf der Piste und den üblichen Parties, wie sie sowieso jeden Abend stattfanden, nichts besonderes.

Am Mittwoch hatten wir einige Schwierigkeiten, die Pisten wieder heil herunterzukommen, da wir unsere ersten Erfahrungen mit Nebel, Schneegestöber und beschlagenen Skibrillen machen mussten. Am Abend konnte dann ­ wer wollte ­ zur nahegelegenen Eisbahn zum Eisstockschießen gehen. Auch dies überstanden alle Beteiligten ohne Zwischenfälle.

Am Donnerstag machte sich bei allen langsam Abschiedsstimmung breit. Auf der Piste wurden wir von Herrn Martenka gefilmt, was einigen eine besonders gute Gelegenheit bot, ihr Können und ihre Sturztechniken unter Beweis zu stellen. Besonders interessant war es an diesem Tag für die Leute der Gruppen drei und vier, die sich zum ersten mal an der schwarzen Piste versuchen durften. Am Nachmittag begannen bereits einige ihre Sachen zu packen, da am nächsten Tag keine Zeit mehr dafür war. Am Abend stand eine Abschluss-Disko auf dem Plan und diejenigen, die sich noch einmal sportlich betätigen wollten, konnten währenddessen mit einigen Lehrern Rodeln gehen.

Am Freitag brach dann der große Stress aus. Bereits vor dem Frühstück mussten die Zimmer geräumt werden, da am Abend die nächste Gruppe unserer Schule ankommen sollte. Die größten Probleme, die hierbei zu bewältigen waren, bereitete wohl das »Wieder-zukriegen« der Koffer und die Entsorgung des Mülls, der sich in zehn Tagen auf den einzelnen Zimmern angesammelt hatte. An diesem Tag liefen wir nur bis 13.00 Uhr Ski. Es wurde fast allen von uns klar, dass sie das Ski laufen sehr vermissen würden. Zurück im Gasthof erwartete uns ein fertiger Duschplan, nach dem jeder nur ca. 6 Minuten Zeit zum Duschen hatte, was ziemlich viel Hektik verursachte. In der Zeit von 16.45 bis 19.00 Uhr mussten alle, außer denjenigen, die den Bus beladen sollten, das Haus verlassen. Die freie Zeit wurde zum Einkaufen und Einkehren in Gasthöfen genutzt. Die Klassen 9c und 9d kamen um ca. 18.00 Uhr am Gasthof Steiner an und wurden von den Dortgebliebenen herzlich empfangen. Um 19.30 Uhr hieß es dann für uns Abschied nehmen. Nach zehn schönen und erlebnisreichen Tagen setzten wir uns, teilweise ziemlich übermüdet, in den Bus und fuhren Richtung Lünen, wo wir am Samstag, dem 16.01.99 um ca. 6.00 Uhr morgens wieder an der Schule ankamen.

Fügen war eine der besten Klassenfahrten, die wir bisher gemacht haben. Mit dem Essen und den Unterkünften konnte man wirklich zufrieden sein. Es lernte jeder von uns Ski laufen, und trotz einiger Unfälle auf den Pisten (wie z.B. Überschläge, Bauchabfahrten usw.), die glücklicherweise nur blaue Flecken verursachten, hatten wir sehr viel Spaß in Fügen. Wir werden diese Fahrt so schnell nicht wieder vergessen und danken allen beteiligten Lehrern für diese schöne Zeit. Wir wünschen allen Jahrgängen nach uns jetzt schon »Hals- und Beinbruch« und viel Spaß in Fügen.

Sabrina Hunke, Stephanie Reinhardt, Klasse 9b

 


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Stand: 07.06.2001
Artur Weinhold