Suizid und Nachahmung
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Die Imitationshypothese

Von Martin Loer

Vorbilder aus Familie, Nachbarschaft, Idole der Öffentlichkeit (also Politik, Sport, Musik und weiteren Bereichen) regen suizidgefährdete Menschen zur Nachahmung an.

Die Frage muss lauten: Was wird bei suizidgefährdeten Jugendlichen hervorgerufen und ausgelöst durch Vorbilder, die ausgesprochene Suggestivkraft besitzen und ansteckend wirken?

Suizide nach der Veröffentlichung von Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werther (1774), Suizide nach der Fernsehsendung »Tod eines Schülers« (1981) oder – in jüngerer Zeit – Selbsttötungen nach dem Suizid Kurt Cobains, des Sängers der Grunge-Band Nirvana (1994 durch Schuss in den Kopf), folgen solchen Imitationsmodellen.

Der These liegt die Auffassung zugrunde, dass das suizidale Verhalten eines Vorbildes imitiert wird, wobei folgende Bedingungen diese Wandlung erst ermöglichen und forcieren:

  • die bereits erworbene und bestehende Persönlichkeitsstruktur des Gefährdeten
  • unzureichende soziale Hilfestellungen durch andere Personen in und außerhalb der Familie bei der Bewältigung von existentiellen Lebenskrisen
  • dauerhafte soziale Belastungen, mitunter eine Anhäufung von Problemen
  • eine hohe soziale Beeinflussbarkeit der suizidgefährdenden Jugendlichen, die aufgrund ihrer konkreten Lebenserfahrungen und spezieller Lebensbedingungen nur ein sehr geringes Selbstbewusstsein und niedriges Selbstwertgefühl in ihrem Leben entwickeln konnten.
   
 
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Stand: 09.06..2006
Artur Weinhold

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