Elternbrief des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums von Freitag, dem 26. Januar 2001

Redaktion: Peter Gehrmann

 

Gute und schlechte Nachricht

Zum 1.2. 2001 konnten wir zwei neue Lehrerstellen für das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium ausschreiben. Die Auswahlkommission hatte mehrere Damen und Herren zum Gespräch eingeladen und hat sich schließlich für Herrn Engel, er unterrichtet Englisch und evangelische Religion, und Herrn Pirschel, er unterrichtet Deutsch und Musik, entschieden. Wir begrüßen beide sehr herzlich am FSG und hoffen, dass sie sich auf Anhieb bei uns wohl fühlen werden.

Die erfreuliche Nachricht hat allerdings auch schlechte Seiten. Ursprünglich war die Ausschreibung erst zum neuen Schuljahr vorgesehen und die neuen Kollegen hätten dann beim Schuljahreswechsel problemlos in die ohnehin notwendige Umverteilung des Unterrichts einbezogen werden können. Zum Halbjahrestermin hingegen bedeutete das, dass wir 48 Unterrichtsstunden neu verteilen mussten und eine Umverteilung zu diesem Zeitpunkt, ein Lehrerwechsel zum Schulhalbjahr, ist eine pädagogisch nicht gerade sinnvolle Maßnahme.

Um Unterrichtsausfall zu vermeiden, haben im vergangenen Halbjahr erneut viele Kolleginnen und Kollegen Überstunden geleistet. Diese Situation wird nun verbessert, aber ganz zufrieden sind auch wir nicht.

Wir danken Ihnen schon jetzt für Ihr Verständnis.

Dr. Jürgen Czischke, Schulleiter

 

 

Einladung

Am Montag, dem 29.1.2001 findet am Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums ein pädagogischer Studientag statt, an dem alle Lehrerinnen und Lehrer teilnehmen. Wir haben uns für diesen Tag erneut die Arbeit an unserem Schulprogramm vorgenommen.

Folgende Themen sind geplant:

  • Berufsorientierung und Laufbahnberatung
  • Lernprobleme und Verhaltensschwierigkeiten
  • Das Gebäude
  • Schulfahrten
  • Außerunterrichtliche Aktivitäten
  • Erprobungsstufe
  • Differenzierung
  • Oberstufe
  • Streitschlichtung
  • Sprachen
  • Methodenlernen
  • Neue Medien
  • Publikationen.

Da wir annehmen, dass auch Sie an einigen Themen, die die aktuellen oder zukünftigen Arbeitsfelder am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium beschreiben, interessiert sind, möchten wir Sie herzlich zur Mitarbeit einladen. Unser Ziel ist die Formulierung von Leitgedanken und Perspektiven für unser pädagogisches Konzept, das allen Einzelaktivitäten zugrunde liegt und den Charakter unserer Schule formt.

Wir wollen Ihnen zumindest teilweise die Teilnahme an diesem Tag ermöglichen und haben deshalb unseren Zeitplan nach hinten verschoben und in zwei Blöcke (11-14 Uhr und 15-18 Uhr) unterteilt. Da die konzeptionelle Arbeit in den Gruppen erst am Nachmittag erfolgen wird, könnte Ihre Teilnahme für Sie und für uns auch dann noch von Interesse sein.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie zumindest in einem kleinen Zeitrahmen ihre Gedanken und Vorstellungen einbringen könnten.

Viele Eltern haben ja bereits durch ihre Teilnahme an unserer Fragebogenaktion einen Beitrag zu unserem Schulprogramm geleistet. Die Auswertung liegt vor und wird natürlich auch unsere Überlegungen beeinflussen. Sie können sich über die Ergebnisse im Anhang zu diesem Elternbrief informieren. Wir danken allen, die auf diese Weise ihre Meinung geäußert haben.

Auch die Schülervertretung unserer Schule plant für diesen Tag eine eigene Arbeitsgruppe zum Schulprogramm. Alle Schülerinnen und Schüler sind herzlich eingeladen, zumindest in dieser Arbeitsgruppe mitzuarbeiten.

Wir wünschen uns einen ergebnisreichen Tag!

Dr. Jürgen Czischke, Schulleiter

 

 

Hochschultag in Münster

Es ist Donnerstag, der 9. November 2000, gegen halb neun morgens am Hauptbahnhof in Münster. »Kommt einer von euch mit zu Jura?«»Frag mal Meike, die wollte dahin.«»Weiß einer, wann der nächste Bus zur psychologischen Fakultät fährt?«»Zu Medizin geht’s da lang.«

So und ähnlich klingt es, als 66 Schüler aus unserer Stufe aus dem Zug aussteigen. Heute ist nämlich »Tag der offenen Tür« an den Hochschulen, und wir wollen in Vorlesungen Uniluft schnuppern oder uns in speziell für Schüler vorbereiteten Info-Veranstaltungen über unser Wunschstudium erkundigen. Doch angefangen hatte alles schon viel früher…

…Nämlich damit, dass ich in den Herbstferien bei der Uni Münster angerufen habe, weil ich vielleicht selbst dort studieren möchte. Dabei wies man mich auf diesen Termin hin.

Als die Schule wieder anfing, fragte ich Herrn Suckrau (meinen »Tutor«), ob ich an diesem Tag beurlaubt werden könne. Er schlug vor, in allen Kursen nach anderen Interessenten zu fragen, und anschließend könne man weiter planen.

Der Vorschlag stieß auf unerwartete Begeisterung, sodass an jenem Tag der Unterricht mangels Schüler würde ausfallen müssen. Es wollten aber nicht alle mit, da sie für die Zeit nach dem Abi schon andere Pläne haben (Ausbildung, Auslandserfahrungen). Da »unterrichtsfrei« nicht erlaubt war, musste ein Ersatz her, und man entschied sich für eine Fahrt ins BIZ (Berufs-Informations-Zentrum) in Dortmund. Als die Planung bis zu diesem Punkt gelangt war, ging Herr Suckrau damit zwecks Genehming beim Schulleiter hausieren.

Nun ging es in die Praxis: Aus Versicherungsgründen bekamen wir die Auflage, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sprich: mit dem Zug nach Münster zu fahren. Die günstigste Möglichkeit waren Maxi-Tagestickets für 5 Personen, das heißt, nachdem ich endlich jeden hatte fragen können, ob er mitmöchte, musste ich die Tickets besorgen und so verteilen, dass jeder versorgt war. Gleichzeitig begann ich schon mal mit dem Geldeinsammeln, aber das zog sich, wie üblich, »ein wenig« hin. Außerdem bestellte ich bei der Uni Programme für alle, damit sich jeder »seine« Veranstaltungen ’raussuchen und das integrierte Busticket sowie den Faltplan nutzen konnte.

Bei der ganzen Prozedur ergaben sich einige Überraschungen: Wider Erwarten kann man bei der DB Karten im Vorhinein kaufen und dann am Reisetag abstempeln (zum Thema Flexibilität bei der DB siehe unten). Es ist außerdem immer wieder spannend, bei der Uni anzurufen: Man kann jedesmal die gleiche Nummer wählen und landet trotzdem immer woanders, man wird zigmal weiterverbunden, bis man mal mit jemandem spricht, der Bescheid weiß, und viele wussten nicht einmal, dass es die Veranstaltung überhaupt gibt.

Besonders positiv überrascht war ich von der Freiheit, die man uns gelassen hat: Da jeder natürlich sein Programm individuell gestalten wollte und so von vorneherein klar war, dass sich die Gruppe nach Ankunft in Münster auflösen und auch jeder unterschiedlich lange dort bleiben würde, verzichtete man darauf, Lehrer als Begleitpersonen mitzuschicken. Auch den BIZ-Besuchern wurde der zeitliche Rahmen frei- und kein »Betreuer« zur Seite gestellt. Ich möchte daher an dieser Stelle unseren Tutoren und ganz besonders unserem Schulleiter für das in uns gesetzte Vertrauen danken, da so jeder die Veranstaltung am effektivsten nutzen konnte. Danke auch an meine Mitschüler, dass sie dieses Vertrauen nicht missbraucht oder sich zumindest nicht dabei haben erwischen lassen, sodass ähnliche Veranstaltungen auch noch für unsere Nachfolger möglich sind.

Nun aber zurück zum 9. November. Wir schwärmten also vom Hauptbahnhof in strömendem Regen in alle Richtungen aus, teils in hoffnungslos überfüllten Bussen (wir waren schließlich nicht die einzigen Uni-Gäste), teils mit Schirm bewaffnet zu Fuß. In den Fakultäten erlebten wir dann das, wofür Unis ja berühmt sind: Aus allen Nähten platzende Hörsäle, Orientierungsschwierigkeiten (nein, Pavillon 4 liegt nicht unbedingt zwischen den Pavillons 3 und 5!) und die schwankende Qualität der kulinarischen Einrichtungen – manche haben freiwillig auf das Mensaessen verzichtet. Außerdem stellten die einen fest, dass das Studium wohl doch nicht so umwerfend schwer ist, wie sie glaubten, andere wissen jetzt, was sie auf gar keinen Fall machen wollen. Tja, und nach so vielen Informationen schloss sich natürlich für den ein oder anderen ein erholsamer Stadtbummel an.

Da diese Veranstaltung wirklich zu empfehlen ist, hier ein paar Tipps für unsere Nachfolger: Erfragt rechtzeitig (zu Semesterbeginn im September) bei der Uni den Termin, da unsere Schule diesen nicht erfährt, meldet euch mindestens drei Wochen vorher bei der Bahn an (mangelnde Flexibilität seitens der DB führt da schon mal zu Raumnot), und auch beim Arbeitsamt müsstet ihr mindestens vier Wochen vorher anfragen, wenn ihr den Nicht-Uni Interesssenten eine persönliche Beratung ermöglichen wollt. Also, viel Spaß beim Organisieren und vor allem natürlich »vor Ort«!

Julia Graulich, Jahrgangsstufe 13

 

 

Europäisches Sprachenjahr am »Stein«

Für das Jahr 2001 ist für ganz Europa ein Sprachenjahr ausgerufen, in dem Schulen aufgefordert sind, Projekte zur Förderung des Sprachenlernens durchzuführen. Sprachliche Vielfalt soll vor allem dazu beitragen, dass das Verständnis anderer Kulturen gefördert wird.

Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium hat sich auf Initiative der Fachschaft Latein unter dem Titel »UNSERE SCHULE – HAUS DER SPRACHEN« im Rahmen dieser Veranstaltung angemeldet. Mehr als 500 Schulen allein in NRW werden am Europäischen Sprachenjahr teilnehmen.

Eine Startgruppe von 12 Lehrerinnen und Lehrern, die alle am Stein unterrichteten Sprachen – Englisch, Französisch, Latein, Russisch – vertreten, hat sich mittlerweile in einer Arbeitsgruppe zusammengefunden, um die weitere Planung und Durchführung verschiedener Projekte zu übernehmen.

Auch eine Schülerin der Jahrgangsstufe 11 verstärkt dieses Team; aber es werden weitere Mitarbeiter/innen gesucht, nicht nur aus der Schülerschaft, sondern auch von Elternseite. Alle, die sich dafür einsetzen wollen, dass Sprachenlernen lebendiger und vielfältiger wird, sind herzlich eingeladen, schon jetzt Ihr Interesse kundzutun.

Im Januar, spätestens Anfang Februar, werden Sie, die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler, einen Fragebogen erhalten, mit dessen Hilfe wir erforschen wollen, welche Sprachen von Ihnen oder in Ihren Familien gesprochen oder doch zumindest verstanden werden. Aus den Ergebnissen wollen wir eine sprachgeographische Karte der »Steinbevölkerung« erstellen. Wir werden Sie auch fragen, ob Sie bereit wären, Ihre Kenntnisse bei unserem für den 14. September 2001 geplanten internationalen Sommerfest einzubringen, zum Beispiel in Form von Minisprachkursen für den Alltagsgebrauch beziehungsweise für Reisen in das Land, in dem diese Sprache gesprochen wird. Auch Hilfe im kulinarischen und organisatorischen Bereich, Hilfe durch Kontakte oder Knowhow in einer uns nicht täglich begegnenden Kultur ist jederzeit willkommen. Wir möchten Sie auch an dieser Stelle darum bitten, dass Sie nach Möglichkeit alles, was wir im interkulturellen Bereich als Anschauungsmaterial verwenden können, im Lauf des Jahres sammeln. Dazu gehören Urlaubspostkarten – vielleicht könnten Sie einmal direkt ans FSG aus Ihrem jeweiligen Urlaubsort eine Postkarte schicken – Speisekarten, Souvenirs, Tondokumente, Fotos, Filme und alles Bildliche und Gegenständliche, das eine Kultur kennzeichnen kann.

Wir wünschen Ihnen für das kommende Jahr alles Gute und hoffen auf rege Rückmeldung.

Für das Team: Gertrud Volmer, Detlef Suckrau

 

 

Förderung durch individuelles Lernen

Anfang Januar fand eine schulinterne Fortbildungsveranstaltung zu dem Thema »Förderungsmaßnahmen für besonders begabte Schülerinnen und Schüler« am FSG statt. Insgesamt 22 Kolleginnen und Kollegen tauschten ihre Erfahrungen zu dieser Thematik aus und diskutierten mit dem zuständigen Dezernenten bei der Bezirksregierung Arnsberg Herrn LRSD Grotepaß und seiner Mitarbeiterin Frau Dr. Helfen, die selbst auch am Stein unterrichtet. Hierbei zeigte sich, dass bereits eine erhebliche Anzahl besonders begabter Schüler das bestehende Angebot von Arbeitsgemeinschaften und die Mitarbeit in der SV unserer Schule rege nutzen. Problematisch wird es jedoch bei denjenigen Schülern, die ihr Leistungspotential aus unterschiedlichsten Gründen im schulischen Bereich nicht ausschöpfen und Gefahr laufen, dass ihre schlechten Schulleistungen – trotz der besonderen Begabung – die weitere Schullaufbahn massiv gefährden. In solch einer Situation ist es unerlässlich, die Stärken dieser Schüler zu erkunden und sie als Lernanreiz zu benutzen, um wieder positive Lernerfahrungen zu machen, sodass die Lehrerin beziehungsweise der Lehrer diese Schüler wieder positiv verstärken können, in der Hoffnung, nach und nach vorhandene Lerndefizite in einzelnen Unterrichtsfächern abzubauen.

Entscheidend ist die Basisatmosphäre an Ihrer Schule, wie offen Sie mit dieser Problematik umgehen, betonte Herr Grotepaß. Wichtig ist es, dass die Eltern die Anregungen der Schule je nach Einzelfallprüfung befürworten und tatkräftig unterstützen. Nur wenn die betroffene Schülerin beziehungsweise der betroffene Schüler, deren Eltern und Lehrer sozusagen am runden Tisch einen Vertrag schließen und die jeweiligen Erfordernisse gemeinsam angehen, kann dies zu einer weiteren erfolgreichen Schullaufbahn beitragen.

Diese Schullaufbahn kann zukünftig auch am Stein so aussehen, dass hoch motivierte und leistungsstarke Schüler »EinStein«, eine Forschungswerkstatt am FSG, aktiv nutzen, um eigenständige Projekte zu entwickeln oder um selbständig an öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerben teilzunehmen. Hierbei sollen die betreuenden Lehrerinnen und Lehrer eher die Rolle des Lernbegleiters annehmen, der Hinweise zu Material und Literatur gibt, um so die Selbständigkeit des Lernens und Denkens bei besonders begabten Schülern herauszufordern.

Martin Loer, Beratungslehrer

 

 

Landeswettbewerb Philosophischer Essay 2001

Schülerwettbewerbe wie Jugend forscht oder die Mathematikolympiade sind Schülerschaft und Eltern wohlbekannt. Im letzten Jahr ist der Landeswettbewerb Philosophischer Essay dazugekommen, der Schülern aus der Oberstufe die Aufgabe stellt Aufsätze zu Zitaten von mehr oder weniger bekannten Philosophen zu verfassen.

Durch das Engagement von Herrn Kramer hat sich an unserer Schule ein recht großer Kreis von philosophisch interessierten Schülern gebildet, die in beiden Jahren eifrig bedacht waren ihre Gedanken zu einem der drei zur Auswahl stehenden Zitate zu Papier zu bringen.

Bei über 400 Einsendungen aus ganz NRW ist die Chance recht gering unter die 25 Gewinner aus fünf Regierungsbezirken zu gelangen. Im letzten Jahr war es leider keinem Steini vergönnt zum Finale nach Münster zu fahren. Als Trostpflaster bekamen wir alle eine Urkunde, von der uns das Gesicht des von uns favorisierten Philosophen aufmunternd zulächelte, um uns aufzufordern im Jahr 2001 noch einmal teilzunehmen.

Auch ich ergriff diese Chance und verfasste im vergangenen November einen Aufsatz zu einem Zitat des alten Römers Epiktet. Da die Option bestand den Essay auf Französisch oder Englisch zu verfassen, wählte ich letztere Sprache, um meine Meinung zu stoischer Ruhe, Fatalismus und Meditationsübungen kundzutun.

Nach den Weihnachtsferien hatte ich den Wettbewerb fast schon aus meinem Bewusstsein verdrängt, als Herr Kramer mir letzte Woche mitteilte, dass ich es mit 24 anderen Jungphilosophen ins Finale geschafft hätte. Einer kurzen Phase der Ungläubigkeit folgten Freude und dann Aufregung. Das Wochendende wurde zum Lesemarathon, als ich versuchte mein Wissen über alte Griechen, Römer, mittelalterliche Theologen und neuzeitliche Denker auzufrischen. Auch das von mir so eingehend untersuchte Zitat »Verlange nicht, dass die Dinge gehen, wie du es wünschtest, sondern wünsche sie so, wie sie gehen, und dein Leben wird ruhig dahin fließen« half mir nicht bei der Bewältigung meiner Nervosität.

Erst als ich heute, am Nachmittag vor meiner Abreise, die Reisetasche packte und das Wörterbuch aus dem Regal holte, erinnerte ich mich an den Rat meiner Lehrer, am Tag vor einer Prüfung nicht mehr zu lernen. In diesem Sinne werde ich die zum Schlafen nutzen, aber vorher wollte ich den Lesern dieses Elternbriefes noch von meinen Erlebnissen im Rahmen des Essay-Wettbewerbes Philosophie berichten.

Am Mittwoch Vormittag werde ich vier Stunden lang unter Aufsicht ein neues Werk in der von mir favorisierten Fremdsprache verfassen und danach darauf hoffen, dass Herr Kramer, zusammen mit weiteren Fachlehrern, Gefallen daran finden wird.

Sollte ich das Glück haben, den Wettbewerb zu gewinnen, winkt mir eine Reise zur Internationalen Philosophieolympiade in Philadelphia, USA. Falls ich jemand anderem zum Sieg gratulieren darf, verspreche ich trotzdem im nächsten Elternbrief von den Vorträgen der Philosophieprofessoren und dem eifrigen Diskutieren im philosophischen Münster zu bericheten.

Nina Jabold, Jahrgangsstufe 13

 

 

»Was macht eigentlich…
Joachim Melis?«

Am 6.2.2001 um 19 Uhr wird Joachim Melis im Foyer des Neubaus unser Gast sein und damit unsere Veranstaltungsreihe fortsetzen, in der wir nicht alltägliche Arbeitsbereiche und berufliche Werdegänge von ehemaligen Schülerinnen und Schülern vorstellen wollen.

Auch diesmal können wir uns wieder auf einen interessanten und nicht nur ernsten Abend freuen, wenn Joachim Melis seinen Vortrag »Wie viel Roboter braucht der Mensch? Oder: Wie kommt die Walnuss auf den Käse?« halten wird.

Dipl.-Ing. Joachim Melis war von 1975 bis zu seinem Abitur 1984 Schüler am FSG. Nach dem Studium der Elektrotechnik an der Universität Dortmund war er zunächst am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund tätig, bevor er 1990 als Applikationsingenieur bei der Adept Technology Deutschland GmbH startete. Dort war er Leiter der Applikationsabteilung und Leiter des europäischen Kundendienstes. Im letzten Jahr übernahm er die Geschäftsführung von Adept Deutschland mit Niederlassungen in Dortmund und München. Verantwortlich ist er für Deutschland, Österreich, Schweiz und die Benelux-Staaten.

Adept Technology GmbH ist ein Unternehmen, das 1983 in Kalifornien gegründet wurde und heute mit zirka 550 Mitarbeitern weltweit individuelle Lösungen zur flexiblen Automation anbietet. Zu seinen Produkten gehören Roboter, Steuerungen, Bildverarbeitungssysteme und flexible Teilezuführungen. Eingesetzt werden seine Systeme in erster Linie bei der Montage und Handhabung von kritischen Kleinteilen. Aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit und Präzision werden die Adept-Roboter bei der Lösung von Automatisierungsaufgaben, etwa bei Verpackungen im Lebensmittelbereich, sowie für Bestückungsaufgaben eingesetzt.

Wir können gespannt sein, denn Joachim Melis wird nicht nur über bekannte und unbekannte Anwendungen von Robotern berichten, sondern auch ganz praktisch zeigen, wie diese Maschinen arbeiten und wie man sie programmiert. Ein besonderer Dank geht an den Förderverein unserer Schule, der diese Veranstaltungsreihe unterstützt und in diesem Fall dafür sorgt, dass ein Industrieroboter mit Hilfe eines LKWs den Weg in unsere Schule findet, um seine Leistungsfähigkeit zu demonstrieren.

So etwas bekommen Sie sicher so schnell nicht wieder geboten. Sie sollten sich das nicht entgehen lassen!

 

 

Stand: 26.01.2001
Artur Weinhold

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