Zur Erinnerung an Yacov Levi (Teil III)
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1962: Abschied aus dem Kibbuz

Im Jahr 1962 entschloss sich Yacov Levi, mit seiner Familie den Kibbuz zu verlassen. Eine schwere Entscheidung, die er später in seinem Bericht »My Kibbutz experience 1938 – 1962« beschrieb: »Then we had to start from anew with only a very small means to sustain us for a month, and to create a new base of life. I again worked as carpenter and later had my own workshop. After few years i became an instructor for woodwork in several schools«.

Die Familie lebte fortan in dem 20 km östlich von Haifa gelegenen Beth-Shaarim.

  Yacov Levis Familie im Jahre 1976
  Das Bild zeigt Yacovs Familie im Mai 1976 (v. r.): Miriam und Yacov, seine Mutter Lina, Tochter Nomi und seine Schwägerin Susi sowie vorn Tochter Efrat, Sohn Eran mit Enkel Yochai.
 

In Beth-Shaarim arbeitete Yacov Levi bis zu seiner Verrentung als Schreiner. In seinem in englischer Sprache geschriebenen Aufsatz »Image manipulating capabilities by students of secondary schools« – veröffentlicht im Journal of Visual Literacy (Herbst 2005, Bd. 25, Nummer 2, S. 197-218) – schreibt er: »I am a carpenter by training, involved in the profession from 1937 until retirement in 1988«.

Erfolge in der Kinder- und Jugendtherapie

Ab 1972 begann Yacov mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten und unterrichtete Schüler in öffentlichen Schulen. Obwohl er keine Lehrerausbildung durchlaufen hatte, bildete er sie darin aus, wie man fachmännisch Holz bearbeitet. Über die Tätigkeit berichtete er – in dem 1982 an das Lüner Gymnasium geschriebenen Brief –: »Doch seit 10 Jahren arbeite ich nur noch mit Kindern. Ich habe großen Erfolg in der Heilpädagogig. Alle Arten Kinder kommen zu mir, begabte wie auch behinderte. Ich beschäftige mich mit der Entwicklung von kognitiven Fähigkeiten. Wie formen Kinder von 10-16 Jahren ihre Begriffe, ihre Verstandesfähigkeiten und die Struktur ihres Denkvermögens? Wie benutzen sie ihre Augen und ihre Fantasie, um mit der Umgebung fertig zu werden? [...]«.

Seine Forschung darüber, wie Kinder verschiedener Altersgruppen und unterschiedlicher Auffassungsgabe ihre Vorstellungskraft einsetzen, schloss er nach seiner Zurruhesetzung ab und veröffentlichte die Ergebnisse in der oben zitierten Studie (sie ist auch im Internet veröffentlicht).

Künstlerische Arbeit im Ruhestand

Eine neue Beschäftigung fand Yacov Levi jedoch seit seinem Ruhestand ab 1988 in der Malerei. Besonders liebte er Aquarelle und Graphiken, er malte unter anderem Blumen, Tiere, Landschaften und Portraits. Seine Werke befassen sich mit verschiedensten Themen und sind auf seiner im Jahr 2004 ins Internet eingestellten Bildergalerie zu finden. Über seine Arbeit schrieb er dort: »My main occupation since retiring in 1988 is painting with watercolors and printmaking in a unique method«.

 
Selbstproträt

Yacov Levi an der Staffelei

Die beiden Abbildungen zeigen ein Selbstporträt und den Künstler bei der Arbeit vor seinem Haus in Beth-Shaarim.

     
 
Cr. Czischke und Kollegen betrachten den Bildband SCENES FROM A FAMILY LIFE
Auch das FSG erhielt ein Exemplar von Yacov Levis Bildband Scenes From a Family Life. In der Schul-Website wurde es festgehalten: Schulleiter Dr. Czischke (Mitte) mit den Lehrern Frau Neukirchen (links im Bild) und Herr Hildebrecht gehörten zu den ersten, die den Bildband anschauten.
Im Jahr 2007 entstand sein Bildband Scenes From a Family Life, in den Yacov 50 seiner neuesten Werke aufnahm.

Die Bilder behandeln Themen aus dem Familienleben und tragen Titel wie »Hot Night«, »Birth«, Divorce«, »Bitter Dispute«, »Old Age«, »Fear« und »The Final Rest«. Sie zeigen, dass sich der Künstler neben erfreulichen auch mit schwierigen Themen wie Alter und Tod befasste.

 
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11.01.2013
Artur Weinhold

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