Ursprung

Am 10. März 2001 wurde die „Dr.-Werner-Jordan-Stiftung“ feierlich im Neubau des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums gegründet. Werner Jordan war bis 1935 Schüler am Stein. „Auf die Musik kam ich, weil sie im Leben meines Mannes große Bedeutung hatte. Bei der Härte seines Berufes, wie er ihn verstand und praktizierte, diente sie ihm zur Entspannung und war zugleich Kraftreservoir, aus dem er schöpfen konnte.“ Mit diesen Worten erläuterte Dr. Gerda Jordan ihre Idee, eine Stiftung zur Erinnerung an ihren verstorbenen Mann und zugunsten der Musikförderung an unserer Schule ins Leben zu rufen. Für uns alle am Freiherr-vom-Stein Gymnasium ist die Stiftung ein einmaliges und wunderbares Geschenk.

 

Schon zuvor hatte der Förderverein die Musik an unserer Schule gefördert und es wurden Instrumente angeschafft, in Stand gesetzt und Instrumentalunterricht bezuschusst. Durch die Einrichtung der 100.000 DM schweren Stiftung war dieses Projekt nun langfristig gesichert und ausbaufähig gemacht worden. Der damalige Musiklehrer Carsten Schattauer hat die organisatorischen Fäden gehalten und es konnten jedes Schuljahr 5-8 Schülerinnen und Schüler der Klasse 5 kostenfrei das Geigen- oder Trompetenspiel bei Lehrkräften der Musikschule Lünen ein Jahr lang in den Räumen des FSG erlernen.

Mit Beginn des Schuljahres 2005/06 übernahm der neuen Musiklehrer Abel Varga, der neben der schulmusikalischen Ausbildung auch diplomierter Instrumentalpädagoge und ausgebildeter Orchestermusiker ist, die Organisation des Instrumentalunterrichts. Ferner bietet er für die Fortgeschrittenen eine StreicherAG an, die später unter dem Namen stringendo das Streichorchester der Schule bilden sollte. Ziel des Instrumentalunterrichts ist nun nicht mehr nur das Ausprobieren oder Erlernen eines Instrumentes, sondern auch Nachwuchs für das Streichorchester zu generieren.

Mit zunehmend schwindenden Einnahmen aus den Zinserlösen der Stiftung musste im Jahre 2005 die Finanzierung auf neue Beine gestellt werden.

 

Ziele der Instrumentalförderung

  • Freude am Musizieren
  • Beitrag zur Selbstverwirklichung und zum sozialen Lernen
  • Hinführung zum Instrumentalspiel
  • Beitrag zum innerschulischen Musikleben und zum außerschulischen Profil der Schule
  • positive Atmosphäre an der Schule
  • musikalische Prägung des Schulprofil
  • Bereicherung des Musikunterrichts durch integrative Arbeit
  • Streichinstrumente erschließen einen wesentlichen Teil unserer Musikkultur

Die sogenannte Bastian-Studie1 (stellv. für andere) hat folgende Erkenntnisse für die musikalische Arbeit an allgemeinbildenden Schulen formuliert:

  • eine signifikante Verbesserung der sozialen Kompetenz
  • eine Kompensation von Konzentrationsschwächen
  • eine Förderung musikalischer Leistung und Kreativität
  • eine Verbesserung der emotionalen Befindlichkeit
  • eine Reduzierung von Angsterleben

 

Kennzeichen der Instrumentalförderung am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium

  • Die Schüler werden nicht zu einer Streicherklasse zusammengefasst:
  • Dadurch soll eine Elitenbildung verhindert werden, die positiven Auswirkungen der Förderung sollen in allen Klassen Wirkung haben (Instrumentalschüler als Multiplikatoren, nicht nur im Musikunterricht).
  • Dieses Modell passt zur gesamtpädagogischen Leitlinie der Schule (Einsteinwerkstatt, keine billingualen Klassen, breites Differenzierungsangebot in der Mittelstufe),
  • hat aber organisatorische Nachteile (Stundenplan, ...)
  • Der normale Musikunterricht wird nicht beschnitten.
  • Die Auswahl erfolgt nicht ausschließlich nach der Willensbekundung der Eltern oder Schüler:
  • Im Alter von 10 oder 11 Jahren, mit dem die Fünftklässler bei uns eintreffen, ist es für das Erlernen eines Streichinstrumentes schon fast zu spät, ideales Eintrittsalter für Streichinstrumente ist nachweislich zwischen 4 und 6 Jahren.
  • Neben der bekundeten Motivation wird in einer kurzen Einschätzung die Hörfähigkeit und die Flexibilität der Gelenke eingeschätzt. Die Anforderungen an die Feinmotorik und die Intonationsfähigkeiten sind auf Streichinstrumenten von Beginn an besonders hoch und daher nicht ohne Weiteres von Schülern im Alter von 10 Jahren in diesem Modell leistbar. Es geht also nicht darum, besonders talentierte Schüler auszuwählen, sondern Frustrationen der Schüler zu vermeiden.
  • Die Instrumentenvorstellung und -erprobung erfolgt durch Hern Varga im Musikunterricht während der ersten Wochen des Schuljahres.
  • Die Kinder erhalten einmal in der Woche 30 oder 45 Minuten lang Instrumentalunterricht von einer erfahrenen Lehrkraft in Gruppen von 3 bis 5 Kindern.
  • Zu den Schulkonzerten (Steinkonzerten, ca. zweimal im Jahr) werden im Gruppenunterricht eigens arrangierte Stücke vorbereitet, die dann gemeinsam mit dem stringendo - Streichorchester geprobt und aufgeführt werden.
  • Die Teilnahme der Förderung ist ein Schuljahr lang verpflichtend, in dieser Zeit werden folgende Leistungen geboten:
  • ein Leihinstrument im Wert zwischen 250 und 1500 Euro, gewartet und versichert
  • Unterricht im Anschluss an den normalen Schulunterricht in den Musikräumen des FSG
  • wöchentlich Kleingruppenunterricht
  • Konzertbeteiligung inkl. Probenarbeit
  • Notenständer, Notenmaterial, Playback-CDs
  • keine zusätzlichen Termine und Fahrten für die Eltern
  • Die Finanzierung der laufenden Kosten werden durch einen Elternbeitrag gedeckt von ca.25 Euro pro Monat und durch eine Leihgebühr (Versicherung und Wartung) von ca. 7 Euro pro Monat. Die genauen Kosten sind von der Zusammensetzung der Gruppen abhängig, und werden jährlich neu festgelegt.
  • Die Stiftungserlöse dienen dem Ankauf bzw. dem Mietkauf von Instrumenten bzw. der Instandsetzung von vorhandenen Instrumenten der Musiksammlung. Dabei wird Wert auf hochwertig klingende Instrumente gelegt, da diese im Besitz der Schule viele Jahre im Leihbetrieb verbleiben und sich auch auf die Klangfülle des Orchesters auswirken.
  • Nach dem verpflichtenden Jahr Unterricht kann mit der Instrumentallehrkraft der Unterricht in den Räumen der Schule in verschiedenen Varianten kostenpflichtig weitergeführt werden. Der Förderverein und die Schule beteiligen sich dabei weder an der Organisation noch an der Finanzierung.
  • Wenn ein Instrument von der Schule weiterhin verliehen wird oder Unterricht in den Musikräumen stattfindet, ist die Teilnahme im stringendo-Streichorchester verpflichtend. Es wird aber empfohlen, sich um ein eigenes Instrument zu bemühen.

 

 

Personal / Kooperationspartner

Zu Beginn des Projektes wurde der Unterricht von Lehrkräften der Musikschule Lünen sichergestellt. Zu einer Zeit, als die Musikschule Lünen selber durch Sparmaßnahmen von der Schließung bedroht war, ist der Unterricht durch Honorarvereinbarung Lehrkräften und dem Förderverein sichergestellt worden. Abel Varga übernimmt die Information, Werbung und Auswahl der Schüler, die Elternarbeit, die Etatabwicklung, kleinere Wartungsarbeiten, Reparatur- und größere Wartungsvergabe an einen Geigenbauer, Neuanschaffung von Instrumenten, die Zusammenarbeit mit den Förderverein und natürlich die musikalische Leitung des stringendo-Streichorchesters.

Durch die Schließung der Musikhochschule Dortmund ist das Angebot an freien Instrumentallehrer in der Umgebung beschränkt. Zu Beginn war das Modell auf Geigen und Bratschen beschränkt und konnte nun auch auf das Instrument Cello ausgeweitet werden. In fester Planung ist die Ausweitung auf das Instrument Kontrabass, dass rein Organisatorisch durch seine Größe für ein solches Projket besondere Herausforderungen birgt.

Die Musikschule ist inzwischen wieder so weit gefestigt, dass wir wieder im neue geschaffenen Bereich Blasisntrumente auf die Lehrkräfte dort bauen können. Initiativen unsererseits einen Kooperationsvertrag mit der Musikschule abzuschließen haben bis heute leider nicht zum Ziel geführt.

 

Räume

Die Instrumente werden in der Musiksammlung bis zum Unterrichtsbeginn gelagert. Der Unterricht findet ab 13.30 Uhr bis 17 oder 18 Uhr in einem der beiden Musikräume statt.  Durch die Ausweitung auf Bläser werden verstärkt auch angrenzende Klassenräume genutzt.

Die Orchesterprobe findet einmal wöchentlich für 70 Minuten in der Schulaula statt. Dabei werden die Instrumente schon vor der Probe gestimmt. Dennoch liegt die effektive Probenzeit nur bei 55 Minuten und ist somit für die Größe und Zusammensetzung für das stringendo-Orchester zu kurz. Durch die Ausweitung des Unterrichts in den Nachmittagsbereich (Auswirkung G8) und den Mangel an geeigneten Räumen in der Schule ist eine Ausweitung der Probenarbeit nur mit Ausnahmeregelungen für bestimmte Anlässe machbar.

 

Lehrplankompatibilität

Der Lehrplan unserer Schule wird durch die Instrumentalförderung zwar unterstützt, kann aber auf Grund der Erfordernisse im Anfangsunterricht von Streichinstrumenten nur in Teilen verzahnt werden. So erfahren die Instrumentalschüler den Nutzen der erlernten Fachsprache des Musikunterricht regelmäßig und haben einen intensiven und affektiveren Zugang zu den musiktheoretischen Inhalten. Während z.B. auf der musiktheoretischen Seite im Klassenunterricht zunächst Stammtöne (c,d,e,...) besprochen werden, spielen Streicher auf Grund instrumentalmethodischer Erfordernisse sofort mit Vorzeichen (fis, cis,...).

Hingegen ist das Potential von Unterrichtsreihen, die eine Verzahnung von Spielstücken (oft reduzierte Arrangements von bekannten Stücken) und Werkhören leisten, noch nicht ausgeschöpft.

 

Repertoire und Auftritte

Die StreicherAG der Klasse 5 arbeitet nach dem „Essential Elements“ - Lehrwerk (Allen, Gillespie, Hayes). Dieses Lehrwerk enthält neben der instrumentaltechnischen Methodik verknüpfende Inhalte zur Musiktheorie. Für die gemeinsamen Auftritte mit dem stringendo-Orchester werden in der Regel Stücke aus diesem Lehrwerk mit einem Arrangement angepasst, so dass die beiden Formationen gemeinsam spielen können.

Das Repertoire des stringendo-Orchesters wird bestimmt von einfacheren Werken aus dem Barockzeitalter (Vivaldi, Torelli,...) und an das Streichorchester angepasste Stücke aus dem Bereich Pop, Rock und Filmmusik (I will follow him, Pirates of the Carribian,...). Dabei wird das Orchester durch Schüler aus der BandAG ergänzt (Schlagzeug, Bass). Die Klavier-/ Cembalostimme ist ständig besetzt, um eine klangliche Orientierung zu bieten.

Ein wiederkehrendes Element der Streicher sind die „Fiddle“-Stücke. In diesen Stücken sind drei Schwierigkeitsgrade eingearbeitet, so dass vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen sich jeder zurecht findet. Diese Stücke werden regelmäßig aufgelegt und gehören zum festen Repertoire des Orchesters, um einen Stimmenwechsel und somit Fortschritte bei den Schülern spürbar zu machen. Um das häusliche Übern zu unterstützen, bekommen die Schüler eine an ihre Stimme angepasst Playback-Version der Stücke (per Mail, Homepage). Hier können die Schüler ihre Stimme besonders deutlich hören und auch mitspielen, so dass die Übemotivation gesteigert wird. Für die Erarbeitung weiterer Stücke aus dem klassischen Bereich ist die Intonations- und Phrasierungsfähigkeit des Orchester noch nicht ausreichend ausgeprägt.

 

Bläser und sinfonische Klänge

Die Ausweitung des Projektes im Jahr 2010 auf Blasinstrumente hat die Big Band windaction unter der Leitung von Michael Frey hervorgebracht. Herr Frey kümmert sich durch seine ebenfalls mehrgleisige musikalische Ausbildung im Bereich der Schulmusik und Instrumentalpädagogik um die Organisation, Auswahl und Konzeption für die Blasinstrumente. Auch hier werden die gleichen Grundsätze zur Gestaltung angelegt, wie bei den Streichern.

Seit 2012 entstehen am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium orchestrale, sinfonische Klänge, die sowohl für die Schülerinnen und Schüler, für das Publikum und auch für die Lehrer den Höhepunkt der instrumentalen Bemühungen darstellen. stringendo und windaction bilden gemeinsam das zur Zeit das einzige und größte Orchester Lünens dieser Art mit über 60 aktiven Musikern aus Klasse 5 bis 12. Bei der Leitung wechseln sich Herr Frey und Herr Varga ab, bereiten die Stücke aber für die gemeinsamen Proben getrennt vor. 

Geplant ist die Ausweitung des Projektes auf weitere Orchesterinstrumente wie z.B.: Oboe, Horn, Fagott, Pauken, 

 

 

 

Werkauswahl:

2006/07: G. Torelli: Concerto in G, Beethoven: Ode an die Freude (mit 5er Streicher)

2007/08: S. Wonder: Sir Duke, Reverberi/Giordano: Rondo Veneziano, Wilson/Ranger: Open string samba (mit 5er Streicher), F. Holländer: Eine kleine Sehnsucht (stringendissimo),  Brecht/Weill: Einverständnischor / Ja-Sager (mit ChorAG &SEL-Chor, stringendissimo)

2008/09: A. Vivaldi. Concerto 1.Satz aus op.3 Nr.8, J. Massenet: Thais meditation, I.Berlin: White Christmas, Morgen kommt der Weihnachtsmann (mit 5er Streichern)

I will follow him (aus Sister Act), Coleman: Big Spender

2009/10: ABBA: Thank you for the music, Jingle Bells (mit 5er Streichern)

W.A. Mozart (Arr. Hoffmann). 1. Satz Sinfonie Nr.25, Badelt/Moore: Pirates of the Caribbian, Silvestri: Forrest Gump (mit 5er Streichern)

2010/11: Brandenburgisches Konzert Nr.3, 1. Satz (J.S.Bach/ Arr. R.Meyer), The Incredibles (M.Giacchino/Arr. J.Moos),
zusammen mit der BigBand und den Chören der Schule: Udo Jürgens: Aber bitte mit Sahne.

2011/12: Walzer aus der Streicherserenade (P.Tschaikowsky / Arr. Lauren Keiser),  Doppelkonzert a-moll op.3 / Nr.8, 3. Satz (A. Vivaldi), 
mit der ChorAG: Nur noch kurz die Welt retten (Tim Bendzko, Mo Brandis, Simon Triebel/ Arr. Fischer / Varga)

mit der Big Band windaction: Walzer Nr.2 (D. Schostakowitsch - Arr. Hans-J.Rogoll) und Money, Money, Money (ABBA- Arr. Terry Kenny)
2012/13: Brandenburgisches Konzert Nr. 3, 1. Satz  (J.S. Bach/ Arr. R.Meyer), Rondo Veneziano (Reverberi/Giordano/ Arr. A.Varga),
mit der Big Band windaction: Pirates of the Caribbean (K. Badelt, Arr. L. Moore/A.Varga),
mit der Big Band windaction, den Chören, Bandwerkstatt: James Bond - Skyfall, (Adele & P. Epworth Arr. Varga/Fischer/Frey)
2013/14: Palladio - K. Jenkins (1996), It Don´t Mean a Thing (D. Ellington/Arr. R.
gemeinsam mit windaction: aus der Peer-Gynt Suite (E.Grieg / Arr. G Buchner) Morgenstimmung, Ases Tod, In der Halle des Bergkönigs
mit windaction, den Chören und der Bandwerkstatt: Silly Love Songs (P. & L. McCartney/Arr.: Braun, Frey, Fischer, Varga)

 

Es gibt drei Schulveranstaltungen, bei denen das Orchester regelmäßig auftritt: Steinkonzerte (1-2 pro Schuljahr), Schnuppertag und Einschulungsfeier (jährlich). Auch bei Veranstaltungen des Fördervereins tritt das Orchester selbstverständlich auf (z.B. Jubiläumsball). Dazu kommen gelegentliche Auftritte außerhalb der Schule, wie z.B. beim Festakt „Bürgermeister Harzer Stiftung“ der Stadt Lünen (2009), „Varieté der Schulen“ im Heinz-Hilpert Theater, Lünen (2006) oder beim Maskenball des Theaterfördervereins (2012). In Zukunft sollen die Kontakte zu den musikalischen Aktivitäten der Kirchengemeinden vor Ort aufgegriffen werden.

 

Ausweitung der Jordan-Stiftung

Frau Dr. Jordan konnten nie die durch die Stiftung hervorgegangene Ergebnisse in den SteinKonzerten live erleben. Der Weg von Kassel nach Lünen war für sie in ihrem hohen Alter zu beschwerlich geworden. Dennoch waren wir in ständigem Kontakt. In einem ihrer letzten Briefe schrieb sie: „... für die Ankündigung des großen Herbstkonzertes und Ihre Einladung hierzu danke ich Ihnen sehr herzlich. Es würde mir viel bedeuten, dabei sein zu können. Aber ich muss mich leider auch diesmal darauf beschränken, Ihre mir zugedachte Kassette oder CD nachträglich bei mir anzuhören, worauf ich mich schon jetzt freue. [...] Sie haben mir neue Fotos angekündigt. Da ich die mir etwa vor Jahresfrist zugeschickten Aufnahmen gut aufbewahrt habe, wird das einen interessanten Vergleich geben.“ Als Frau Jordan im Jahr 2010 verstarb, weitete sie den Stiftungsgedanken aus und eine zweite Stiftung wurde gegründet, mit weiterreichenden Zielen, um engagierte Schülerinnen und Schüler auf verschiedenen Bereichen zu unterstützen. Wir, Kollegen, Schulleitung, Förderverein, Eltern und Schüler bemühen uns jedes Jahr erneut darum, dass der Name Jordan in unserer Schule und in unserer Stadt so einen guten Klang hat. 

 

Entwicklungen

Die Zahl der geförderten Schüler hat im Laufe der Jahre stetig zugenommen:

 

Schuljahr

Instrumental-förderung

stringendo

Gesamtzahl Streicher

Anzahl der Instrumente

1999-2005

6 Geigen

0 Schüler

6 Schüler

8 Geigen

2005/06

7 Geigen

9 Geigen

16 Schüler

17 Geigen

2006/07

18 Schüler

18 Geigen

18 Schüler

14 Geigen,

2 Bratschen,

2 Celli,

(1 Klavier,

1 Schlagzeug)

36 Schüler

22 Geigen, 2 Bratschen, 1 Cello

2007/08

16 Schüler

13 Geigen,

3 Bratschen

24 Schüler

19 Geigen,

3 Bratschen,

2 Celli,

(1 Klavier,

1 Schlagzeug)

40 Schüler

22 Geigen, 5 Bratschen, 2 Celli

2008/09

20 Schüler

20 Geigen

22 Schüler

19 Geigen,

2 Bratschen,

1 Cello,

(1 Klavier,

1 Schlagzeug)

42 Schüler

 

27 Geigen, 5 Bratschen, 2 Celli

2009/10

19 Schüler

19 Geigen

28 Schüler

23 Geigen,

3 Bratschen,

2 Celli,

(1 Klavier,

1 drums,

1 Keyboard (Bass)

47 Schüler

27 Geigen, 5 Bratschen, 2 Celli

2010/11

21 Schüler

18 Geigen,

3 Bratschen

35 Schüler

30 Geigen,

3 Bratschen,

2 Celli,

(1 Klavier,

1 drums,

1 Keyboard (Bass)

daraus: 15 Schüler stringendissimo

56 Schüler

27 Geigen, 6 Bratschen, 2 Celli

2011/12

9 Schüler

(+11 Bläser)

40 Schüler

33 Geigen,

4 Bratschen,

2 Celli,

(1 Klavier,

1 drums,

1 Keyboard)

49 Schüler

 

2012/13

33 Schüler

(+12 Bläser)

22 Geigen

3 Bratschen

6 Celli

4 Querflöten

2 Saxophone

1 Posaune

2 Klarinetten

3 Trompeten

47 Schüler

 

36 Geigen,

7 Bratschen,

4 Celli,

(1 Klavier,

1 drums,

1 Keyboard)

80 Schüler

73 Streich- und Blasinstrumente

2013/14

36 Schüler

10 Geigen

4 Celli

6 Trompeten

4 Querflöten

4 Saxophone

1 Posaune

7 Klarinetten

43 Schüler

29 Geigen

7 Bratschen

7 Celli

(1 Kl., Drums, 1 Keyboard)

 

 

 

 

 

Die Zahlen lassen sich mit der derzeitigen Organisationsstruktur und Zeitplan / Stundenplan nicht wesentlich erhöhen. Da auch das stringendo -Orchester in seiner Aufnahmefähigkeit in seiner sehr heterogenen Form an seine Grenzen angelangt ist, wurde im Schuljahr 2010/11 der Versuch gestartet eine Kleingruppe von fortgeschrittenen Schülern abzuspalten (wie es gelegentlich schon vorher geschehen ist) und mit diesen das stringendissimo - Ensemble zu bilden. Hier werden anspruchsvollere Werke verwirklicht. Dies geschieht im Moment noch auf Kosten der Probezeit des großen stringendo-Streichorchesters, an dem die Fortgeschrittenen aber immer noch teilnehmen. Hier ist in Zukunft mit einer geänderten Probendauer und somit auch Deputatszuweisung eine Lösung zu finden. Um den Probenausfall abzumildern, übernimmt eine Oberstufenschülern Stimmproben im Rahmen der Übermittagbetreuung, die aber nur sehr zögerlich angenommen werden.

Da auf Grund des späten Einstiegs in den Instrumentalunterricht die Schüler zwangsläufig nicht so rasch ihre Qualitäten entwickeln können, ist für die Besetzung an Schlüsselpositionen im Orchester der Zulauf von Schülern notwendig, die schon länger ein Streichinstrument erlernen. Ob hier in Zukunft das Jeki-Modell der Musikschule Früchte tragen wird, bleibt abzuwarten. Das FSG sollte sich aber intensiv um einen Anschluss an das Jeki-Projekt bemühen, damit die dort gemachten Kompetenzen am FSG eine „Heimat“ finden.

Die Kooperation mit der Musikschule wird mit dem Ausbau des Ganztagesbetriebs an allgemeinbildenden Schulen unumgänglich sein. Hier sollte eine Zusammenführung der Streicherschüler der gesamten Stadt Lünen in einem Streichorchester am FSG favorisiert werden. Das Modell der Instrumentalförderung müsste neben dem Instrumentalunterricht in Kleingruppen  eine Erweiterung um eine Orchesterstunde erhalten, dem stringendino-Orchester. Dies kann sinnvoll erst mit einer Einbindung in den Ganztagesbetrieb möglich werden, so dass die Orchesterstunde und der Instrumentalunterricht für die Schüler zu einem einmal gewählten, aber dann verpflichtenden Angebot der Schule wird (neben anderen Angeboten) und so nicht als nachmittägliche Zusatzbelastung empfunden wird. Der Unterricht und das Orchester sollte fest in den Stundenplan integriert werden. Die Eltern würden bei der Anmeldung durch 2 Stunden Musikunterricht mit dem Instrument und 2 Stunden Musikunterricht einen Schwerpunkt für ihre Kinder wählen und dadurch auch einen weiteren Baustein für den musischen Schwerpunkt unserer Schule bilden.

Für die Fortgeschrittenen wäre auch ein schulinterner Wettbewerb denkbar, bei dem der Förderverein als durchführendes Organ durch Preise den Instrumentalunterricht der Schüler bezuschusst. Ein solcher Wettbewerb ist sicherlich auch für externe Einzelsponsoren interessanter als eine allgemeine Spende an den Förderverein. Die Vorbereitung auf solch einen Wettbewerb und dem daraus resultierenden gesicherten Unterricht in der Folgezeit würde gezielt die Qualität des Gesamtprojektes fördern.

 

Klasse

Instrumentalunterricht

Orchester

5

Kleingruppen (Förderung)

erstes Jahr verpflichtend

stringendino

Blasorchester

6

Kleingruppen (Förderung)

stringendino

Blasorchester

ab 7

privater oder Musikschulunterricht (am FSG)

stringendo bzw. stringendissimo

windaction

 

Bei der Ausweitung ist auch ein Mehrbedarf an Räumen notwendig. Auch sollte die Werbung bzw. Auswahl der geeigneten Schüler nach der Anmeldung und Platzzusage erfolgen, so dass der Unterrichtsbeginn in den Sommerferien organisiert werden kann. Mit dem erweiterten Modell kann dann auch intensiver am öffentlichen musikalischen Angebot der Stadt aktiv teilgenommen werden.

So würde nicht nur das musikalische Schulleben weiter gestärkt, sondern ein kultureller Wert für die Stadt Lünen entstehen.

 

JEKI - JEDEM KIND EIN INSTRUMENT

Festzustellen ist, dass von den Hunderten Jeki-Schülern, die im Laufe der letzten Jahr an den Grundschulen an Instrumente herangeführt wurden, nur ein Bruchteil Orchesterinstrumente erlernt. Die meisten Schülerinnen und Schüler bzw. die Eltern entscheiden sich für Keyboard und Gitarre. Pro Jahrgang kommen lediglich eine Handvoll Streicher und Bläser an unsere Schule, so dass sich am ursprünglichen Konzept zunächst nichts ändert.

Der Streicherklassenunterricht, z.B. nach der Roland-Methode, sollte in Zukunft als Teil des Jeki-Projektes an Grundschulen eingebracht werden, um in Klasse 5 auch schon fortgeschrittene Schüler an unserer Schule aufnehmen zu können.

 



1Bastian, Hans Günther. Musik(erziehung) und ihre Wirkung. Eine Langzeitstudie an Berliner Grundschulen. Mainz 2000