„Ich bin 64 Jahre alt, geboren in Argentinien, und bin die Tochter von Felix Treidel, geboren in Brambauer, und Rosa Lowy, geboren in Berlin. Aufgrund der bekannten Gründe mussten sie nach Argentinien fliehen und ihr ganzes Leben zurücklassen... Ich habe das Bedürfnis, mehr über sie und ihr Leben in Brambauer zu erfahren, insbesondere über die Treidels und meine Großmutter mütterlicherseits, Else Hertz. Ich habe 20 Jahre lang in der jüdischen Gemeinde von Paraná gearbeitet und jetzt versuche ich, die Geschichte meiner Familie zu rekonstruieren und wenn möglich, Stolpersteine für meine
Vorfahren zu verlegen, um an sie zu erinnern.“
 

schrieb Susana Treidel an Udo Kath, Sprecher des Arbeitskreises „Lüner Stolpersteine“. Begleitet wurde sie bei ihrem Besuch in Lünen von Maria Romano und Viviana Busso. 

„Felix Treidel besuchte seit Ostern 1929 das FSG, war 1933 in der Untertertia [Klasse 8]. Über seine weitere Schullaufbahn sind keine Aufzeichnungen vorhanden. Von April 1933 bis April 1936 absolvierte Felix Treidel in Dortmund eine Lehre als Verkäufer, anschließend war er bis Juni 1936 als Lagerist tätig. Im Dezember emigrierte er mit seiner Familie nach
Argentinien.“ heißt es in dem Beitrag „Zur Geschichte des Freiherr-vom Stein- Gymnasiums zwischen nationalsozialistischer Machtergreifung und Kriegsbeginn (1933-1939), der in der Festschrift 75 Jahre Freiherr-vom-Stein-Gymnasium im Jahre 1982 erschienen ist.


Aus diesem Grund entstand bei Frau Treidel der Wunsch, während ihres Aufenthaltes in Lünen, auch das FSG zu besuchen.
Martin Hendler begleitete als Vertreter der Schule diesen Programmpunkt der Gruppe. Im Rahmen seiner Führung am 21.Juni hat Peter Gehrmann dann Geschichte und Besonderheiten des 1931 fertig gestellten Altbaus erläutert, den Felix Treidel noch zwei Jahre lang als Schüler besucht hatte.
Zur Erinnerung erhielt seine Tochter im Anschluss das Buch Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium leuchtet.

Führung Gehrmann

Das Foto zeigt von links nach rechts: Maria Romano, Susana Treidel, Peter Gehrmann, Martin Hendler, Viviana Busso und Udo Kath, der das Foto gemacht hat.