Parzelle133

Der ehemalige stellvertretende Schulleiter Hans-Jürgen Korn, in dessen Amtszeit der Anbau und der Neubau errichtet wurden, hat zusammen mit dem Lüner Architekten Peter Freudenthal einen Gegenentwurf zum geplanten Erweiterungsbau an der Viktoriastraße entwickelt. Der Entwurf wurde dem Schulleiter Herrn Kröger und verschiedenen Entscheidungsträgern der Stadt, u.a. Herrn Müller-Baß, vorgelegt:

Zu dem bisher von der Schulverwaltung erarbeiteten Vorschlag für einen Neubau am FSG stellen wir mit den nachfolgend aufgeführten Überlegungen unsere kritischen Bedenken vor:

  • Grundsätzlich gilt: Die jetzige Mensa/Cafeteria stellt im inneren Gefüge des Kerngebäudes am FSG einen erheblichen Fremdkörper und Störfaktor in dem Bereich dar, der ursprünglich nur für Klassenräume vorgesehen war.
  • Der geplante Standort verkleinert erneut unzulässig den Schulhof, der nach den Richtlinien 5 m² pro Schüler verlangt. Durch ein Gebäude an der Viktoriastr. wird der offene Schulhof zum eingeschlossenen Hinterhof.
  • Das Restgelände des Schulhofes wird da bebaut, wo jetzt noch leichtathletischer Unterricht möglich ist. (50 m-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen u.a.) Leichtathletik steht nach wie vor in den Richtlinien für den Sportunterricht am Gymnasium. (siehe 1.3. Richtlinien)
  • Ein Gebäude an der äußerst stark befahrenen Viktoriastr. würde die Schüler extrem durch Geräusche und Abgase belasten.
  • Außerdem entstünde ein Verlust der Vegetation, die Bäume wurden zum Teil von den Schülern selbst angepflanzt.
  • Eine eventuell hier vorgesehene weitere Erschließung des Schulgeländes von der Viktoriastr. aus erscheint besonders für den PKW/LKW- Verkehr ausgesprochen problematisch. Eine weitere „langgestreckte Wand” an der Viktoriastr. würde stadtplanerisch diesen Bereich optisch stark belasten und auch dem Denkmal nicht gerecht.

Alternative:

  • Als einzige Vergrößerung des Schulgeländes bietet sich nur die Parzelle 133 mit dem ehemaligen Direktorenhaus an.
    Das Direktorenhaus wurde gleichzeitig mit dem denkmalgeschützten Kerngebäude der Schule von den Architekten D. u. K. Schulze errichtet und gehört unbedingt zum Ensemble des Hauptgebäudes. Es enthält ein Raumangebot, das ohne Umbauten für die von der Schule geforderten Spezialräume wie z.B. für die Beratung von Inklusionsschülern, Elternberatung, Förderunterricht von Kleingruppen, Arbeitsräume für Lehrer u.a. mehr genutzt werden kann.
  • Eine neue Mensa/Cafeteria erscheint im heutigen Gartenbereich des Direktorenhauses sinnvoll konzipiert zu sein. Sie könnte gekoppelt mit der Direktorenvilla und deren Raumangebot ein offenes und einmaliges Angebot darstellen für Schüler und Schülerinnen auch außerhalb der konventionellen Möglichkeiten des Schulangebots. Hier könnte sowohl für entsprechende interne wie auch im Austausch zwischen internen und externen Kontakten ein neues, lebendiges Schülerzentrum der Schule FSG entstehen. Damit ist auch die Chance einer erweiterten Freizeitnutzung, auch im Übergang zwischen schulischen und außerschulischen, bzw. schulnahen Nutzungen geöffnet. Seine eigenständige Lage und die räumliche Ablösung von dem bestehenden Gebäudegefüge prädestinieren diese Konzeption.
  • In diesem Zusammenhang muss auf vergleichbaren Standard anderer weiterführender Schulen hingewiesen werden. (Geschwister-Scholl-Gesamtschule, Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, Gymnasium Lünen-Altlünen u.a.) Der Unterricht (Sportunterricht) endet für viele Schüler des FSG erst um 18.00Uhr
  • Dieser Neubau im Gartenbereich des Direktorenhauses würde 4 große Klassenräume im Anbau des Kerngebäudes freisetzen, die heute als Mensa bzw. Cafeteria dienen. Diese Mensa belastet den Anbau und den Verbindungsgang zum Kerngebäude extrem durch Essensgeruch und Lärm.
      • Der Standort im Garten des Direktorenhauses kann zweistöckig gebaut werden, wodurch zwei bis drei große Klassenräume bereitgestellt werden könnten, sodass mindestens die sechs bis sieben großen Klassenräume entstehen würden, die dringend erforderlich sind, und noch zusätzlich mehr als 100 m² in den Räumen des Direktorenhauses.
      • Eine Anbindung der Mensa/Cafeteria an den benachbarten Neubau des Architekten K. Marek ist nach dessen Aussage funktional und konstruktiv möglich.
      • Darum muss der Ratsbeschluss ergänzt werden:

Der Rat der Stadt Lünen möge beschließen auf dem Gelände des Freiherr-vom-Stein Gymnasiums einschließlich des Geländes des ehemaligen Direktorenhauses (Parzelle 133) einen Neubau zu errichten.